Extol Extol, Indie Recordings, 2013 |
Peter Espevoll | Gesang | |||
Ole Borud | Gitarre, Bass, Gesang & Mellotron | |||
David Husvik | Schlagzeug & Gesang | |||
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01. Betrayal | 06. Behold The Sun | |||
02. Open The Gates | 07. Dawn Of Redemption | |||
03. Wastelands | 08. Ministers | |||
04. A Gift Beyond Human Reach | 09. Extol | |||
05. Faltering Moves | 10. Unveiling The Obscure | |||
Progressiver Death Metal ist nicht erst seit OPETH ein Begriff (schließlich hatten auch schon DEATH technisch sehr anspruchsvolle Kompositionen im überreichen Angebot), aber sicherlich dürfen die Schweden für sich in Anspruch nehmen, dieses Subgenre einer größeren öffentlichen Bekanntheit zugeführt zu haben. Eine Band, die davon profitieren könnte, sind die Norweger von EXTOL. Gegründet in den 1990er Jahren war es ihr Ziel, den Death Metal wieder zurück in den Fokus der Musik-Öffentlichkeit zu bringen. Dabei legen EXTOL jedoch Wert darauf, ihre Kompositionen möglichst abwechslungsreich zu gestalten und neue Klangfarben in die Düsternis des Death Metal zu bringen.
Nach einer sechsjährigen Pause stehen EXTOL nun wieder in den Startlöchern und beschreiten auf ihrem selbstbetitelten fünften Album ihren bisherigen Weg konsequent weiter. Das bedeutet erneut eine Mischung aus knallharten Death Metal-Parts mit komplexen und überraschenden Arrangements und virtuosen Instrumental-Passagen. Dabei erinnern diese beständigen Wechsel ein wenig an FATES WARNING und insbesondere deren Frühwerke.
Zudem sorgt – wie schon bei OPETH - der Wechsel von den typischen Death Metal-Vocals zum Klar-Gesang – der zudem teilweise im Chor vorgetragen wird - für eine zusätzliche spannende Ebene, über die nicht allzu viele Bands in diesem Genre verfügen. Dabei haben sich EXTOL tatsächlich einige vollkommen überraschende Entwicklungen einfallen lassen, die sie stellenweise in die Nähe von Bands wie etwa STYX befördern. Gerade im Kontrast mit den brutalen und düsteren Parts wirken diese Einschübe dann besonders eindrucksvoll und nachhaltig.
Die Kompositionen sind – der Natur des Genres geschuldet – äußerst komplex und abwechslungsreich ausgefallen. Kein einziger Song behält eine einzige Stimmung durchgängig bei. Vielmehr ist es gerade der beständige Wechsel und die Vielfalt, die das Album auszeichnen und spannend halten. Dabei bedeutet das natürlich auch, dass “Extol“ nicht gerade leichte Kost ist. Die zehn Kompositionen verlangen schon die Aufmerksamkeit des Hörers, der sonst leicht den Überblick verlieren könnte.
EXTOL ist mit “Extol“ ein wirklich überzeugendes Comeback nach längerer Pause geglückt. Die Band verfolgt konsequent ihre Vision und fügt der Düsternis so ein paar überraschende Farbtupfer hinzu, die die Band wohltuend aus der Masse der anderen Death Metal-Bands herausheben. Es ist einfach gut, dass die Norweger wieder zusammengefunden haben. Sie sind nämlich eine echte Bereicherung für die Musikszene – und unterstreichen dies mit “Extol“ mit Nachdruck.