Eric Gales Middle Of The Road, Mascot Label Group, 2017 |
Eric Gales | Gesang, Gitarre & Bass | |||
Aaron Haggerty | Schlagzeug | |||
Dylan Wiggins | B3 Orgel | |||
Maxwell “Wizard” Drummey | Melotron | |||
LaDonna Gales | Gesang | |||
Gary Clark Jr. | Gitarre | |||
Christone „Kingfish“ Ingram | Gitarre | |||
Eugene Gales | Gitarre | |||
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01. Good Time | 07. I've Been Deceived | |||
02. Change In Me (The Rebirth) | 08. Repetition | |||
03. Carry Yourself | 09. Help Me Let Go | |||
04. Boogie Man | 10. I Don't Know | |||
05. Been So Long | 11. Swamp | |||
07. Help Yourself | ||||
Zu Beginn seiner Karriere Anfang der 1990er Jahre galt Eric Gales als „Wunderkind“, als „neuer Jimi Hendrix“. Bereits mit vier Jahren hatte er begonnen, Gitarre zu spielen und seine älteren Brüder hatten ihm Songs im Stil von Hendrix, B.B. King oder Albert King beigebracht. So wundert es nicht, dass er mit 16 Jahren bereits sein erstes Album veröffentlichte und anschließend auch mit Preisen überschüttet wurde. Seitdem hat er regelmäßig eigene Alben aber auch zusammen mit anderen bekannten Musikern wie etwa Dug Pinnick (KING’S X, KXM) bei zusammen gearbeitet, aber zum ganz großen Durchbruch hat es für ihn bislang nicht gereicht.
Aber Gales bleibt hartnäckig und veröffentlicht mit “Middle Of The Road“ sein 15. Studio-Werk. Es zeigt den Musiker von seiner eher funkigen Blues-Seite. Klassische Blues Rock-Fans werden hier eher wenig für sie Ansprechendes finden. Aber wer sein Blues mit einem Schuss Funk und einer großen Portion Soul mag, der ist hier richtig. Dabei erinnert mich Gales auf diesem Album doch sehr an Lucky Peterson und dessen Werken in den 90er Jahren, wie etwa “Lifetime“. Auch hier klingt der Blues nicht deprimiert, sondern hat überwiegend eine eher eine positive Ausstrahlung.
Besonders positiv ist aber der Abwechslungsreichtum auf “Middle Of The Road“. Gales fährt hier nicht nur einen Stiefel durch das komplette Album hindurch. Mal kommen sogar leichte Ska-Einflüsse durch, wie etwa bei Been So Long, an anderer Stelle wird der Sound etwas düsterer (hier bei dem Song I’ve Been Deceived) und dann können auch mal Bluegrass-Elemente wie das Picking in dem abschließenden Swamp vorkommen. Interessante Beobachtung am Rande: der Gesang von Gales weist von der Stimmlage und der Art des Vortrages eine frappierende Ähnlichkeit zu dem bereits erwähnten Dug Pinnick auf. An zahlreichen Stellen muss man sich hier wirklich in Erinnerung rufen, wer da am Mikrofon steht.
Eric Gales hat mit “Middle Of The Road“ ein abwechslungsreiches Blues/Soul/Funk-Album vorgelegt mit jeder Menge Leichtigkeit und eingängig komponierten Songs, die sich schnell beim Hörer festsetzen. Seine Gitarren-Künste kommen dabei aber nicht zu kurz, werden aber auch nicht unnötig ausgewalzt. Gales ist eben kein Ego-Zocker, sondern überlässt in drei der Songs sogar seinen Gästen (Gary Clark Jr., Christone „Kingfish“ Ingram sowie seinem Bruder Eugene Gales) das Solo. Insgesamt betrachtet ist Eric Gales mit “Middle Of The Road“ ein wirklich beachtliches Blues-Werk gelungen, das sicher zahlreiche Freunde finden wird.