Amon Amarth

Machine Head
The Halo Effect

Esch-sur-Alzette, Rockhal, 20.10.2022

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 25.10.2022
Stil: Melodic Death Metal, Thrash Metal, Viking Metal

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Venue: Rockhal


Redakteur(e):

Marc Langels


Auch nach den Erfahrungen aus zweieinhalb Jahren Corona-Erfahrungen fühlen sich Großveranstaltungen in Innenräumen immer noch etwas „riskant“ an, aber auf der anderen Seite lechzt die Metal-Seele gerade danach, wieder zusammen mit Tausenden anderen Fans seinen Helden zu huldigen. Und dem Ruf einer gemeinsamen Tournee der schwedischen Viking-Metal-Vorreiter AMON AMARTH mit den amerikanischen Neo-Thrasher MACHINE HEAD kann man da nur schwerlichst widerstehen. Und so versammelten sich Tausende junge und alte Metalheads aus Deutschlanbd, Frankreich und Luxemburg im Tempel of Metal im Großherzogtum - der Rockhal in der europäischen Kulturhauptstadt Esch-sur-Alzette.

Foto-Credit: Marc Langels

Den sicherlich durchaus begehrten Job als Anheizer für diese mächtige als “Vikings And Lionhearts“-Tournee betitelte Konzert-Reise haben die Schweden THE HALO EFFECT ergattert, die trotz ihrer Gründung im Jahr 2019 schon etliche Jahre Szene-Erfahrung auf dem Buckel hat, besteht sie doch aus gegenwärtigen wie früheren Mitgliedern von IN FLAMES sowie DARK TRANQUILITY. Entsprechend wenig darf es verwundert, dass die erste halbe Stunde des Konzertabends ganz im Zeichen des melodischen Death Metal im typischen Göteborg-Sound.

Die Band erledigt die Aufgabe perfekt und heizt die Stimmung in der zunächst noch spärlich gefüllten Rockhal binnen kürzester Zeit an. Dabei hilft ihnen natürlich die Erfahrung. Aber diese wäre nichts, wenn THE HALO EFFECT nicht auch die entsprechend packenden Songs im Angebot hätten. Aber auch da hilft ihnen ihre Erfahrung, die sie alle in einer der besten und einflussreichsten Bands des Genres gesammelt haben. Die sieben Songs, die sie von ihrem Debüt-Album “Days Of The Lost“ performen, weisen die perfekte Kombination von gnadenloser Härte und Eingängigkeit auf und werden vom Publikum sofort lautstark goutiert. Dabei hilft es ihnen auch, dass sie einen – für eine Vorband – sehr guten Sound bekommen, der laut aber auch fein abgestimmt aus den Boxen kommt. Insbesondere Frontmann Mikael Stamme mit seiner sympathischen und zugewandten Art sorgt dann dafür, dass THE HALO EFFECT sich an diesem Abend eine Menge neuer Freunde gemacht haben dürften.

Foto-Credit: Marc Langels

Nach einer erfreulich kurzen Umbauphase ist dann Zeit für den „gefühlten“ Headliner. Zumindest dann, wenn man die nervöse Stimmung als Gradmesser nimmt, die vor dem Auftritt von MACHINE HEAD in der Halle herrscht. Und Rob Flynn & Co. enttäuschen sie keineswegs, zeigt sich die Band doch von einer besonders energiegeladenen Seite. Insbesondere Flynn könnte mit seiner Persönlichkeit und Ausstrahlung problemlos die imposante Bühne alleine füllen. Bereits zum Auftakt des Openers Become The Firestorm fordert und bekommt er vom jetzt dicht gedrängten Publikum den ersten von zahlreichen Circle Pits. Und auch wenn seine Nebenmänner, Wacław Kiełtyka an der zweiten Gitarre sowie insbesondere Bassist Jared MacEachern, ihre Sache auch gut machen (von Drummer Matt Alston sieht man auf seinem Drum-Raiser so gut wie nichts), so konzentriert sich doch die gesante Aufmerksamkeit auf den Band-Gründer, der irgendwie von der Pose und der Erscheinung ein wenig wie der ältere Bruder von Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY) wirkt.

