Extreme

Take Us Alive

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 15.04.2010
Jahr: 2010
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Marc Langels


Extreme
Take Us Alive, Frontiers Records, 2010
Gary CheroneGesang
Nuno BettencourtGitarre & Gesang
Pat BadgerBass & Gesang
Kevin FigueiredoSchlagzeug
Produziert von: Extreme Länge: 103 Min 15 Sek Medium: CD
Disc 1Disc 2
01. Decadence Dance01. More Than Words
02. Comfortably Dumb02. Ghost
03. Rest In Peace03. Cupid's Dead
04. It ('s A Monster)04. Take Us Alive
05. Star05. Flight Of The Wounded Bumblebee
06. Tell Me Something I Don't Know06. Get The Funk Out
07. Medley Kid Ego - Little Girls - Teacher's Pet07. Am I Ever Gonna Change?
08. Play With Me08. Hole Hearted
09. Midnight Express

1990 gehörte dieser Band die Welt. More Than Words lief in jeder Radiostation in der heavy Rotation und das dazugehörige Album “Pornograffiti” verkaufte sich wie das viel gerühmte geschnittene Brot. Es schien so, als könnte niemand EXTREME stoppen. Aber das Schicksal (hier: der vorherrschende Musikgeschmack) schlug um von eingängigem Rock zum melancholischen und nicht mehr so harmonischen Grunge. Hinzu kam, dass EXTREME mit “III Sides To Every Story“ und “Waiting For The Punchline“ zwei Alben veröffentlichten, die sich deutlich von Erfolgsweg abgrenzten. Damit erfüllten sie nicht gerade die Erwartungen der Fans, aber aus heutiger Sicht sind beide Werke echte Perlen der Rock-Geschichte. Im Zuge der sich häufenden Misserfolge fiel die Band auseinander, Sänger Gary Cherone ersetzte kurzzeitig – und extrem glücklos - Sammy Hagar bei VAN HALEN und Nuno Bettencourt veröffentlichte eine Solo-CD und diverse CDs zusammen mit anderen Künstlern.

2006 dann die Nachricht, auf die alle Fans jahrelang gewartet hatten. EXTREME meldeten sich zurück und kündigten ein neues Werk an. “Saudades De Rock“ knüpfte dann auch da an, wo die Band mit “Waiting For The Punchline“ aufgehört hatten. Der Sound trocken, die Hooks aber noch da und jede Menge entspannte Freude darüber, wieder zusammen Musik zu machen. Und nun 20 Jahre nach ihren größten Zeiten veröffentlichen EXTREME endlich ein Live-Album. “Take Us Alive“ ist dann auch alles, was man sich davon erhoffen konnte. Zwei CDs randvoll mit hervorragender Rock-Musik, vorgetragen von exzellenten Musikern, die ihre Sache mit viel Spaß vortragen. Das Ganze wurde in ihrer Heimat Boston vor frenetischen Fans aufgenommen und bildet eine würdige Werksschau der vier Rocker.

Es sind natürlich alle Hits der Band auf diesem Album vertreten. Neben More Than Words auch Hole Hearted und Get The Funk Out sowie das Beste von den Nicht-Hits und das sind eigentlich die Songs, auf die sich die Fans am meisten freuen. Hier werden wunderbare Versionen des Decadence Dance, von Rest In Peace und ein energetisches Cupid’s Dead geboten. Da fügen sich auch die aktuellen Stücke wie Comfortably Dumb oder Star und Ghost ganz exzellent in die Setlist ein und unterstreichen, wie viel gute Musik uns vermutlich durch die unnötige Unterbrechung entgangen ist.

Nuno Bettencourt beweist einmal mehr, warum sich Pop-Sternchen wie Janet Jackson und Rihanna darum prügeln, dass er für sie spielt. Er gehört immer noch zum Besten, was das Genre Gitarren-Held zu bieten hat. Gary Cherone trifft nach wie vor jeden Ton und beweist einmal mehr, dass er nicht der Grund dafür war, warum VAN HALENs “III“ ein so erschreckend schwaches Album war. Die Rhythmus-Fraktion groovt auch mit Neu-Drummer Kevin Figueiredo wie in ihren besten Zeiten Anfang der 1990er.

Der Sound des Albums scheint nicht allzu sehr im Studio nachbearbeitet worden zu sein. Warum auch, sie haben es ja auch einfach drauf. Kleine Schönheitsfehler wurden einfach drin gelassen. Das trägt eher noch zum Hörgenuss bei und Perfektion à la MARILLION, die live fast genauso klingen wie auf CD, würde auch gar nicht zu EXTREME passen. Hier wird gerockt und wo live derart gehobelt wird, da fallen auch mal hin und wieder ein paar Späne ab.

Natürlich ist auch auf “Take Us Alive“ nicht alles Gold, was glänzt. Ich hätte gut und gerne auf die beiden Solo-Spots von Bettencourt verzichten können. Er hat ja nun wirklich genügend Zeit und Möglichkeit, sich in den Songs auszutoben. Zudem hätte ich mir einfach noch mehr Stücke gewünscht. 17 Songs aus dem gesamten Backkatalog sind mir einfach zu wenig. Zumal die beiden CDs noch nicht einmal randvoll mit Musik sind (CD1 läuft 57 Minuten, CD 2 knapp 46 Minuten – sprich zusammen stünden hier noch knapp 57 Minuten für weitere Musik zur Verfügung). Da fallen zu viele großartige Songs hinten runter, die gespielt werden müssten. Dieser Einwand hält natürlich niemanden von einem Kauf ab und das sollte er auch auf keinen Fall. “Take Us Alive“ ist genau das Live-Album, das EXTREME schon Anfang/Mitte der 90er Jahre hätten machen sollen, aber besser spät als nie.

Marc Langels, 12.04.2010

 

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