Endeverafter

Kiss Or Kill

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.11.2008
Jahr: 2009

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Redakteur(e):

Ralf Frank


Kiss Or Kill, Powerage Records/Soulfood, 2009
Michael GrantVocals, Lead Guitar
Kristan MalloryRhythm Guitar
Tommi AndrewsBass
Eric HumbertDrums
Additional Musicians:
Butch Walkeradditional vocals (track 5)
Grace Simsadditional vocals (track 11)
Jessica Catroncello (track 5 & 11)
Tom Janeguest backing vocals
Azeronguest backing vocals
Skye Nicolasguest backing vocals
Produziert von: Stacy Jones & Bill Lefler Länge: 48 Min 30 Sek Medium: CD
01. I Wanna Be Your Man07. Road To Destruction
02. Baby Baby Baby08. All Night
03. Gotta Get Out09. Slave
04. Poison10. From The Ashes Of Sin
05. Next Best Thing11. Long Way Home
06. Tip Of My Tongue

Wie die Zeit vergeht. Gute 27 Jahre ist es jetzt schon wieder her, seit mich seinerzeit MÖTLEY CRÜE mit ihrem Hammersong Life Wire, dem Opener ihres Debuts "Too Fast For Love", vom Hocker hauten. Die Blütezeit des Heavy Metal konnte damals alle Nase lang mit einer neuen Granate aufwarten, die einen vom Fleck weg begeistern konnte. Dieses Feeling, wenn sich einem gleich beim ersten Riff die Nackenhaare aufstellen und ein Schauer über den Rücken läuft und man sofort weiß, da brennt gleich der Baum und tanzt der Bär, musste ich in den letzten Jahren überwiegend missen. MÖTLEY CRÜE ist dabei nur ein Beispiel von vielen, in diesem Fall jedoch bewusst gewählt, denn immerhin nennt die Band, um die es hier geht, den "bunt gemischten Haufen" als prägenden Einfluss.

Die Rede ist von ENDEVERAFTER, in ihrer Heimat längst Hype, bei uns noch weitestgehend unbekannt. Das liegt u. a. daran, dass ihr Debutalbum "Kiss Or Kill" in USA bereits 2007 erschienen ist, bei uns aber erst demnächst auf den Markt kommt. Außerdem hat die Band in den Staaten gewichtige Führsprecher wie Pete Wentz oder Bret Michaels auf ihrer Seite, die schon mal den Toursupport für ihre Hausbands POISON oder FALL OUT BOY einstielen. Vitamin B scheint also nach wie vor sehr gesund zu sein und so folgten weitere Shows mit KISS (in Japan), FUEL, AIRBOURNE oder erst kürzlich der Motley Cruise, einer der immer beliebter werdenden Kreuzfahrten unter Beteiligung von Stars und Bands der Rock und Metalszene, hier z. B. mit Namen wie SLAUGHTER, Vince Neil oder SKID ROW.

Kommen wir zurück auf das oben erwähnte Gänsehautfeeling. Die Scheibe startet mit I Wanna Be Your Man und einem treibenden LIZZY Riffing und dann ist sie plötzlich da die Gänsehaut. Ein Song für die All Times Faves Compilation, schnell, hart, Wahnsinns Guitarwork, catchy Hooklines und eingängige Vocals, mit so einem Opener hast du bereits die halbe Miete. Die nächsten 25% werden mit dem hitverdächtigen Baby Baby Baby eingefahren, solche Knaller gabs zuletzt vor einem viertel Jahrhundert von den bereits genannten CRÜEs oder DEF LEPPARD zu ihren besten Zeiten. Und sie legen nach mit Gotta Get Out, einem Ohrwurm den VAN HALEN auch nicht besser hinbekommen hätten. Poison ist Old School Baby, die kompletten US Hair Metal Legends der 80er stehen stramm und salutieren artig. Die Miete ist spätestens jetzt komplett, inklusive abschließendem Glockenschlag. Zeit für Gefühle und die erste unvermeidliche Ballade, aber was für eine. Kennt jemand HARDLINE mit Neal Schon? So eine. Die Vocals sind leicht poppig, aber die Guitarwork schlägt auch hier wieder dem Fass den Boden aus. Da kommt so ein Jungspund (26) daher und führt die ganze alte Garde von Gorham bis Vai vor, wo lernt man so was, Hogwarts?

Als echter Sleaze, Glam oder Hair Metal bietet man natürlich auch was fürs Auge, schließlich sollen die Ladies auch auf ihre Kosten kommen, also sind enge Jeans, offene Hemden, Six Packs, Tattoos und strubbelige Haare erste Bürgerpflicht und als sonnenverwöhnte kalifornische Beach Boys haben die Jungs einiges zu bieten, obwohl ich glaube, die Six Packs auf den Promofotos sind leicht nachretuschiert, hat was von spartanischer Pracht in "300".

Dem Album geht zum Ende hin ein ganz klein wenig die Puste aus, aber es reicht immer noch für die ein oder andere gelungene Überraschung. Der akustik Rausschmeißer Long Way Home ala ZEPP oder HEART ist nur eine davon.

Der guten Ordnung halber zum Abschluss noch ein bisschen biografischer Background. ENDEVERAFTER entstand aus den Überresten von Michael Grants früherer Band ENDEVER und wurde 2004 in Sacramento gegründet. Grant, der davor bereits in einigen regionalen Hardcoretruppen sein Handwerk erlernt hatte, stand nun mehr der Sinn nach dem Sleaze und Glam einstiger Heroen wie GUNS 'N' ROSES oder MÖTLEY CRÜE und anscheinend war die Zeit dafür wieder reif. Bereits nach kurzer Zeit hatte man eine 5 Track EP "Blood On The Stage" (2005) am Start, eine wachsende Fanbase bei YouTube etabliert, einen Major Deal mit Epic in der Tasche und tourte mit diversen Genregrößen durch die Gegend. Bei Epic wurde ein komplettes Album "From The Ashes Of Sin" (2006) eingespielt, aber nicht veröffentlicht, als "Kiss Or Kill" erschien es dann jedoch ein Jahr später bei Razor & Tie. In der Zwischenzeit hatte ein Drummerwechsel stattgefunden, ex FALL OUT BOY drum roady Eric Humbert ersetzte Austin SinClaire, der zu der 80's Coverband WHITE LEPPARD wechselte.

"Kiss Or Kill" erscheint in Europa auf dem neuen, hauseigenen Label des englischen Classic Rock Magazines, Powerage Records und in Germany voraussichtlich am 23.01.2009 über Soulfood.
Food for soul wie es dort so schön heißt.
In diesem Sinne.

Ralf Frank, 17.11.2008

 

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