Europe

Live At Shepherd's Bush

( English translation by Google Translation by Google )

CD & DVD-Review

Reviewdatum: 07.09.2011
Jahr: 2011
Stil: Hard Rock, Heavy Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Europe
Live At Shepherd's Bush, Edel, 2011
Joey TempestGesang & Gitarre
John NorumGitarre
John LevenBass
Mic MichaeliKeyboards & Gesang
Ian HauglandSchlagzeug
Produziert von: Europe Länge: 80 Min 00 Sek Medium: CD & DVD
CDDVD
01. Prelude01. Prelude
02. Last Look At Eden02. Last Look At Eden
03. The Beast03. The Beast
04. Rock The Night04. Rock The Night
05. Scream Of Anger05. Scream Of Anger
06. No Stone Unturned06. No Stone Unturned
07. Carrie07. Carrie
08. The Getaway Plan08. The Getaway Plan
09. Seventh Sign09. Guitar Feature (The Loner)
10. New Love In Town10. Seventh Sign
11. Love Is Not The Enemy11. New Love In Town
12. More Than Meets The Eye12. Love Is Not The Enemy
13. Always The Pretenders13. More Than Meets The Eye
14. Start From The Dark14. Drum Feature
15. Superstitious15. Always The Pretenders
16. The Final Countdown16. Start From The Dark
17. Superstitious
18. Doghouse
19. The Final Countdown

In ihrer gesamten Karriere haben es EUROPE nie getan und nun machen sie es gleich zwei Mal. Was das ist? Ein Live-Album veröffentlichen. Das eine hört auf den Titel “Live Look At Eden“, liegt mir aber nicht vor. Das andere nannte die Band “Live At Shepherd’s Bush“ und rotiert derzeit recht häufig in meinem Player. Dabei legt die Band natürlich ein deutliches Augenmerk auf den Stücken vom ausgezeichneten jüngsten Longplayer “Last Look At Eden“, präsentiert aber auch die Klassiker, ohne die ein EUROPE-Konzert eben nicht auskommt und die auch heute noch das Publikum dazu veranlassen, völlig aus dem Häuschen zu geraten.

Und gerade in dem Wechsel von neuem Material zu den Klassikern zeigt sich wieder einmal, wie gut “Last Look At Eden“ ist. Die Stücke wie Last Look At Eden, The Beast oder aber No Stone Unturned fügen sich nahtlos und ohne Qualitätsverlust in die Reihe von Rock The Night über Scream Of Anger oder Superstitious bis hin zu The Final Countdown ein. Bei dieser Aufzählung fällt natürlich auch auf, wie viele phantastische Stücke aus ihrem Repertoire fehlen. Hier sei jetzt einfach mal exemplarisch Girl From Lebanon von “Prisoners In Paradise“ erwähnt.

Dafür gibt es mit Doghouse einen brandneuen Song zu hören und mit The Loner einen emotionalen Tribut an den vor kurzem verstorbenen irischen Gitarristen Gary Moore. Aber angesichts einer Konzertlänge von gerade einmal eineinhalb Stunden hätte man sich schon noch das ein oder andere Stück mehr in der Setlist gewünscht. Zudem wird das Konzert für die CD um die Solo-Spots gekürzt, das mag bei dem Keyboard- und dem eben „nur“ lustigen Schlagzeug-Solo noch zu verschmerzen sein, aber das gerade die wunderbare Loner-Variante als Audio-Spur fehlt, ist schon sehr schade.

Die Band spielt sich mit einem nicht zu überhörenden oder übersehenden Enthusiasmus durch das Set. Joey Tempest und Co. zeigen mehr als deutlich, dass ihre Kritiker ihnen Unrecht tun, die Gruppe als One-Hit-Wonder oder Pop-Rock-Band abzutun. Die Songs sind hervorragende Beispiele dafür, wie guter Hard Rock heutzutage zu klingen hat. Man würde sich wünschen, dass sich da BON JOVI mal eine gehörige Scheibe von abschneiden würden. Joey Tempest ist als Frontmann einem Jon Bon Jovi (um einmal bei diesem direkten Vergleich zu bleiben) mindestens ebenbürtig und John Norum spielt die Songs fast schon passionierter als man dies bei Richie Sambora auf den letzten Tourneen sagen könnte. Und auch Ian Haugland (Schlagzeug), John Leven (Bass) und Mic Michaeli (Keyboards) machen ihre Sache sehr gut.

Aber im Rampenlicht stehen wie so häufig eben der Sänger und der Gitarrist. Und da sind EUROPE eben jeweils mit zwei Könnern des Fachs exzellent besetzt. Beide haben die Fans von der ersten Sekunde an fest im Griff und zelebrieren rund anderthalb Stunden lang eine Rock-Show so wie sie sein sollte: keine großen Effekte, stattdessen lieber große Songs und viel Leidenschaft.

Shepherd’s Bush ist ein wunderschönes, kleines Theater mit mehreren Emporen, das ein exzellentes, intimes Ambiente für diesen Auftritt bietet. Die Location war an diesem Abend ganz offensichtlich bis auf den letzten Platz gefüllt und die Fans werden ihr Kommen nicht bereut haben. Dafür sind die Performance und die Songs einfach zu stark. Ein wenig schade ist es daher, dass die Umsetzung auf der DVD deutliche Mängel hat. Das sind nicht so sehr die technischen Qualitäten, denn Sound und Bild sind standardmäßig gut geworden. Sondern es sind eher handwerkliche Fehler wie anhaltende Unschärfen in manchen Einstellungen und viel zu hektische Schnittfolgen, die den Sehgenuss schmälern. Zudem sind etliche Einstellungen verwackelt oder einfach ungünstig gewählt. Das darf bei einer professionellen DVD-Produktion einfach nicht passieren. Da haben die Kameraleute und der Regisseur leider einfach keinen guten Job gemacht.

Aber das tut der Freude über dieses gelungene Konzert nur bedingt Abbruch. Dafür ist das Geleistete einfach zu stark und die Band reißt mit ihrem Enthusiasmus eben einiges wieder raus, was eigentlich im Argen liegt. Aber fast genau so wichtig: es gibt noch tonnenweise Bonusmaterial auf der DVD. Da wäre zum einen das Heimspiel in der Stockholmer Eishalle „Hovet“ vom 28.12.2009, das die Band in fast noch größerer Spiellaune zeigt und von dem man sich wünschen würde, er wäre komplett auf der DVD. Immerhin werden aber acht Stücke von damals geboten, darunter auch Gonna Get Ready, das in London nicht gespielt wurde. Zudem gibt es noch einen kurzen Ausschnitt vom Konzert aus dem Gröna Lund in Stockholm aus dem Jahr 2010. Und wer dann noch nicht genug EUROPE gesehen hat kann sich noch eine Dokumentation mit Interviewsequenzen oder die offiziellen Videos zu den beiden Singles Last Look At Eden und New Love In Town ansehen.

Da dieses wirklich umfangreiche Paket im Preisbereich einer normalen CD liegt können Fans guter Rockmusik hier nichts falsch machen.

Marc Langels, 05.09.2011

 

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