Titel |
---|
01. An Instant Of Relief... Still The War Rages On |
02. Between Hope Doubts Fear And Uncertainty |
03. Patay |
04. Joy |
05. Reims... The Coronation Of Charles VII |
06. Résumé |
07. Armistice Or War |
08. Paris |
09. Abandoned |
10. Compiègne |
11. Tormenting Imprisonment |
12. Rouen |
13. Eternity |
Musiker | Instrument |
---|---|
Frank Bornemann | Gesang & Gitarre |
Klaus-Peter Matziol | Bass |
Hannes Folberth | Keyboards |
Michael Gerlach | Keyboards |
Stephan Emig | Schlagzeug |
Gastmusiker: | |
Artur Kühfuss | Keyboards |
Layla Nysten | Gesang |
The Youth Choir Marktkirche Hannover | Gesang |
Es ist vollbracht – oder in diesem Fall wohl passender „c‘est fait“! Frank Bornemann, der “Grand Seigneur” des deutschen Art Rock und Mastermind der Band ELOY, hat zwei Jahre nach dem Erscheinen des ersten Teils nunmehr mit “The Vision, The Sword And The Pyre Part 2“ sein Opus Magnum zu Jeanne d'Arc vollendet. Und wo es schon schwierig genug ist, eine Rock Oper oder ein in sich stimmiges Konzept-Album über eine fiktive Person zu schreiben, da ist es noch einmal eine zusätzliche Herausforderung, wenn es um eine zeithistorische Figur geht. Aber diese Herausforderung hat Bornemann hier – wieder in Zusammenarbeit mit der Centre Jeanne d‘Arc in Orléans - (wie auch schon im ersten Teil) wieder herausragend gemeistert.
Das zweite Album befasst sich – logischerweise – mit der Zeit nach der militärischen Befreiung von Orléans über die Schlacht von Patay, die Krönung von König Charles VII in Reims bis zum frühen Ende der französischen Nationalheldin. Dabei übernimmt Bornemann als Erzähler die Rolle eines ihrer treuesten Gefolgsleute, Jean de Metz. Als weibliche Gast-Stimme ist hier lediglich Layla Nystenzu hören, die aber wieder nur als Sprecherin zum Zuge kommt.
Musikalisch gibt es hier wieder typische ELOY-Kost, symphonischen, kunstvollen Art Rock, der hier eher weniger rockig daherkommt. Das hat aber natürlich auch mit der Geschichte zu tun, die im zweiten Teil viel von Zweifeln geprägt ist, am König, an den anderen handelnden Personen sowie den Entscheidungen in der Kriegsführung. Und zum Schluss das Verzweifeln der Weggefährten daran, dass Jeanne d‘Arc in einer aussichtslosen Schlacht vom Feind gefangen genommen und in einem Schauprozess zum Tode verurteilt wurde. Das passt konzeptionell nicht wie die Entwicklung im ersten Teil zu euphorischen Klängen, sondern eher zu ruhigen Momenten.
Allerdings bietet das Werk auch so weniger musikalische Höhepunkte als dies noch beim ersten Teil der Fall gewesen ist. Dabei sind es am ehesten noch die beiden Tastenmänner Folberth und Gerlach, die hier mit ihren warmen und analogen – stark von den 1970ern Jahren geprägten – Sounds den Hörer hier am meisten begeistern können. Aber von der Gitarre kommt hier aus meiner Sicht zu wenig beeindruckendes oder fesselndes, um die kompletten 52 Minuten wirklich spannend zu bleiben. Und ein wirklich großartiger Sänger ist Bornemann leider auch nicht (obwohl er eine angenehme Stimme hat), der alleine über den Gesang zu begeistern wüsste.
Insofern bleibt “The Vision, The Sword And The Pyre Part 2“ aus meiner Sicht hinter den Möglichkeiten zurück, die die Geschichte eigentlich bietet. Es fehlen einfach aus meiner Sicht die musikalischen Highlights, die Dramatik, die Leidenschaft – kurz das Feuer. Die Geschichte an sich ist gut und auch gut nachvollziehbar geschrieben, aber daraus sind hier leider keine packenden Lieder geworden. Insofern bleibt abzuwarten, wie Bornemann die beiden Alben als komplexes Bühnenwerk in französischer und englischer Sprache zur Aufführung bringen will. Zudem ist geplant, das Gesamtwerk im kommenden Jahr noch als erweiterte Version im Großformat mit ergänzenden Musikpassagen (Wieso eigentlich? Auf den beiden einzelnen CDs wäre durchaus noch Platz dafür gewesen) und in aufwendig gestalteter Aufmachung erneut zu veröffentlichen. Des weiteren ist eine literarische Umsetzung in deutscher Sprache mit dem leicht abweichenden Titel „Die Vision, das Schwert und das Feuer“ geplant.