Somewhere In The Middle:
Eric Martin	Lead Vocals, Guitar
Tim Pierce	Guitars
Jerry Scheff	Bass
Denny Fongheiser	Drums, Percussion
Jeffrey Vanston	Hammond Organ
Bill Payne	Hammond Organ
John Pierce	Bass
Marti Frederiksen	Guitars, Vocals
I'm Goin' Sane:
Eric Martin	Lead Vocals, Guitar
Mark Holley	Guitars
Denise Martin	Drums
Mark Chole	Bass
Paul Dorr	Keyboards
Produziert von: Eric Martin Länge: 53 Min 47 Sek & 52 Min 52 Sek Medium: CD
Somewhere In The Middle:
1. Fly On A Wall	7. Somewhere In The Middle
2. Wink And A Smile	8. That's What I'm Here For
3. Don't Count Me Out	9. Something For Nothing
4. Kisses Stain	10. Have I Been There Before
5. No One Said Goodbye	11. Over My Heart
6. Better Day	12. I Love The Way You Love Me
I'm Goin' Sane:
1. My Disease	8. Untouchable
2. Spaceman	9. Bigger Man
3. Goin' Dane	10. Who Am I Supposed To Be
4. Free Of It	11. Everyday
5. Marie	12. Only A Moment
6. There Goes The Neighborhood	13. Just What I Needed
7. Carnival Of Souls

Erst kürzlich habe ich über das Abschiedswerk von MR. BIG im Hooked On Music berichtet.
Jetzt veröffentlicht Shouter Eric Martin bereits sein Soloalbum. "I'm Goin' Sane", so der Titel der neuen CD, bedeutet sinngemäß, das Eric wieder zurechnungsfähig ist.
Waren die letzten Monate von MR. BIG etwa so schlimm? Na ja, egal. MR. BIG war gestern - Eric Martin ist heute.

Sein letztes Solowerk "Somewhere In The Middle" erschien 1998. Damals für viele hartgesottene MR. BIG Fans sicher eine Enttäuschung. "Somewhere In The Middle" war mehr ein Singer/Songwriter Album als ein Hardrock Werk. Kein schlechtes Songmaterial, aber eine doch etwas ruhigere Interpretation als MR. BIG. Aber man muß ja die gleiche Suppe nicht ständig neu aufkochen.
Ich lege die CD auch heute noch gern zur Entspannung auf. Enthält sie doch so feine Ohrwürmer wie Kisses Pain, Fly On A Wall, Wink And A Smile, Have I Been Here Before oder das gediegene Americana-angehauchte Somewhere In The Middle.
Auf der Musikerliste tummelten sich so illustre Namen wie Bill Payne, Tim Pierce, Marti Frederiksen oder Denny Fongheiser.

Nun aber zu "I'm Goin' Sane". Knapp 4 Jahre später präsentiert sich Eric wesentlich härter als auf dem Vorgängerwerk.
My Desire, der Eröffnungstrack, rockt übelst los. Obwohl sehr heftig daherkommend, hat der Song nicht das geringste mit MR. BIG heavy Zeiten gemein. Hier ist aktueller Modern Rock a la SEVEN MARY THREE angesagt.

Doch das nachfolgende Spaceman rockt im gewohnten MR. BIG Fahrwasser. Quirlige Gitarren und fette Drums veredeln diesen tollen Heavysong.
Man mag es kaum glauben: An der Schießbude sitzt eine hübsche, zierliche Lady namens Denise Martin (Ehefrau?). Die Dame haut drauf, alle Achtung.
Im Vergleich zu "Somewhere In The Middle" vertraut Eric auf "I'm Goin' Sane" wieder einer eigenen Band.

Auf Goin' Sane, dem Titelsong, leisten das Mädel und die 4 Jungs ganze Überzeugungsarbeit. Dampfender Rock mit leichter Modern Rock Note. HONEYMOON SUITE lassen grüßen.
Obwohl das folgende Free Of It etwas gemächlicher als Goin' Sane trabt, gibt es jede Menge ausufernde Gitarren-Phrasen zu hören. Klasse.

Auf Marie gibt die Band dann wieder richtig Gas. Überschallrock mit bemerkenswerter Melodie und tollen Gitarren. Und Denise trommelt, trommelt, trommelt...

There Goes The Neighborhood erinnert in seiner Grundstimmung etwas an den rockigen Stephen Bruton. Paul Dorr's Hammond klingt beachtlich zu den übermächtigen Gitarren. Einer der Höhepunkte auf dem Album.
ZZ TOP meets THE STONES auf Carnival Of Souls. Der nächste Höhepunkte auf dieser CD. Die Gitarren klingen schön grantig.
Die Eingangssequenz von Who Am I Supposed To Be klingt verdächtig nach den alten LED ZEPPELIN. Der Rest ist überzeugender Hardrock.

Zum Schluß werden noch einmal Erinnerungen an MR. BIG wach. Only A Moment und Just What I Needed sind schnelle Hardrocker mit reichlich Gitarren-Ballast.

"I'm Goin' Sane" zeigt einen äußerst abwechslungsreichen Eric Martin.
Das ist kein Solo Aufguß nach MR. BIG Masche. Alle Zutaten der zeitgemäßen Rockmusik feiern hier ihr Stelldichein:
Eine kleine Dosis Modern Rock, purer Rock'n Roll, Hardrock und etwas Mainstream. Fertig ist ein perfektes und temporeiches Rockalbum, das aber auch für nicht ganz Zurechnungsfähige bestens geeignet ist.

Die Überraschung für mich ist die kompetente Band. Allen voran Gitarrist Mark Holley und Drummerin Denise Martin. Paul Dorr und Mark Chole sind auch nicht von schlechten Eltern.
Klang und Produktion sind sehr gut.