Even Vast Outsleeping, Mausoleum Records, 2003 |
Luca Martello | Guitars | |
Antonietta Scilipoti | Vocals, Keyboards | |
Saturnino Leonetti | Bass | |
Michel Pannazio | Drums |
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1. Ordinary Incomprehensions | 6. After all | |
2. Just because of you | 7. Defeated | |
3. She knows | 8. Scared for the last time | |
4. Downing gloom | 9. Outsleeper | |
5. Lost in you | 10. Downing gloom (Video-Clip) | |
Und was fangen wir nun mit EVEN VAST an? Irgendwie will der Funke zwischen mir und der Band nicht so recht überspringen, zumindest nicht so stark, dass daraus eine lodernde Leidenschaft entsteht.
Dabei wären die Grundvoraussetzungen eigentlich gegeben, denn die Italiener haben sich düster-melancholischer Musik verschrieben. Die Band aus Aosta führt uns mal wieder vor Augen, dass Doom und Gothic zwei Geschwisterchen sind, die durchaus gut miteinander auskommen.
Die Rollenverteilung ist klar. Gitarrist Luca Martello ist der Doom-Jünger: Er kann bestimmt die ersten vier BLACK SABBATH-Alben und den kompletten CANDLEMASS-Backkatalog im Schlafe nachspielen, hat aber auch eine Ader für die aktuelleren britischen Düster-Bands, wie ANATHEMA oder MY DYING BRIDE.
Sängerin und Keyboarderin Antonietta Scilipoti (ein Name wie ein Gedicht) hat dagegen eher 'gotische Vorlieben' und dirigiert den Band-Sound doch merklich in Richtung LACUNA COIL oder GATHERING zur "Mandylion/Nightime birds"-Phase.
Klingt soweit an sich ganz gut, doch der Teufel steckt mal wieder im Detail, sprich im Songwriting. EVEN VAST fehlt dieser letzte Funke Genialität, der dazu beiträgt, dass die durchaus vorhandenen guten Ansätze in Songs münden, die an die Klasse der nahmhaften Vorbilder heranreichen.
Die Stücke wirken spröde, sind auf Dauer zu gleichförmig und zu wenig abwechslungsreich und es fehlt einfach dieser gewisse Hauch Melancholie, der einen dahinschmelzen lässt.
Geradezu gebetsmühlenartig werden immer wieder identische Textpassagen wiederholt, was auf Dauer dann doch eher einschläfernd wirkt, als dass es den Hörer zum Träumen verleitet.
Bei aller Kritik: "Outsleeping" ist kein schlechtes Album. Man hat ähnliches zwar schon weitaus besser gehört, aber die Italiener verfügen unüberhörbar über Potential. Greift man sich die Songs, beispielsweise im Rahmen einer Gothic-Compilation einzeln heraus, haben diese durchaus ihren Reiz. Im Rudel über die komplette Albumdistanz passiert letztendlich allerdings zu wenig um durchgehend für Spannung zu sorgen. Das ist aber auch schon bei weitaus nahmhafteren Kollegen wie LACUNA COIL vorgekommen.