Eugene 'Hideaway' Bridges, Armadillo Music, 2007 | ||||
Eugene 'Hideaway' Bridges | Vocals, Guitars, Bass, Foot Stomps | |||
Pat Manske | Percussion | |||
Lucky Oceans | Pedal Steel | |||
Clayton Doley | Hammond Organ | |||
Ray Wylie Hubbard | Slide Guitar | |||
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1. Piece Of The Mountain | 7. Look At Me Now | |||
2. Life Has No Meaning | 8. Ain't Got No Time | |||
3. Special Friend | 9. Love Got The Best Of Me | |||
4. Never Alone | 10. Big Legged Woman | |||
5. Baby Your Love | 11. I Can't Wait | |||
6. In Your Arms Tonight | 12. Man And His Guitar | |||
Gut, dass Bluesmann Eugene 'Hideaway' Bridges so eine einnehmende Stimme besitzt, denn außer seinen zurecht vielgelobten 'very soulful vocals' und seiner profunden Gitarrenarbeit, die sich auf seinem selbstbetitelten, fünften Album auch mal etwas abseits der Bluespfade in ganz leicht angejazzte Gefilde begibt, bekommt der geneigte Blues-Afficionado nicht allzu viel Prickelndes zu hören. Es sei denn, man gibt sich mit seiner tollen Stimme zufrieden.
Zugegebenermaßen war mir Eugene Bridges bis dato noch unbekannt, doch alles was ich mir auf der Website seiner Plattenfirma 'Blue Armadillo' an altem Material anhören konnte, gefällt mir besser als dieses vorliegende neue Material. Bridges zieht es 2007 vor, ohne Band anzutreten. Das mag in der Regel kein Problem sein, insbesondere wenn man Fähigkeiten wie Mr. Bridges besitzt, doch die selbstauferlegte Askese steht dem Künstler hier nicht sonderlich gut. Sein neues Album klingt schon ein wenig nach Homerecording, auf sonderbare Art leblos und keimfrei. Mir fehlt hier einfach ein Schuß an rauer, unbehauener Urwüchsigkeit. Bridges Potenzial, und tatsächlich sind hier einige gute Songs versammelt, schreit nach vollem Bandkontext, nach einer 'Live-im-Studio-Band', die vibriert, die atmet, die den Raum in Schwingung versetzt, ein Feuer entfacht.
Dies alles entwickelt sich auf dem 2007er Werk nur in den allerwenigsten Momenten. Natürlich singt Bridges wieder einwandfrei und sehr gefühlvoll in seiner Sam Cooke meets Robert Cray-Diktion, doch die ungelenke Percussionarbeit, die häufig wie programmiert daherkommt, weist Bridges' ambitioniertes Songwriting in seine Schranken, so als trabe es unter zu festem Zügel voran. Da kommt kaum Atmosphäre auf, die Songs klingen wie gutgemeinte Skizzen für ein anstehendes, größeres Werk. Selbst die interessante Idee, einige der soulig/gospeligen Nummern mit der Pedal-Steel von Lucky Oceans zu unterlegen, geht halbwegs nach hinten los, weil sich die Pedal-Steel zu breit macht, sich vorlaut in die erste Reihe drängt und jede noch so kleine Lücke zududelt. Ansonsten hört man zwei Mal die hübsche Hammond-Orgel von Clayton Doley und Ray Wylie Hubbard in einer kleinen Gastrolle als Dobro-Slider.
Dem neuen Album des sicherlich hochtalentierten Bluesers Eugene Bridges geht auf halber Strecke die Puste aus, da kann er noch so schön singen, die komplette Produktion scheint falsch aufgezäumt, der Mann hat einfach ein lebendigeres Umfeld verdient. Es fehlt der Nuancenreichtum und somit schlichtweg der Anreiz, sich dieses Album immer wieder mal aufzulegen. Ein solides Stück Handwerkskunst, aller Ehren wert, doch letztlich bleibt nicht viel hängen...