Die Setlist bietet zwar nur zehn Songs, aber auch einen sehr guten Querschnitt durch das bisherige Schaffen der Band. Live fühlt es sich wirklich so an, als würde man von einem Ten Ton Hammer mitten den Magen getroffen und binnen kürzester Zeit sind auch schon die ersten Crowdsurfer unterwegs. I Am Hell (Sonata In C#), Locust, Now We Die führen musikalisch zwingend zum Höhepunkt eines jeden MACHINE HEAD-Sets: Davidian. Alleine für diese Musik-gewordene Abrissbirne hat sich dieser Konzertabend schon gelohnt. Das kurze Teasing mit dem SLAYER-Riff zu Raining Blood hätte es nicht bedurft, bevor die Band nach Halo und den Danksagungen an das Publikum (und dabei insbesondere die anwesenden Kinder und Jugendlichen) und rund 70 Minuten als Triumphator die Bühne verlässt.

Foto-Credit: Marc Langels

Die Umbaupause bis zu AMON AMARTH braucht dann etwas länger, ehe um 21:45 Uhr das Licht erlischt, IRON MAIDEN mit Run To The Hills die Ankunft der Wikinger ankündigen und die Band direkt mit dem Klassiker Guardians Of Asgaard in den Set einsteigt. Dabei dürfte den anwesenden Metal-Fans erst einmal kurz die Spucke wegbleiben, denn die Schweden haben nicht nur eine äußerst spektakulären Bühnen-Aufbau dabei, sondern sie feuern auch ab der ersten Sekunde eine Salve an Flammen nach der anderen schräg über das Publikum ab. Da dürften die Haare und die Shirts in den ersten Reihen binnen kürzester Zeit wieder trocken sein auf Grund der Hitze, die da entwickelt wird.

In der Folge brennen Johann Hegg und seine Mannen eine Best Of-Setlist mit Krachern wie Raven's Flight, Deceiver Of The Gods (und einem beeindruckenden Loki), The Pursuit Of Vikings, Destroyer Of The Universe, Cry Of The Black Birds, The Way Of The Vikings oder First Kill ab. Dabei machen die Schweden keine Fehler und spulen ihr Programm sehr souverän ab. Allerdings wirken sie dabei ein wenig zu perfekt. Natürlich ist Hegg ein wunderbarer Frontmann, der die Zuschauer mit seiner sympathischen und herzlichen Art perfekt miteinbezieht (und sogar ein paar Brocken französisch auspackt). Es sind eher die ein wenig zu sehr auf Eingängigkeit getrimmten Nummern wie Heidrun oder Raise Your Horns, die AMON AMARTH ein wenig wie eine Schlager-Metal-Band wirken lassen.

Gerade wenn man betrachtet, dass die Band an diesem Abend gerade einmal 75 Minuten auf der Bühne steht, dann machen sich solche "Ausfälle" eher bemerkt, als wenn sie zwei Stunden spielen und alle Klassiker wie Death In Fire, Pursuit Of Vikings, Where Silent Gods Stand Guard, Runes To My Memory oder Fate Or Norns noch mit untergebracht haben. So beschließen sie zwar mit Twilight Of The Thunder God das Konzert mit einem wahrlich spektakulären Schlusspunkt, bei dem noch einmal alles an Flammen abgebrannt wird, was die Band dabei hat - und Hegg symbolisch als Donner-Gott Thor seinen Hammer Mjölnir gegen die Midgardschlange einsetzen kann, aber man muss am Ende konstatieren, dass man die Schweden schon deutlich besser gesehen hat. Aber auch an einem durchschnittlichen Abend wissen Hegg & Co. noch zu überzeugen.

Dennoch bleibt am Ende ein denkwürdiger Konzertabend mit einem durchgängig fantastischen Sound, tollen Pyro- und Flammen-Effekten und einem deutlichen Gewinner MACHINE HEAD, gutklassigen AMON AMARTH  sowie sehr starken Newcomern in THE HALO EFFECT. Niemand dürfte es bereut haben, an diesem Abend den Weg (egal wie lang oder kurz er gewesen sein mag) in die Rockhal gefunden zu haben. Da vergisst man auch ganz schnell alle eventuellen Bedenken.

An dieser Stelle noch ein herzlicher Dank an Sylvie von Sailor Entertainment für die Akkreditierung und Sarah von der Rockhal für die freundlichen Betreuung der Fotografen. Die entsprechenden Gallerien findet ihr natürlich auch hier.

 

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