Epitaph The Acoustic Sessions, in-akustik, 2014 |
Cliff Jackson | Vocals, Guitar & Mandola | |||
Bernd Kolbe | Vocals & Acoustic Bass Guitar | |||
Heinz Glass | Guitar, Dobro & Additional Vocals | |||
Achim Poret | Drums, Percussion & Additional Vocals | |||
Gäste: | ||||
Tim Reese | Violin | |||
Kai Stemmler | Double Bass | |||
Agnes Hapsari Retno | Piano | |||
Klaus Henatsch | Piano | |||
Mario Weissman | Additional Percussion | |||
Rogaer Wahlmann | Fender Rhodes | |||
Lisa Ohm | Backing Vocals | |||
IVO Kids | Backing Vocals | |||
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01. Early Morning | 09. Villanova Junction | |||
02. Another Bloody Day | 10. Summer Sky | |||
03. All Along The Watchtower | 11. Ships In The Dark | |||
04. Outside The Law | 12. Moving To The City | |||
05. Looking For A Friend | 13. On Your Knees | |||
06. Woman | Bonus Tracks: 14. In Your Eyes | |||
07. Little Maggie | 15. Looking For A Friend (Radio Edit) | |||
08. Ride The Storm | ||||
Ich bin ja kein Freund von Unplugged-Scheiben. Allzu oft greifen dabei Künstler die Kuschelrock-Gemeinde ab und veröffentlichen ihren Backkatalog noch einmal in weichgespültem Arrangement, um noch mal die schnelle Maus zu machen, wobei musikalisch oftmals einiges an Spannung, Originalität und Energie verloren geht. Hier liegt es aber anders. Die legendären EPITAPH müssen niemand mehr etwas beweisen und werden auch kaum mehr neue Käuferschichten erschließen – den Jüngeren sagen sie sowieso nix mehr oder gelten als Krautrock-Fossile. Und die mit ihnen aufgewachsen sind, erinnern sich auch der überzeugenden Liveauftritte der Band bzw. was davon auf Konserve festgehalten war und wissen, dass die Dortmunder längst nicht zum Altschrott gehören.
Und die akustischen Versionen der Bandklassiker inklusive zwei sinnigen Covern (All Along The Watchtower und Villanova Junction) machen nicht nur Sinn, da sie durchaus zu den mittlerweile doch etwas gesetzteren Herrn passen, sondern auch richtig Laune. Denn die Markenzeichen von EPITAPH, die double leads, sitzen perfekt, wie überhaupt die akustischen Gitarren sehr intensiv zur Geltung kommen, fernab jeglichen Lagefeuer-Geschrammels, was auch am fantastischen Klangbild des Albums liegt. Daneben sitzt auch der Harmoniegesang wie eine Eins und Gastmusiker wie der Violinist Tim Reese und die Pianisten Klaus Henatsch (NEKTAR) und Agnes Hapsari Retno erweitern das Klangbild auf das Angenehmste.
Auch in Sachen Arrangements und Setlist hat man sich Gedanken gemacht, mischt altbewährten Stoff (Early Morning, Woman) mit neuen (Another Bloody Sky) und eher unbekannteren Songs (Summer Sky) und moduliert Moving To The City in Richtung Country um. Nimmt man noch die satte Spieldauer von über einer Stunde und das umfangreiche Booklet hinzu, darf man EPITAPH mit “The Acoustic Sessions“ eine durch und durch gelungene Veröffentlichung attestieren.