Adam Green

Essen, Lichtburg, 29.03.2006

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Konzertbericht

Reviewdatum: 29.03.2006

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Essen, Lichtburg, 29.03.2006

Adam Green Adam Green, der niedliche Flausenkopf, rief und fast alle kamen. Die 'Lichtburg' in Essen, ansonsten Lichtspieltheater mit glorreicher Vergangenheit, wie die diversen Fotogalerien in den weitläufigen Katakomben des Hauses dokumentieren, bot dem Darling der Medien und des Publikums ein passendes und würdiges Ambiente für seine nicht ganz so alltägliche Musik.
Der riesengroße Saal, natürlich bestuhlt, war restlos ausverkauft und es tummelten sich im Vorfeld Heerscharen junger Leute im Foyer, in den verschiedenen Lounges und an den Bars. Das Durchschnittsalter der auffällig zahlreich angereisten jungen Damen muß an diesem Mittwochabend wohl zwischen 20 und 25 Lenzen betragen haben. Jetzt wissen wir endlich ganz genau, wer die Adam Green Scheiben kauft.

Adam Green Greens Plattenfirma Rough Trade/Sanctuary hatte für uns HoM-Berichterstatter (Kollege Jörg schoß die Fotos) noch zwei Tickets in den oberen Rängen dieses großen Kinoungetüms loseisen können und so kamen wir zunächst in den Genuss zweier Supporting-Acts, die, zumindest an diesem Abend so gar nicht meinem Musikgeschmack entsprachen und somit die Wartezeit auf Adam Green gnadenlos strapazierten. Gemessen am aufbrandenden Beifall muß dem jungen Publikum der wirre Stilmix eines Jeffrey Lewis samt Band wohl gut gefallen haben. Die Songs besassen sicherlich auch einen gewissen Charme, doch der reichte leider nicht bis in die oberen Ränge. Die zweite Combo, ONLY SON , mussten wir uns dann aufgrund eines plötzlich einsetzenden Bierdurstes schenken. Sorry, folks.

Adam Green Adam Green und seine Band, die um ein exquisites Streicherquartett ergänzt wurde, betraten dann gegen 21:30 Uhr die weitläufige Bühne und blickten in ca. 2000 gespannte Augenpaare. Green, offensichtlich gut gelaunt und verhalten redselig, brachte einen gut dosierten Mix aus allen drei Erfolgsalben, konnte sich auf seine punktgenau spielenden Mitstreiter absolut verlassen und schwelgte in den fein ausgearbeiteten Streicherarrangements der mitgereisten Cellovirtuosin Jane Scarpentoni. Nun kann man sicherlich nicht behaupten, dass Greens Musik rockt, insofern blieb der zurückhaltende Enthusiasmus des Publikums verständlich. Der Abend stand wohl eher unter dem Motto 'Zuhören und Geniessen', was angesichts der eng gestaffelten Stuhlreihen auch kaum andere Optionen zuliess.

Adam Green Green taumelte und hopste mittels unkonventioneller Tanzeinlagen durch seine zwei Dutzend kurzen und prägnanten Songs, verzückte die Massen mit zwei Solo-Akustiknummern plus Streicherzuckerguss und konnte die Menge selbst mit seinem Hit Emily noch nicht ganz von den Stühlen reissen. Greens außergewöhnliche Tanzeinlagen rissen allerdings meinen Kollegen Jörg zu der scherzhaften Bemerkung, dagegen sei Helge Schneider ja eine Elfe, hin. Jedem das Seine und dem Publikum hat's absolut gefallen. Das zeigte sich spätestens während der Zugaben, als der komplette Saal sich zu kollektiven Jauchzen und Johlen veranlasst sah.

Adam Green Dem jungen Green ist auf jeden Fall eine gehörige Portion Authentizität und ein Höchstmaß an Talent zu attestieren. Überaus sympathisch, mit glasklarer Baritonstimme, trug der Meister der verschrobenen Geschichten seine gewitzten Songs vor und hinterliess den wirklich positiven Eindruck, ein glasklares musikalisches Konzept zu verfolgen. Mit dem Künstler Adam Green wird wohl auch in Zukunft zu rechnen sein, auch wenn er selber meint, er stünde derzeit im Zenith seiner Karriere.
Immer dranbleiben, Adam, das deutsche Publikum ist ein treues.


Frank Ipach, 29.03.2006
Jörg Litges, 29.03.2006

 

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