Eric Johnson

Europe Live

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.07.2014
Jahr: 2014
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Eric Johnson
Europe Live, Mascot Label Group, 2014
Eric JohnsonGesang & Gitarre
Chris MareshBass & Gesang
Wayne SalzmannSchlagzeug
Produziert von: Eric Johnson Länge: 70 Min 35 Sek Medium: CD
01. Intro08. Song For Life
02. Zenland09. Fatdaddy
03. Austin10. Last House On The Block
04. Forty Mile Town11. Interlude
05. Mr. P.C.12. Cliffs Of Dover
06. Manhattan13. Evinrude Fever
07. Zap14. Sun Reprise

Eric Johnsons Musik lässt sich vielleicht am treffendsten mit einem Hybrid-Motor vergleichen. Doch während der Motor Benzin, Erdgas und Strom verbrennt, da wird Johnsons Spiel von Rock, Blues, Jazz und Pop befeuert und zu einer sehr individuellen Mischung verschmolzen. So besitzt der Sound von Johnson meist eine leicht rockige Distortion und einen bluesigen Ton, aber seine Akkordfolgen weisen ins jazzige, während sein Melodieverständnis und mancher Song-Aufbau auf Pop-Einflüsse schließen lässt.

Auf seinen Studio-Alben konnte diese Mischung manchmal etwas zu sehr in Richtung Pop abdriften, aber gerade in einer Live-Situation tendieren alle Gitarristen dazu, etwas mehr Gas zu geben und mal ein wenig mehr „die Sau rauszulassen“. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob Johnson eine in sich hat. Aber in dieser Hinsicht helfen ihm seine beiden Mitmusiker, die man auf “Europe Live“ zu hören bekommt, nämlich Schlagzeuger Wayne Salzmann und Bassist Chris Maresh. Sie kitzeln seine Musikalität und treiben seine Kompositionen an und legen dabei ein Fundament, über dem sich der Saiten-Künstler nach aller Herzenslust austoben kann. Wovon er hörbar Gebrauch macht.

Zusammen spielen sich die drei Musiker durch eine Art „Best Of“-Set, wobei die CD aber kein einzelnes Konzert zeigt, sondern bei verschiedenen Auftritten im vergangenen Jahr in Deutschland (Köln und Bochum) sowie Frankreich (Paris) aufgenommen wurde. Auch bei der Auswahl der Stücke steht offenbar die außerordentliche musikalische Bandbreite im Mittelpunkt, hier bekommen eben Anhänger aller Phasen aus Johnsons Karriere etwas geboten.

So bildet ein Track wie Zap (von Johnsons Debüt “Tones“ aus dem Jahr 1986) die rockige Seite des Künstlers ab, und könnte exakt in dieser Form auch auf einem Album von Joe Satriani vorkommen. Den Blues-Gitarristen lässt Johnson hingegen beim Last House On The Block sehr ausführlich zum Vorschein kommen. Schließlich hat der Mann in seinen Anfangsjahren zusammen mit dem damals ebenfalls noch unbekannten Stevie Ray Vaughan auf einer Bühne gestanden.

Seine spieltechnisch etwas andere Seite zeigt Johnson hingegen etwa bei dem John Coltrane-Cover Mr. P.C.. Hier beweisen Johnson, Maresh und Salzmann mit welcher Sicherheit und Eleganz sie sich auch auf jazzigem Terrain bewegen können. Da, aber auch an anderen Stellen, hört man an mancher Stelle etwa leichte Anklänge an Sound und Melodieführung eines Mike Stern, bevor es bei einem Stück wie Manhattan doch deutlich in Richtung Lee Ritenour geht.

"Europe Live" zeigt den Künstler Eric Johnson in all seinen Facetten und verschafft dem Hörer einen sehr genauen Einblick in das bisherige Schaffen des Gitarristen. Dabei gefallen mir die Live-Aufnahmen teilweise sogar besser als die Studio-Versionen, weil sie über etwas mehr Schärfe und Drive verfügen und nicht so sehr geglättet daherkommen. Für Freunde exzellenter Gitarrenarbeit ist diese Scheibe ein Fundus an neuen Inspirationen.

Marc Langels, 03.07.2014

 

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