Fates Warning

Iron Fate

Essen, Turock, 28.07.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 16.08.2011
Stil: Progressive Metal, Power Metal

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Redakteur(e):

Maurice Schreiber


Fates Warning, Iron Fate,
Essen, Turock, 28.07.2011

Nachdem FATES WARNING bereits im Februar diesen Jahres das Turock in Essen besucht haben, gibt es heute einen Nachschlag: Zusammen mit den jungen Metallern IRON FATE aus Langelsheim im Vorprogramm gilt es zu beweisen, daß die Anfang des Jahres grandiose Vorstellung (trotz stimmlicher Probleme von Ray Alder) keine Eintagsfliege war. Zudem kann man sich überraschen lassen, wie heute die Songauswahl denn sein mag. Leider ist die tolle Kult-Location in der Essener Innenstadt an diesem Donnerstagabend deutlich weniger gut besucht, dies mag auch an dem aktuell schon recht hohen Überangebot an Konzerten in der Umgebung liegen. Nichtsdestotrotz finden sich geschätzte 150 – 200 Anhänger anspruchsvoller und emotionsgeladener Progressive-Metal-Musik heute Abend ein, um eine der ältesten und besten Bands des Genres aus nächster Nähe zu erleben.

Mit IRON FATE als Opener hat man denn auch direkt einen absoluten Glücksgriff getan: Was hier an Power und Professionalität auf die Bühne gezaubert wird, ist schon fast schier unglaublich: Geboten wird von den jungen Kerlen reiner Power Metal US-amerikanischer Prägung, voller Hymnen und Riffgewitter, daß es einem vor Freude die Tränen in die Augen treibt. Mit dem bei Massacre Records erschienenen Album „Cast in iron“ im Gepäck kann da ja eigentlich auch nur alles stimmen. Die Songs strotzen nur so vor Urgewalt und die Band ist bestens aufeinander abgestimmt und super eingespielt. Besonders hervorzuheben der Wahnsinnsgesang von Sänger Denis Brosowski, der teils an Sean Peck von CAGE oder gar an Rob Halford erinnert. Ganz großes Kino! Ob Kracher der Marke Iron Fate oder der Opener War in the streets, hier bewegt man sich eindeutig auf internationalem Terrain! Zum Ende hin überrascht die Combo dann noch mit einer herrlichen Coverversion von JUDAS PRIEST's Hell patrol und dem abschliessenden, spontanen Holy diver von DIO. Alles top also, die Menge ist positiv überrascht und bestens gerüstet für die lang erwarteten FATES WARNING!

Doch bis es soweit ist, ist erstmal Geduld angesagt: Bis FATES WARNING die Bühne betreten, vergeht eine gute Stunde. Das ist unter der Woche eindeutig zuviel, aber was soll's: Die Zeit wird genutzt, um sich das eine oder andere Getränk zu besorgen und mit dem Nachbarn über den Metal fachzusimpeln. Das hilft, um diese Zeitspanne locker zu überbrücken. Dann ist es endlich soweit und die voller Spannung erwarteten Großmeister des anspruchsvollen, progressiven Metals betreten die Bühne. Und um es kurz zu machen: Auch heute ist wieder fast alles im grünen Bereich: Die Band ist bestens eingespielt und zündet ein Feuerwerk an Titeln der letzten Alben, wohingegen leider die frühe John Arch-Phase wieder konsequent ausgespart wird. Da ist wohl auch nix mehr dran zu rütteln, das möchte Jim Matheos wohl so. Abgesehen von diesem kleinen Manko (einige Fans hätten schon gerne den einen oder anderen Song aus der „Night on Bröcken“ oder der „Awaken the guardian“-Phase gesehen) ist der Auftritt wieder mal phänomenal: Sänger Ray Alder ist top in Form, ebenso das Gitarristenduo Jim Matheos und Frank Aresti. Dem Bassisten Joey Vera (auch bei ARMORED SAINT) könnte man eh stundenlang zuschauen, zudem ist der Mann supersympathisch. An den Drums sitzt der auch von RIOT und von HALFORD bekannte Überschlagzeuger Bobby Jarzombek, der mit seinen Fähigkeiten einem Mark Zonder in nichts nachsteht. Die Songauswahl umfasst also überwiegend Nummern der Ray Alder-Phase, ob Life in still water, Different eyes oder Point of view, diese Stücke sind ebenso zeitlos wie packend und entführen die Zuschauer immer wieder in fremde, emotionsgeladene Welten. Zudem werden einige Songs vom „A pleasant shade of grey“-Meisterwerk dargeboten und auch Klassiker wie Monument dürfen nicht fehlen. Als Zugabe gibt es dann noch Nothing left to say und das famose Eye to eye. Keine Frage, auch am heutigen Abend entfaltet diese Ausnahmeband wieder alle ihre Qualitäten und sorgt für offene Münder im Publikum. Einzig die Songauswahl hätte durchaus etwas variabler sein können.

FATES WARNING sind aus der Metalszene einfach nicht wegzudenken und ein absoluter Eckpfeiler des progressiven Metals. Das stellen sie auch und gerade live immer wieder unter Beweis. Schön auch, daß die Band nach dem Gig zurückkommt und zum Meet & Greet bereitsteht. Eine, wieder mal, klasse Vorstellung!

Maurice Schreiber, 28.07.2011

 

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