Exodus Exhibit B: The Human Condition, Nuclear Blast, 2010 |
Rob Dukes | Gesang | |||
Gary Holt | Gitarre | |||
Lee Altus | Gitarre | |||
Jack Gibson | Bass | |||
Tom Hunting | Schlagzeug | |||
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01. The Ballad Of Leonard And Charles | 07. Nanking | |||
02. Beyond The Pale | 08. Burn, Hollywood, Burn | |||
03. Hammer And Life | 09. Democide | |||
04. Class Dismissed (A Hate Primer) | 10. The Sun Is My Destroyer | |||
05. Downfall | 11. A Perpetual State Of Indifference | |||
06. March Of The Sycophants | 12. Good Riddance | |||
Sie gehören zu den Vertretern des Bay Area-Thrashs der ersten Stunde. Ihr Debüt-Album “Bonded By Blood“ zählt zu den absoluten Genre-Klassikern und darf in keiner Headbanger-Plattensammlung fehlen. Aber unter anderem zahlreiche Besetzungswechsel und mangelnde Unterstützung durch die vergangenen Labels verhinderten den großen Durchbruch. Und so werden EXODUS immer als eine der großartigen Bands in die Metal-Historie eingehen, die nie den verdienten Erfolg feiern konnte. Das alles könnte sich natürlich mit dem neuen Werk “Exhibit B: The Human Condition“ ändern.
Denn schon beim ersten Durchlauf sorgt das neue Album für offene Münder. EXODUS haben sich hier selber übertroffen und schließen nahtlos an ihren Klassiker “Bonded By Blood“ an. Gnadenloses Riffing der Thrash-Metal-Spitzenklasse; Soli, die viele Gitarristen an den Rand des Nervenzusammenbruchs treiben werden; und die vielleicht beste Leistung von Sänger Rob Dukes seitdem er bei EXODUS ist. All dies gepaart mit grandiosem Songwriting wird somit zu einem modernen Thrash-Metal-Klassiker, der Bands wie METALLICA das Fürchten lehren wird.
Denn im Prinzip ist EXODUS auf “Exhibit B: The Human Condition“ die Quadratur des Thrash-Kreises (oder ist es ein Circle-Pit?) gelungen. Das Album ist schneller ausgefallen als die letzten Werke, dabei aber auch melodischer. Es ist modern und transportiert trotzdem dieses Old-School-Feeling der Bay Area-Thrash-Bands, die nie Kompromisse eingegangen sind, um mehr Alben zu verkaufen.
Im Mittelpunkt steht dabei erneut die superbe Gitarrenarbeit des Duos Gary Holt und Lee Altus. Letzterer hatte ja mit seiner anderen Band HEATHEN erst vor kurzem ein sensationelles Album auf den Markt geworfen. Das scheint Holt mächtig angespornt zu haben, denn er haut hier ein Killer-Riff nach dem nächsten raus. Zusammen mit Altus schmieden die beiden soviel schweren Stahl wie schon lange nicht mehr.
In den Texten behandeln EXODUS die dunkle Seite des Menschen, als da wären: sexuelle Perversion, fehlgeleitete Religion, Amokläufe bis hin zu grausamen Kriegsverbrechen. In dem Track Burn, Holywood, Burn wird zudem die Fixiertheit vieler Menschen auf Prominente und solche, die sich dafür halten, schonungslos offengelegt. Und Rob Dukes bellt, schreit und singt (ja, das kann er auch) diese Texte mit einer Intensität, die einen erschauern lässt.
Im Vergleich zum direkten - und weiß Gott nicht schlechten - Vorgänger “The Atrocity Exhibit“ haben EXODUS hier noch einmal eine ordentliche Schippe draufgelegt und präsentieren ein Meisterwerk des Thrash, das keine Vergleich zu scheuen braucht. Wenn EXODUS hiermit nicht der große Durchbruch gelingt, dann gibt es im Metal einfach keine Gerechtigkeit. Und eines ist glasklar: diese Platte darf in keiner Metal-Sammlung fehlen.