Titel |
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01. Can Chaser |
02. Useless |
03. On The Ranch |
04. Leavin' |
05. In The Mornin' |
06. Matches |
07. Gates Of Hell |
08. Does Your Mother Know |
09. The Rooster And The Hen |
10. Get On With It |
Musiker | Instrument |
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Emily Nenni | Vocals, Guitar |
Mike Eli | Guitar |
Alex Lyon | Bass |
Bradford Dobbs | Drums, Percussion |
Eddy Dunlap | Pedal Steel, Dobro |
Ryan Jennings, Jack Quiggins | Background Vocals |
Die aus Kalifornien stammende Emily Nenni landete über den Umweg New York letztlich in Nashville und da liegt offensichtlich auch ihre musikalische Heimat. Zwar wurde sie, dem Vernehmen nach, vom Vater mit Jazz und R&B gefüttert, aber die (Country-) Hausmannskost der Mutter setzte sich wohl letztlich durch. Und auch wenn sie alles andere, als ein Cowgirl sein möchte, landete sie doch auch einer Ranch in Colorado, auf der sie bei der Arbeit half und daneben die Songs für ihr zweites Album schrieb. Oder, wie Emily es mit einem Lachen ausdrückt: „Outside of my jobs, I played with the dogs, wrote most of the record, and, mostly, drank beer“.
Man kann sich gut vorstellen, dass auch bei den Aufnahmen das ein oder andere Bier getrunken wurde, denn bereits bei Can Chaser ist eine ausgelassene Stimmung zu spüren. Was natürlich auch an den hervorragenden Musikern liegt, die es ordentlich twangen und munter dahin galoppieren lassen. Und dazu kommt natürlich noch Emilys Stimme, die den Country-Schmelz einfach in sich hat. Useless hat einen leicht funkigen Charakter, den Emily gekonnt für ihren leicht hüpfenden Gesang nutzt und richtig gutes Feeling damit verbreitet. Das Mädel kann man schon recht schnell ins Herz schließen.
Der Titelsong lässt echte Honky Tonk-Stimmung aufkommen und lädt umgehend zum kleinen Tänzchen ein. Eine wunderschöne Pedal-Steel heult dazu und Emily wird doch zusehends zum Cowgirl. Und wenn die Sonne langsam hinter den Hügeln versinkt, blickt man zu dem zärtlichen Leavin' über die Prairie. Oder weint in sein Bier. Je nachdem. Der Melancholie entkommt man jedenfalls nicht. Bei In The Mornin' hat sich dann tatsächlich eine Spur Swamp-Blues, bzw. R&B eingeschlichen, der auch richtig gut kommt. Auch da passt die Stimme sehr gut dazu.
Klar, bei Matches hätte ich mir dann doch schon die ein oder andere Kante gewünschte. Da untermalt die Geige die Szenerie gar zu süßlich. Trotzdem kann man sich Emilys Charme nicht gänzlich entziehen. Die Überraschung auf dem Album ist sicher die Coverversion von ABBAs Does Your Mother Know. Da dürften die vier Schweden nicht schlecht schauen, wenn sie hören würden, wie gut sich ihre Musik mit einem Country-Sound präsentieren lässt. Vor allem, mit einer flexiblen Stimme, wie sie Emily auch in The Rooster And The Henn präsentiert.
Und beim abschließenden Get On With It, geht’s dann nochmal Richtung Swamp Rock, wie ihn John Fogerty auch gern spielt. Ein feiner Abschluss für ein Album, das ohne Schwächen auskommt und uns eine vielversprechende neue Sängerin bringt.
Natürlich ist hier noch Luft nach oben, aber, wie das Mädel selbst sagt: “I’m a honky-tonk girl who’s just getting started.“ Wir sind gespannt, wie's weiter geht.