Eloy
Reincarnation On Stage, Artist Station Records, 2014 |
Frank Bornemann | Vocals & Guitar | |||
Alexandra Seubert | Vocals & Backing Vocals | |||
Bodo Schopf | Drums & Percussion | |||
Michael Gerlach | Keyboards & Backing Vocals | |||
Hannes Folberth | Keyboards | |||
Steve Mann | Guitar | |||
Klaus-Peter Matziol | Bass | |||
Anke Renner | Backing Vocals | |||
Bettina Lux | Backing Vocals | |||
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CD1 | (76:57) | |||
01. Namaste (Intro) | 07. Silhouette | |||
02. Child migration | 08. Poseidon's creation | |||
03. Paralyzed civilization | 09. Time to turn | |||
04. Mysterious monolith | 10. The sun-song | |||
05. Age of insanity | 11. Horizons | |||
06. The apocalypse | 12. Illuminations | |||
CD2 | (60:50) | |||
01. Follow the light | 06. Decay of logos | |||
02. Awakening of consciousness | 07. Atlantis' agony at June 5th - | |||
03. The tides return forever | 8498, 13 P.M. Gregorian earthtime | |||
04. Ro setau | 08. The bells of Notre Dame | |||
05. Mystery | 09. Thoughts | |||
Mit ELOY verbinde ich seit je her überwiegend Live-Erlebnisse.
Die Band hat mich beinahe im Jahresturnus durch meine musikalische Sozialisation begleitet, vielleicht oder aber gerade deswegen ich möglicherweise auch nur das Doppel-Livealbum von 1978 im Vinylregal stehen habe. Insofern freut es mich außerordentlich, nach so langer Zeit, einen neuen Live Output der Prog Urgesteine in Händen zu halten.
Wenn es nach Mastermind Frank Bornemann gegangen wäre, hätte es ELOY im neuen Millennium gar nicht mehr gegeben, da er der Ansicht war "dass ELOY ein Teil der Musikkultur des 20sten Jahrhunderts sei und nicht mehr in das neue Jahrtausend hineinpassen würde." Das Kapitel war für ihn deshalb eigentlich mit dem 1998er "Ocean II - The Answer" abgeschlossen. Doch die Fans ließen nicht locker und so wurde 2009 ein weiteres Kapitel aufgeschlagen, wenn man so will Mark VII.
Dabei markiert die Gründungsphase und das Debüt Mark I, die Zeit bis zum Split 1975 Mark II, die anschließende Hochphase bis 1980 Mark III, die Zeit bis zum erneuten Split 1984 Mark IV, die Zeit zwischen 1988 - 1992 als Duo Mark V und danach die Zeit um das 25ste Bandjubiläum bis zum vermeintlich endgültigen Split Mark VI.
"Reincarnation On Stage" schlägt einen Bogen über diese, obwohl durch Höhen und Tiefen geprägte, in der Summe aber sehr erfolgreiche Karriere, die sich nun dem fünfundvierzigsten Jubiläum nähert.
Das knapp 140minütige Doppelalbum wurde während der überwiegend ausverkauften 2012/13 Tour in Deutschland und der Schweiz aufgezeichnet und zeigt die reformierte Band, die durchweg aus Ehemaligen besteht und quasi als ultimatives Line Up bezeichnet werden könnte, in Höchstform.
Die meisten Alben werden zumindest mit einem Song gewürdigt, einige mehr wie z. B. "Colours" und "Ocean I + II", andere weniger. Puristen werden vermutlich die alten Studioversionen bevorzugen, doch die modernen Live Versionen haben ihren ganz besonderen Reiz, kommen soundgewaltig und druckvoll daher und übertreffen häufig sogar die Originale. Das liegt u. a. auch an der starken Besetzung mit 2 Gitarristen, 2 Keyboardern, Bass, Drums, zwei Backingsängerinnen und einer Solistin.
In der Nachschau wird deutlich, wie nah die Band z. B. den großen Kollegen wie Bo Hanson, Alan Parsons, GENESIS oder PINK FLOYD damals wie heute war und ist und sich vor niemandem zu verstecken braucht. Selbst ein A. A. Lucassen scheint sich hier manche Inspirationen für seine diversen Projekte geholt zu haben.
Das Doppelalbum erscheint in einem sog. "High Value 2CD Digipak" mit je einem Booklet pro CD und dürfte allen alten wie neuen ELOY Fans im Speziellen und Prog Fans im Allgemeinen entsprechenden "Value" liefern. Fragt sich nur, wie die Morlocks wohl dazu stehen.