Enchant Blink of an eye, Inside Out/SPV, 2002 |
Doug Ott | Guitars, Keyboards, Bass | |||
Ed Platt | Bass | |||
Sean Flanegan | Drums | |||
Ted Leonard | Vocals, Guitar | |||
Gäste: | ||||
Phil Bennett | Keyboards | |||
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1. Under fire | 6. Ultimate gift | |||
2. Monday | 7. My everafter | |||
3. Seeds of hate | 8. Invisible | |||
4. Flat line | 9. Despicable | |||
5. Follow the sun | ||||
Mittlerweile können sich die Proggies ja nicht mehr über 2002 beschweren. Nachdem die Veröffentlichungen bis zum Herbst eher spärlich tröpfelten, kann man sich jetzt kaum noch davor retten.
ENCHANT werden für mich immer mit ARENA in einem engen Zusammenhang stehen. Weniger stilistisch, dafür aber aushistorischer Sicht.
Mitte der Neunziger, als man dringend eine Ersatzdroge für die schwächelnden MARILLION suchte, waren es diese beiden, damals neuen Bands, die sich dafür massiv aufdrängten.
Auch wenn ich keins der ENCHANT-Alben missen möchte, standen mir ARENA immer etwas näher. Mit "Blink of an eye" könnte sich das allerdings etwas ändern. Zum einen schieben ARENA die Veröffentlichung des neuen Studioalbums schon seit Monaten vor sich her und werden wohl nicht vor 2003 zu Potte kommen, zudem ist "Blink of an eye" die vielleicht beste und reifeste Leitung, die ENCHANT bisher abgeliefert haben.
Ein Album von ENCHANT, das bedeutete immer auch eine ganze Menge Durchläufe um Zugang zu den Songs zu bekommen. "Blink of an eye" zündet jedoch auf Anhieb mit dem an KANSAS erinnernden Opener Under fire. Die Nummer präsentiert exemplarisch die Stärken, die das gesamte Album auszeichnen. Mitreißende Melodien, griffige Hooklines und trotzdem eine gewisse Unberechenbarkeit, die man von einer Progband einfach erwartet.
Keine Sorge, ein Abdriften in den Mainstream ist nicht zu befürchten, doch wer halbstündige Songs mit ausufernden Solopassagen, wirren Breaks und unmotivierten Taktwechseln erwartet, wird mit dem neuesten ENCHANT-Werk nicht glücklich werden.
Bei ENCHANT steht 2002 der einzelne Song im Mittelpunkt und davon gibt es neun starke Exemplare auf "Blink of an eye". Damit haben Doug Ott und seine Kollegen eins der Highlights des Jahres im Bereich anspruchsvoller Rockmusik geschaffen. Fans von ENCHANT, KANSAS und MARILLION sollte es schlaflose Nächte bereiten, falls diese tolle Neo-Prog-Scheibe nicht schon längst in ihrer Sammlung steht.