Eric Clapton

Slowhand - 35th Anniversary Deluxe Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.12.2012
Jahr: 2012
Stil: Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Eric Clapton
Slowhand - 35th Anniversary Deluxe Edition, Universal Music, 2012 (1977)
Eric ClaptonGuitar and Vocals
Dick SimsKeyboards
Marcy LevyVocals
Carl RadleBass
Yvonne EllimanVocals
George TerryGuitar
Jamie OldakerDrums and Percussion
Mel CollinsSaxophone (only in Studio)
Sergio PastoraPercussion (only Live)
Produziert von: Gly Johns (Original Album) - Bill Levenson (Compilation) Länge: 128 Min 08 Sek Medium: CD
Disc One - "Slowhand" Remastered and Expanded:
01. Cocaine08. Mean Old Frisco
02. Wonderful Tonight09. Peaches And Diesel
03. Lay Down SallyBonus Tracks:
04. Next Time You See Her10. Looking At The Rain
05. We're All The Way11. Alberta
06. The Core12. Greyhound
07. May You Never13. Stars, Strays And Ashtrays
Disc Two - Live At Hammersmith Odeon, April 27, 1977:
01. Tell The Truth06. Stormy Monday
02. Knocking On Heavens Door07. Badge
03. Steady Rolling Man08. I Shot The Sheriff
04. Can't Find My Way Home09. Layla
05. Further On Up The Road

Eric Clapton hat in den 1970er Jahren einige gute bis sehr gute Alben aufgenommen. Herausragend sind sicherlich "Layla (And Other Assorted Love Songs)", "461 Ocean Boulevard" und "Slowhand". Letzteres feierte gerade 35. Jubiläum und somit ein Grund, dieses Album in einer "Deluxe Anniversary" Fassung herauszubringen.
Nachdem ihm die "Trips" mit CREAM und BLIND FAITH und Wandschmierereien wie "Clapton is God" gründlich auf den Keks gegangen waren - er zwischenzeitlich in gehörige Alkohol- und Heroinabhängigkeiten gerutscht war -, versuchte sich Clapton mehr im Schutz einer Band zu bewegen, bei der er zwar Chef und Aushängeschild war, sich aber doch mehr als Musiker denn als Star sehen konnte.
Die entsprechende Musik dazu war mehr an stark an ursprüngliche amerikanische Musik, wie Folk und Country, angelehnt. Ohne dass der von ihm so geliebte Blues zu weit in den Hintergrund trat.
Entsprechend interessierte sich Clapton für Interpreten und Songschreiber jener Musik und fand u.a. in JJ Cale ein besonderes Vorbild. Dessen Cocaine eröffnete dieses Album in perfekter Weise, hab Richtung und Stil vorher und wurde alsbald zu einem der wichtigsten Songs in Claptons Repertoire. Die Ähnlichkeit des Riffs mit CREAMs wird da nicht unwesentlich dazu beigetragen haben.
Die beiden folgenden Songs wurden ebenfalls Standards in Programm von E.C., was bereits hier den Status von "Slowhand" untermauert. Wonderful Tonight, das zarte - vermeintliche - Liebeslied, welches Clapton eigentlich recht wütend geschrieben hatte und der lockere Country-Groove von Lay Down Sally sind heute noch Hits.

Ein Vorteil bei diesen Aufnahmen war sicher, dass er mit seiner eingespielten amerikanischen Tourband ins Studio ging und auch, dass mit dem legendären Glyn Johns ein Produzent erster Klasse die Finger an den Reglern hatte. Songs wie Next Time You See Her grooven so herrlich entspannt und offenbaren doch die ganze Klasse dieser Band, die die Akzente genau an den richtigen Stellen setzt. Clapton fühlt sich in diesem Rahmen offensichtlich sehr wohl und lässt seine krönenden Soli ganz locker ein- und ausgleiten.
Zu seinen Lieblingsinterpreten gehörte auch der Countrymusiker Don Williams, dessen ruhige Ballade Where All The Way er für dieses Album aufnahm. Interessanterweise nahmen beide Interpreten im folgenden Jahr Coverversionen des Danny Flowers Songs Tulsa Time auf.
Rhythmischer, funky wurde es in The Core, bei dem sich Clapton die Lead Vocals mit seiner Background-Sängerin Marcy Levy teilt. Die Live-Atmosphäre aus den Londoner Olympic Studios kommt hier richtig gut rüber. Toll groovende Nummer, die sich auf nahezu neun Minuten streckt. Die transparente Produktion lässt die Beiträge aller Beteiligten sehr gut durchkommen.
Bei Mean Old Frisco nähert sich Clapton am meisten seinen Blues-Wurzeln. Die Stimme von der Slide-Gitarre gedoppelt, schön klimperndes Bar-Piano im Hintergrund und lockerer Groove - der richtige Song um locker Mitzuwippen.
Des regulären Albums letzter Titel, Peaches And Diesel, ist eine Instrumentalnummer, die eine jener locker dahingleitenden Melodien transportiert, die schon Layla beschlossen. Und somit auch dieses Album aufs Beste.

Gleich vier Songs gibt’s als Zugabe, die sich allesamt problemlos auf dem Originalalbum befinden könnten. Das - etwas an George Harrison erinnernde - , leicht melancholische Lookin At The Rain, welches von Gordon Lightfoot stammt. Alberta zeigt Clapton allein an der 12-saitigen mit diesem Blues-Klassiker. Greyhound Bus ist ein lockerer Country-Groove mit Mundharmonika, nur etwas Percussion und Akustikgitarre und Stars, Strays And Ashtrays ist eine dieser typischen Clapton-Balladen, die auch auf "461 Ocean Boulevard" gut platziert gewesen wäre.
Willkommenstes Extra auf dieser Edition ist aber sicher der Mitschnitt des Konzertes im Hammersmith Oden, vom 27. April 1977. Also kurz nach den Aufnahmen zu diesem Album. Leider finden sich keine Songs von "Slowhand" in der Setliste, aber wie gut diese Band war, lässt sich bereits bei Tell The Truth hören. Die Band groovt höllisch, die Slide-Gitarre heult herrlich, die weibliche Duett-Stimme röhrt bluesig und Clapton ist in Bestform. Seine Licks und Riffs unverkennbar.
Mir gefallen besonders Knocking On Heavens Door, welches seine Studioversion weit übertrifft und sich etwas mehr der ursprünglichen Reggae-Variante nähert, Steady Rolling Man, da ist E.C. einfach in seinem (Blues-) Element, der Boogie Further On Up The Road und ... ach, eigentlich Alles hier!
Wer wäre nicht von der emotionalen, über-12-Minütigen Version von Stormy Monday begeistert, oder ließe sich von 14 Minuten I Shot The Sheriff mitreißen? Selbst ein Klassiker wie Layla ist hier nur eine Ergänzung.
Eine hervorragende Würdigung eines Rock-Klassikers ist mit dieser Ausgabe gelungen und kaum ein Clapton-Fan wird sich da zurückhalten können.

Epi Schmidt, 16.12.2012

 

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