Elvis Presley Recorded Live On Stage In Memphis - Legacy Edition, Sony Music, 2014 (1974) |
Elvis Presley | Vocals, Guitar | |||
James Burton, John Wilkinso | Guitar | |||
Charlie Hodge | Guitar, Vocals | |||
Duke Bardwell | Bass | |||
Ronnie Tutt | Drums | |||
Glen D. Hardin | Piano | |||
The Sweet Inspirations, J.D. Sumner, Kathy Westmoreland | Vocals | |||
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Disc One - "Elvis Recorded Live On Stage In Memphis": | ||||
01. Also Sprach Zarathustra (Theme From "2001: A Space Odyssey") | 14. How Great Thou Art | |||
02. See See Rider | 15. Suspicious Minds | |||
03. Medley: I Got A Woman / Amen | 16. Introductions | |||
04. Lover Me | 17. Medley: Blueberry Hill / I Can't Stop Loving You | |||
05. Trying To Get You | 18. Help Me | |||
06. All Shook Up | 19. An American Trilogy | |||
07. Steamroller Blues | 20. Let Me Be There | |||
08. Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear / Don't Be Cruel | 21. My Baby Left Me | |||
09. Love Me Tender | 22. Lawdy, Miss Clawdy | |||
10. Medley: Long Tall Sally / Whole Lotta Shakin' Goin' On / Your Mama Don't Dance / Flip, Flop And Fly / Jailhouse Rock / Hound Dog | 23 Funny How Time Slips Away | |||
11. Fever | 24. Can't Help Falling In Love | |||
12. Polk Salad Annie | 25. Closing Vamp | |||
13. Why Me Lord | ||||
Disc Two - Recorded Live At The Coliseum, Richmond, March 18, 1974: | ||||
01. Also Sprach Zarathustra (Theme From "2001: A Space Odyssey") | 15. Introductions | |||
02. See See Rider | 16. I Can't Stop Loving You | |||
03. Medley: I Got A Woman / Amen | 17. Help Me | |||
04. Love Me | 18. An American Trilogy | |||
05. Trying To Get To You | 19. Let Me Be There | |||
06. All Shook Up | 20. Funny How Time Slips Away | |||
07. Steamroller Blues | 21. Can't Help Falling In Love | |||
08. Medley: (Let Me Be Your) Teddy Bear / Don't Be Cruel | 22. Closing Vamp | |||
09. Love Me Tender | The August 1974 RCA Rehearsel: | |||
10. Medley: Long Tall Sally / Whole Lotta Shakin' Goin' On / Your Mama Don't Dance / Flip, Flop And Fly / Jailhouse Rock / Hound Dog | 23. Down In The Alley | |||
11. Fever | 24. Good Time Charlie's Got The Blues | |||
12. Polk Salad Annie | 25. Soft As I Leave You | |||
13. Why My Lord | 26. The First Time Ever I Saw Your Face | |||
14. Suspicious Minds | 27. The Twelfth Of Never | |||
Mit dieser Neuausgabe erfährt ein weiterer Klassiker der Popgeschichte und im Repertoire von Elvis Presley eine Würdigung, die 40 Jahre nach dem Ersterscheinen auch angebracht scheint. Mir war das beim durchforsten alter Vinyl-Scheiben – wahrscheinlich zuerst in den Sammlungen meiner älteren Brüder – immer nicht klar, warum ein angebliches Live-Album mit einem Frontcover versehen ist, welches mich mehr an ein Mausoleum als an ein Konzertgebäude erinnert hat.
Tatsächlich handelt es sich natürlich um Elvis‘ Anwesen “Graceland“ und warum es nicht zu einem Live-Foto des Kings auf dem Cover gereicht hat, klärt sich im, wie immer bei den Legacy-Editionen, ausführlichen Booklet.
Seit Elvis Ende der 60er Jahre wieder auf den Live-Geschmack gekommen war, erfreute er sich und seine Fans mit oft langen Tourneen und besonderen Auftritten, wie dem ”Aloha From Hawaii”-Special. Trotz umfangreicher Konzertkalender hatte Elvis seit 13 Jahren nicht mehr in Memphis gespielt und die Rufe und Beschwerden häuften sich. Und auch Elvis zog es in seine Heimatstadt: “I wanted to record a live session in my hometown of Memphis. After all that is where it all started out for me.”
Die große Nachfrage konnte mit fünf Shows gerade so befriedigt werden und Elvis war natürlich motiviert bis in die Tolle.
Seine hochkarätig besetzte Band hatte sich in den letzten Jahren nicht verändert und konnte dem Sänger sowohl musikalisch als auch showmäßig überallhin folgen. Kleinste Hinweise genügten und die Band wechselte die (Musik-) Richtung oder folgte den kleinen Scherzen des Kings. Dieser war verdammt gut gelaunt, änderte auch mal einen Songtext leicht ab, zur Erheiterung seiner Zuhörerschaft.
Auch am Repertoire wurde nicht so viel gedreht. Da sind einfach Songs die kommen müssen und ihrer nicht gerade wenige. Die Fetzer See See Rider (klasse, wie James Burton hier bereits an der Gitarre brilliert), I Got A Woman, die Rock’n’Roll-Medleys, die immer wieder für Drive und Extase sorgten, die “Verschnaufpausen“ Love Me Tender und An American Trilogy, die eher noch für weitere Extase sorgen – Worte wie “Dixie“ kommen in den Südstaaten natürlich besonders gut – und auch die ein oder andere Gospel-Nummer, wie Why Me Lord. Der King spielte mit den Songs, mit sich, mit dem Publikum, wie er es brauchte und alberte auch mal herum. Von seinem Charme hatte er nichts eingebüßt und auch wenn es nicht mehr ganz so fetzte, wie in den 50ern, lieferte er offensichtlich eine mitreißende Show.
Als Zeichen seiner “Rückbesinnung“ an jene “good ol‘ days of Rock’n’Roll“ findet sich hier z.B. Trying To Get To You. Eine ganz frühe Nummer, die schon lange nicht mehr im Programm von Elvis gewesen war.
Zum einen ist diese Jubiläumsausgabe natürlich klanglich aufgebessert worden und zudem gibt es einige Stücke, die damals nicht auf die Vinyl-Ausgabee gepasst haben. All Shook Up etwa, oder der Steamroller Blues, bei dem die Instrumentalisten einen Teil des Glanzes für sich beanspruchen dürfen. Dass Presley nicht nur an seinen bewährten Songs hin, sondern durchaus auch realisierte, was um ihn herum vorging, zeigen die Hinzunahme von Stücken, wie der Loggins & Messina Nummer Your Mama Don’t Dance (in den 80ern ein mittlerer Hit für POISON, da kann man mal sehen) oder Willie Nelsons Funny How Time Slips Away (auch das auf der Originalausgabe nicht zu finden.
Besonders schön ist es, dass eine weitere CD, mit dem Konzert vom 18.3.1974 in Richmond zu diesem Album gehört. Das ist zwar um drei Songs kürzer, als der Memphis-Mitschnitt, dafür gibt’s fünf Songs aus einer Probe, die am 16. August 1974 in den RCA Studios in Hollywood stattfand. Da wird es im kleinen Kreis teils sehr bluesig, was umso mehr Spaß macht. Der King brauchte nicht viel, um zu glänzen. Zumindest zu dieser Zeit, hatte er immer noch eine fantastische Stimme und das richtige Gespür um Songs auf ein höheres Level zu heben. “Recorded Live On Stage In Memphis – Legay Edition“ legt Zeugnis davon ab.