Saint Vitus

Centurions Ghost

Essen, Turock, 04.02.2010

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 07.02.2010
Stil: Doom Metal

Links:

Centurions Ghost Homepage



Redakteur(e):

Thomas Dietz


Saint Vitus, Centurions Ghost,
Essen, Turock, 04.02.2010

Themenabend im Turock. Nach dem überaus gut besuchten Konzert von PENTAGRAM und TROUBLE im Oktober, steht heute eine weitere Doom Metal-Legende auf der Bühne: SAINT VITUS. Die Band hat seit Ewigkeiten keine Club-Tour mehr gespielt, sondern seit dem letzten Jahr nur vereinzelte, ausgewählte Auftritte gegeben. Essen ist die erste deutsche Station, der 18 Gigs umfassenden Europa-Tour. Seit der erneuten Wiedervereinigung der Band im Jahr 2009 steht nun auch wieder Scott "Wino" Weinrich am Mikro, der ja bereits in den 80ern die Klassiker-Alben "Born Too Late", "Mournful Cries" und "V" eingesungen hat. Ansonsten hat sich auch nicht viel verändert. Dave Chandler an der Gitarre, Mark Adams am Bass, nur Ur-Schlagzeuger Armando Acosta wurde zwischenzeitlich durch den sehr viel jüngeren Henry Vasquez ersetzt.

Support-Act auf dieser Tour sind die Londoner CENTURIONS GHOST, die den Abend stilecht im Down-Tempo eröffnen. Die eher modern gespielte Doom-Version der vier Engländer kommt aber zumindest heute nicht unbedingt gut an und das Publikum reagiert mit nur spärlich gesätem Applaus in den zwei Verschnaufpausen. Ansonsten spielt die Band eine Dreiviertelstunde durch und es fällt schwer, die Songs noch auseinander zu halten wenn man nicht mit dem Songmaterial vertraut ist. Heute hat man zudem die seltene Gelegenheit, eine Gitarristin auf der Bühne sehen zu können, die zudem mit schweren Doom-Riffs zu überzeugen weiß. Da kommt wieder die Frage auf, warum im Metalbereich nur so wenige Mädels selber zum Instrument greifen? Meiner Meinung nach ein Missstand in unserer Szene.

Kommen wir zur Band des Abends. SAINT VITUS starten energiegeladen und ohne große Umschweife in Ihr Set. Die Band wirkt von Beginn an sehr tough und gut aufeinander eingespielt, was man nach all den Jahren nicht unbedingt erwartet hätte. Sänger Wino versprüht die Aura eines kauzigen Südstaaten-Rockers, was auch optisch mit Lederweste und Whiskeyglas unterstrichen wird. Dave Chandler sieht immer noch aus wie vor 30 Jahren, Hippie-Look samt Stirnband und Wuschelkrause sind hier angesagt. Das Publikum geht von der ersten Minute an mit, man merkt also, dass es wieder Zeit wurde für die alten Herren sich hier blicken zu lassen. Die Setlist besteht aus vielen Klassikern u.a. White Stallions und Mystik Lady vom 85er Album "Hallow's Victim".

Auch der Neuzugang am Schlagzeug, Henry Vasquez, weiß mit sehr eigenwilligem und extrovertiertem Spiel zu unterhalten, während Basser Mark Adams ganz nach Doom Metal-Manier den ruhigen Pol verkörpert. Von Song zu Song wird das Publikum mehr in den Bann dieser Band gezogen und man kann sicher sein, dass heute Abend sowohl alte Fans als auch Frischlinge auf Ihre Kosten kommen, denn eine gewisse Magie ist förmlich greifbar. Einziges Manko des Auftritts ist die zu kurze Spielzeit, denn nach gut 50 Minuten ist erstmal schon Schluss. Natürlich lässt es sich die Band nicht nehmen, noch mal für eine Zugabe wieder zu kommen. So wird erst die Band-Hymne Saint Vitus zum Besten gegeben und danach ist mit dem Kult-Hit Born Too Late dann endgültig Feierabend. Während der Zugabe schrottet Wino noch (unabsichtlich) seinen Mikroständer, was nur kurz von Ihm mit "Shit happens." kommentiert wird. Dieser furiose Auftritt von SAINT VITUS dürfte also noch lange in Erinnerung bleiben. Unterm Strich bleibt also ein gelungener Doom Metal-Abend mit einigen musikalischen Höhepunkten. Ich freu mich schon auf das nächste Mal.

Weiter Fotos vom Abend findet ihr in der Fotostrecke!

Thomas Dietz, 04.02.2010

 

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