Exilia Decode, Golden Core Records/Zyx, 2012 |
Masha Mysmane | Vocals | |||
Aimer | Guitar | |||
Privacy | Bass | |||
Rob Iaculli | Drums | |||
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01. Satellite | 07. The Wrath Of Gaia | |||
02. Over The Edge | 08. Myself | |||
03. Unconventional | 09. Forever | |||
04. Emily | 10. Fully Alive | |||
05. Invisible | 11. All In Vain | |||
06. My Exception | 12. In My Veins | |||
Beobachtern der italienischen Metalszene muss man nicht großartig erzählen, wer EXILIA sind. Die Metaller um Sängerin Masha feiern demnächst ihr zehnjähriges Bandjubiläum und in dieser Zeit haben die Mailänder es geschafft, ihre Fans mit fünf Alben zu beglücken.
Der innigsten Anhänger der Band werden auf Album Nr. 6, welches den Titel "Decode" trägt, schon sehnsüchtig gewartet haben, denn das letzte Album "Naked" war lediglich eine akustische Neuauflage aus dem eigenen Best Of-Catalog. Das letzte reguläre Album "My Own Army" hat somit schon fast drei Jahre auf dem Buckel.
Bevor ich mich hier positiv über "Decode" äußere, muss ich die Band selbst erst einmal loben, denn Exilia bietet seinen Zuhörern eine sehr große musikalische Bandbreite an. Am stärksten wird dies an Sängerin Masha deutlich, die sich gesanglich mal im wahrsten Sinne des Wortes auskotzt und in den nächsten Tracks wunderschöne melodische Gesanglinien auffährt oder auch mal melancholisch zerbrechlich in Balladen klingt.
Von diesem Vorgehen wird auch auf "Decode" nicht abgewichen. Gleich auf dem Opener Satellite bekommen wir DEFTONES-artige Riffs um die Ohren geschleudert und Masha schreit, als wenn es gelte, Passagiere von einem sinkenden Schiff zu retten. Auf den nächsten Tracks wird allerdings schon eine gewisse Trendwende hörbar: viele der Tracks klingen eingängiger als noch auf "My Own Army". Over The Edge und Invisible sind Paradebeispiele für diesen kleinen musikalischen Schwenk und laden zum Mitsingen der Refrains ein.
Im Gegenzug dazu haben EXILIA die Zahl der Balladen reduziert, richtig ruhig wird es nur im letzten Track In My Veins.
Ansonsten sind aber natürlich auch jede Menge Neckbreaker auf "Decode" vorhanden.
Insgesamt ist EXILIA ein wundervolles sechtes Album gelungen, in dem eigentlich alles stimmt: es gibt keine kompositorischen Ausfälle, die Produktion klingt knackig und die Songs selbst sind eine gelungene Abwechslung für alle, die mal eine weibliche Alternative zum lieblichen, elfengleichen Gesang der Symphonic Metal Bands suchen.
Ich habe EXILIA jedenfalls für mich entdeckt und empfinde es angesichts der Güte von "Decode" schon fast als Schande, dass die Band sich in ihrer zehnjährigen Geschichte immer wieder neue Labels suchen musste.
Diese Band hätte es durchaus verdient, in einer anderen Liga zu spielen.