A Ship Called Love, Telarc/Treola Records, 2005 | ||||
Eric Bibb | Vocals, Acoustic Guitar, Electric Guitar, Nylon String Guitar | |||
Janne Petersson | Fender Rhodes Piano | |||
Glen Scott | Wurlitzer, Hammond Organ, Electric Piano, Background Vocals, Horn Arrangements | |||
Jonas Sjoblom | Windchimes, Tablas | |||
Gordon Cyrus | Programmed Percussion, Bass & Synth Sounds | |||
Larry Crocket | Drums | |||
Kim Yarbrough | Bass | |||
Levi B. Saunders | Banjo | |||
Amar Sundy | Electric Guitar | |||
Ruthie Foster | Scat Vocal | |||
Figge Bostrom | Electric Guitar, Programming, Backing Vocals | |||
Nevada Cato | Backing Vocals | |||
Jim Pugh | Hammond B3, Wurlitzer | |||
Brady Blade | Drums, Tambourine, Handclaps | |||
Joacim Backman | Bass, Handclaps | |||
Chuck Anthony | Electric Guitar | |||
Gary Compton | Harmonica, Bass Harmonica | |||
Alex Yeoman | Bass | |||
B. J. Cole | Pedal Steel | |||
Paul Waller | Dobro | |||
Cyd Cassone | Percussion | |||
Desmond Foster | Guitars, Bass, Keyboards, Backing Vocals | |||
Danny Flowers | Guitar | |||
The Memphis Horns | Brass Parts | |||
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1. A Ship Called Love | 8. Troubadour | |||
2. Victory Voices | 9. That's What I Do | |||
3. Right Where We Are | 10. Turning World | |||
4. Like Aretha Loves To Sing | 11. More O' That | |||
5. I'll Never Lose You | 12. Faded Jeans | |||
6. The Way You Are | 13. When I Hear The Waves | |||
7. Stickin' To You | 14. Praise 'n' Thanksgiving | |||
Irgendwo ist er ja schon ein Weichei, der Eric Bibb, aber irgendwie hat er es auch drauf, einen mit seiner Musik anzusprechen.
"Seine Musik", die mag einen, ob ihrer gefühlsbetonten Art, ansprechen oder auch nicht. Teilnahmslos wird sie niemanden lassen. Unwillkürlich hört man hin.
"Seine Musik", die firmiert unter Blues, schippert aber genauso eifrig in den Gewässern von Gospel, Soul, Jazz und R&B. Und sein Schiff heißt: Love.
Das drückt sich in seinen Texten ebenso aus, wie in seiner Musik.
Gewidmet ist "A Ship Called Love" Curtis Mayfield, dessen Inspiration hier deutlich zu hören ist.
Wie gehabt geht's bei Eric Bibb eher in die melancholisch-sentimentale Balladen-Richtung, aber mit Klasse und Stil. Bereits der Titelsong, der durch die 'Dixie Hummingbirds' einen gehörigen Schuss Gospel verabreicht bekommt, berührt mit seiner intimen Stimmung und einem wundervollen, ausgewogenen Sound. Glen Scott erfreut, hier wie auf dem gesamten Album, mit herzerweichenden Hammond-Klängen.
"Programmed Percussion", wie bei Victory Voices, brauch ich persönlich eher nicht. Der ansonsten sparsam instrumentierte Titel hätte auch ohne dieses "Geklapper" funktioniert.
Vom Delta-Blues eines Robert Johnson beeinflusst, ist Right Where We Are. Natürlich auf Erics Art. Das hat so den... "französischen Touch", oder sollte man Flair sagen? Jedenfalls diesen ruhigen Stil wie man ihn bei Leuten wie Chris Rea, Mark Knopfler, Sting, etc., findet.
In Like Aretha Loves To Sing soliert mal eine E-Gitarre, nahezu ausufernd, aber sie wird im Mix weit genug im Hintergrund gehalten um nicht zu sehr den R&B-Groove und den Gesang zu stören.
Folk-Pickings und an Reggae angelehnter Rhythmus vermischen sich in I'll Never Lose You zu einem swingenden Cocktail, der augenblicklich die Füße in Bewegung setzt.
Wenn Eric Bibb sich die Akustische schnappt und zu seinen Fingerpickings singt, reicht das im Prinzip schon aus um für Aufmerksamkeit zu sorgen. Da erinnert er mich, gerade in Stickin' To You, an Elliott Murphy.
Tief in Memphis, in den Sun Studios, wähnt man sich zu Beginn von Troubadour. Klingt sogar stark nach Mystery Train. Bei diesem Titel hat Eric Ruthie Foster als Duettpartnerin, sowie effektive Pedal Steel- und Dobro-Klänge als Untermalung. Für mich der beste Song des Albums.
Auch im Soulbereich macht Herr Bibb eine hervorragende Figur, wie die Ballade That's What I Do bestens demonstriert. Das würde auch auf eine Platte von Sam & Dave, Percy Sledge oder den TEMPTATIONS passen.
Richtig in den Reggae geht es mit Turning World, zu dem Erics Tochter Matilda Mandolina ein paar Vocals beisteuert. Auch wenn der Text nicht nur fröhlich ist, versetzt einen der Song doch in Urlaubsstimmung. Das Album lebt auch von den tollen Musikern die hier beteiligt waren und ausnahmslos eine erstklassige Leistung erbrachte. Lohnt sich, da mal genauer hinzuhören.
Ob dann noch spartanisch, wie bei dem bluesigen More O' That oder dem folkigen Faded Jeans, oder dem gospelhaften Praise 'n' Thanksgiving - der balladeske Charakter bleibt. Wenn man damit zurecht kommt, hat man mit "A Ship Called Love" ein feines stimmungsvolles Album.