Different views, Yonah Records, 2007 | ||||
Andy Leschka | Bass | |||
Romuald Tichawski | Keyboards, Background vocals | |||
Matt Bauer | Drums, Background vocals | |||
Thorsten Drees | Vocals | |||
Marc Bräutigam | Guitars | |||
Gäste: | ||||
Peter 'PD' Ritter | Saxophone | |||
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1. The idle king | 5. Waterproof | |||
2. Different views | 6. To love you | |||
3. Modern Niobe | 7. Comedy/Tragedy (live video) | |||
4. Comedy/Tragedy | 8. The idle king (live video) | |||
Eigentlich sollten EVERFLOW als Newcomer noch einen gewissen Welpenschutz genießen, der sie vor all zu harscher Kritik bewahrt. Andererseits laufen auf "Different views" bereits einige Dinge in Bahnen, mit denen sich die Band auf Dauer keinen Gefallen tut.
Prog Metal ist an sich eine feine Sache, wenn man es versteht komplexe Songstrukturen mit gesunder Härte zu kombinieren und seinen Kompositionen dieses gewisse Etwas mitzugeben, das den Hörer gebannt und fasziniert innehalten lässt.
Bei EVERFLOW stellt sich das leider nicht ganz so dar. Sicher, "Different views" beinhaltet starke dreißig Minuten lang harten, alternative-beeinflussten Rock, der sich in sechs Songs manifestiert, die sich durch eine Vielzahl überraschender Schlenker und Wendungen auszeichnen. Das meiste wirkt allerdings, als hätte man aus dem Fundus der für brauchbar befundenen Passagen wahllos einige herausgegriffen und sie von Meister Zufall in eine beliebige Reihenfolge bringen lassen.
Den Stücken auf "Differnt views" fehlen die klaren Strukturen, vieles klingt bemüht auf progressiv getrimmt, aber in sich wenig stimmig.
Als etablierte Band darf man sicher einmal im Laufe seiner Karriere ein Werk raushauen, bei dem alle Gäule mit einem durchgehen und das der Hörer dann einfach als 'überambitioniert' abhakt und zur Tagesordnung übergeht. Bestes Beispiel: DREAM THEATER, die selbst ein "Falling into infinity" schadlos überstanden haben. Für einen Newcomer ist aber eine solche Veröffentlichung in der Regel der Todesstoß.
Dennoch sollte man EVERFLOW nicht vorzeitig abschreiben. Das abschließende, ruhig-entspannte To love you zeigt, dass Dortmunder durchaus in der Lage sind mitreißende Songs zu schreiben... und das weniger manchmal mehr ist.