Raven

Predatory Violence

Essen, Turock, 01.02.2013

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 07.02.2013
Stil: Heavy Metal

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Redakteur(e):

Ralf Frank

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)


Raven, Predatory Violence,
Essen, Turock, 01.02.2013

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Als RAVEN 1983 auf ihre erste US-Tournee gingen, war das Power-Trio aus Newcastle auf dem Zenit seiner Karriere.
Obwohl es die Band bereits mit wechselnder Besetzung seit 1974 gab, ging es erst mit der "Neuen Welle des britischen Heavy Metals" so richtig in die Vollen. Die Übermutter des NWOBHM, die englische Plattenfirma NEAT RECORDS hatte die Band 1981 nebst einiger Singles und Samplern als würdig für eine Langrille befunden, der Grundstein war gelegt.

1983 hatten RAVEN bereits derer Drei am Start und Europa im Sturm erobert, nun sollten die USA die Weltkarriere beflügeln.
Für die Tour hatte man sich heimische Bands und Labelkollegen als Support ausgeguckt, die in den Startlöchern standen, aber in den Staaten noch weitestgehend unbekannt waren, ... METALLICA und ANTHRAX!

Die Tour lief unter dem Motto "Kill ’Em All for One", zusammengesetzt aus dem damaligen Debüt von METALLICA und der aktuellen Scheibe von RAVEN.
Für "All For One" hatte man sich von NEAT getrennt und sich vertrauensvoll in die Hände des Produzententeams "Double Trouble", bestehend aus Michael Wagener und Udo Dirkschneider begeben (DOKKEN, ACCEPT).
Das anschließende "Live At The Inferno" Album, aufgenommen auf der US-Tour, war jedoch für viele Fans das Ende einer Ära, denn danach verirrte man sich mehr und mehr im US-Mainstream-Metal und dazu waren die "Metal-Lunatics" mit ihrem "Athletic Rock" völlig fehlbesetzt.

Der zwischenzeitliche Majordeal mit ATLANTIC RECORDS ging in die Brüche und die treuen NWOBHM Fans hatte man mittlerweile vor den Kopf gestoßen, die Karriere ging abwärts.
Trotz allem gibt es die Band bis auf eine mehrjährige, unfallbedingte Unterbrechung bis heute, und in den letzten Jahren sogar wieder mit ansteigendem Erfolg, inkl. Studioalbum (2010), diversen Tourneen und Auftritten bei großen Festivals.

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Der kleine aber feine Club-Gig im Turock, Essen führt die Band nun zurück zu ihren Anfängen.
Zwar hat man mit PREDATORY VIOLENCE eine vielversprechende Thrash-Band als Support verpflichtet, die durchaus Ähnlichkeiten zu METALLICA aus ihren "Garage-Days" aufweist und die Thrash-Fans auch zu überzeugen wissen, aber dem überschaubaren Publikum steht der Sinn offensichtlich nach NWOBHM und so füllt sich der Moshpit erst nach und nach.

Mark Gallagher ist nach seinem schweren Unfall mittlerweile wieder voll genesen und gibt den Metal-Maniac wie einst mit entsprechender Attitüde und furioser Gitarrenarbeit, auf die artistischen Einlagen mit eingesprungenem Salto bei laufendem Solo muss man aber verständlicherweise verzichten.
Sein Bruder John bereitet mit seinem virtuosen Bass, dem er auch gitarrenähnliche Soli und Riffs entlocken kann, das Fundament der Old-School Speed Metal-Performance und ersetzt damit quasi Sänger, Bassist und Rhythmusgitarrist in einer Person. Dabei übertreibt er es zuweilen ein wenig mit den selbstverliebten Bassläufen und muss sich von Drummer Joe Hasselvander (ex-PENTAGRAM), der seit 1987 den aus familiären Gründen ausgeschiedenen Rob "Wacko" Hunter ersetzt, anraunzen lassen, selbstverständlich alles nur Show.

Die Setlist wechseln RAVEN jeweils von Gig zu Gig und an diesem Abend haben sie beinahe das Optimum zusammengestellt. Puristen, die die Band nach 1984 abgehakt haben, würden da vermutlich widersprechen, aber gerade für diese haben RAVEN Don't Need Your Money oder Crash Bang Wallop im Gepäck, Songs, die auf den meisten Setlists der letzten Shows nicht immer auftauchen, dafür fehlen natürlich andere Klassiker.

Ein Grund mehr, sich die Band öfter zu geben, nicht zuletzt wegen der sympathisch-fanfreundlichen Aftershow, die es wohl bei einer kometenhaften Karriere ähnlich wie damals METALLICA kaum geben würde, c'est la vie.
Als nächste Projekte stehen Studioaufnahmen auf der Agenda und dann sicherlich auch wieder eine neue Tour, die man sich als True-Metal Fan nicht entgehen lassen sollte.

P.S.: Besten Dank an den freundlichen Support des Turock!

Ralf Frank, 03.02.2013

 

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