Titel |
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01. Introduction |
02. Native Stepson |
03. Wonderful Tonight |
04. Lay Down Sally |
05. Million Miles |
06. Son's Gonna Rise |
07. Lait/De Ushuala A La Quiaca |
08. I Wanna Be Your Dog |
09. That's How Strong My Love Is |
10. Lift Off |
11. Cognac |
12. Everything Is Broken |
13. Everyday Is A Winding Road |
14. Retrato |
15. B Side |
16. Baby, Please Come Home |
17. I Shiver |
18. How Long |
19. Goodbye Carolina |
20. While My Guitar Gently Weeps |
21. Space For The Papa |
22. Big Block |
23. Caroline, No |
24. Cut 'Em Loose |
25. Hold back The River |
26. When We Were On Fire |
27. Mas Y Mas |
28. Am I Wrong? |
29. Slow dancing In A Burning Room |
30. How Blue Can You Get |
31. Shame |
32. Is Your Love Big Enough |
33. I Say A Little Prayer |
34. Feed The Babies |
35. I Got My Eyes On You |
36. Pearl Cadillac |
37. Tonight The Bottle Let Me Down |
38. Tulsa Time |
39. Drifting Too Far From The Shore |
40. Happy Bithday (To Bill Murray) |
41. Badge |
42. Layla |
43. Purple Rain |
44. High Time We Went |
45. Going Going Gone (End Credits) |
Musiker | Instrument |
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Eric Clapton | Vocals, Guitar |
Doyle Bramhall II | Vocals, Guitar |
Paul Carrack | Hammond Organ, Keyboards, Vocals |
Steve Gadd, Sonny Emory | Drums |
Nathan East | Bass, Vocals |
Chris Stainton | Piano, Keyboards |
Katie Kissoon, Sharon White | Backing Vocals |
Heissa, alle paar Jahre ein zünftiges Familienfest. Ja, das lässt man sich gerne gefallen. Es wird gelacht, umarmt, geküsst und vor allen Dingen Musik gemacht. Im September 2019 ging das alles noch völlig unbeschwert, als Eric Claptons inzwischen schon legendäres Crossroads Guitar Festival nach etwas längerer Pause in die fünfte Runde einbog. Natürlich alles wieder zugunsten des 1998 von Mr. Slowhand auf der Karibikinsel Antigua ins Leben gerufene Crossroads Drogenrehabilitationscenter.
Manche der auch dieses Jahr wieder angetretenen Saitenhexer waren tatsächlich auch schon im Jahre des Herrn 2004 mit dabei, als der Gottvater der britischen Bluesgitarre erstmalig Sprößlinge wie John Mayer, Doyle Bramhall II, Robert Randolph und Jonny Lang neben verdiente Altvordere wie B.B. King, Jimmie Vaughan, Buddy Guy, Bo Diddley, Sonny Landreth und Robert Cray stellte, um ein prickelndes und bis dahin in dieser Form unvergleichliches Event zu initiieren. Künstler, die sich - wenn sie unterdessen nicht schon in den Gitarrenhimmel empor gestiegen sind - auch 2019 wieder die Ehre gaben.
Der hoch verehrte Mittsiebziger Clapton hält sich im Zuge des Festivalgeschehens vornehm zurück, was wahrscheinlich nicht zuletzt auch seiner 2016 diagnostizierten neuropathischen Störung geschuldet ist, die dem trockenen Alkoholiker das Leben seitdem nicht gerade erleichtert. Gemeinsam mit seinem Spezi Andy Fairweather Low intoniert er stimmungsvolle akustische Versionen seiner Klassiker Wonderful Tonight und Lay Down Sally und überlässt fortan guten alten bekannten wie Keb' Mo', Bonnie Raitt und Sheryl Crow das Feld, wobei die aparte Sheryl mit ihrer top eingespielten Band und mit dem coolen Emporkömmling James Bay an ihrer Seite den intensivsten Eindruck hinterlässt.
Die in Blues- und Rockkreisen eher unbekannten Künstler wie Tom Misch, Gustavo Santaolalla, Daniel Santiago, Pedro Martins und Jazz-Koryphäe Kurt Rosenwinkel sorgen mit ihren abwechslungsreichen Fusion und Folk-Anleihen für spannende und willkommene Intermezzi, bevor sich Jimmie Vaughan und Bonnie Raitt ein eher routiniertes Stelldichein geben. Die mit Spannung erwartete Marcus King Band, die sich in den letzten drei Jahren eine gewaltige Reputation erspielte, verwirrt anschließend mit einer völlig überhasteten Version ihres eigentlich ziemlich guten Songs How Long. Kings Truppe wirkt hier ein wenig überambitioniert. Da wirkt der geschätzte Dauergast Jeff Beck schon um einiges abgeklärter, obwohl seine zurückliegenden Performances auf dem Festival auch schon mal mehr Feuer und Esprit verströmten. Nun gut, das ist allerdings Nörgeln auf hohem Niveau. Da machen es die gestandenen Mexikaner Los Lobos mit ihrer feurigen Mas Y Mas Interpretation um einiges besser.
Dass es nach so vielen Jahren endlich auch zu einem Aufeinandertreffen der beiden Engländer Peter Frampton und Eric Clapton kommt, gerät umso erfreulicher als sie den unverwüstlichen George Harrison Klassiker While My Guitar Gently Weeps mit lebendiger Spielfreude aufpeppen. Seine kleinen gesanglichen Fehltritte macht der sympathische Frampton mit seiner liebenswert typischen Gitarrenstilistik mehr als wett. Da auch Frampton seit 2019 mit der niederschmetternden Diagnose einer degenerativen Muskelerkrankung umgehen muss, gerät es umso schöner die beiden kränkelnden Gitarrenhelden glücklich vereint musizieren zu sehen. Der auch schon zum wiederholten Male auf dem Festival gastierende Gary Clark Jr. sorgt mit seiner Truppe für einige gut groovende Aha-Momente auf der Schnittstelle zwischen Blues, Funk und Soul, während uns etablierte Cracks wie Vince Gill, Jerry Douglas, Albert Lee und der im Rollstuhl sitzende Sänger Bradley Walker bewegende Country-Momente klassischer Schule schenken.
Zum großen Finale gibt sich der Gastgeber selbst noch einmal die Ehre und versammelt seine Kumpels und Freunde zur gefühlt eintausendsten Layla Version, schüttelt mit dem Prince Evergreen Purple Rain einen weiteren Crowd Pleaser aus dem Füllhorn und begeistert mit dem ehrwürdigen Joe Cocker/Chris Stainton Furioso High Time We Went, das nicht zuletzt durch Paul Carracks bemerkenswert souligen Gesang an Klasse und Format gewinnt. Es endet wie es immer endet: man ist ausgelaugt aber dankbar, liegt sich in den Armen und speichert die tollen Momente für immer ab, während die zur Langeweile neigenden Abschnitte schon anfangen zu verblassen. Man schwört sich ewige Verbundenheit und verabschiedet sich in der Hoffnung, dass beim nächsten Familientreffen noch möglichst viele dieses verschworenen Haufens über Gottes Erde wandeln.