Fatal Smile 21st Centuty Freaks, GMR Music, 2012 |
Blade | Gesang | |||
Mr. Y | Gitarre | |||
Alx | Bass | |||
Philty | Schlagzeug | |||
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01. Welcome To The Freakshow | 07. Scarecrow | |||
02. Nailed To The Wall | 08. Innocent | |||
03. Raising Hell In Heaven | 09. Break These Chains | |||
04. Judgement Day | 10. Take It To The Limit | |||
05. Broken Heart | 11. For The Last In Line | |||
06. My Private Hell | ||||
In den 1980er Jahren regierte der Glam Rock und Sleaze die Charts und Bands wie MÖTLEY CRÜE, POISON, RATT etc waren die großen Stars. Die Hauptstadt der sleazigen Musik-Welt war dabei das sonnige Los Angeles an der kalifornischen Pazifikküste. Dort liefen an jeder Ecke bekannte, semi-bekannte und gänzlich unbekannte Musiker herum, die Clubs wie das Rainbow waren selbst Leuten ein Begriff, die noch nie in Los Angeles gewesen waren.
30 Jahre später steht der Sunset Strip in Skandinavien, genauer gesagt in Schweden. Von hier hat sich eine kleine Armada an Bands aufgemacht, den Glam Rock und Sleaze wieder mit neuem Leben zu erfüllen. Sie hören auf die Namen CRAZY LIXX, H.E.A.T, HARDCORE SUPERSTAR oder aber FATAL SMILE.
Das mir vorliegende “21st Century Freaks“ ist bereits das vierte Album der Band, die bereits seit 2002 die Szene aufmischt. Das vorherige Werk “World Domination“ datiert aus dem Jahr 2008, so dass die Band sich wirklich ordentlich Zeit für das Songwriting und die Produktion der Scheibe gelassen hat – und aus meiner Sicht hat es sich gelohnt.
Denn FATAL SMILE bieten auf “21st Century Freaks“ wieder eine wunderbar heftige, dreckige Version des Sleaze, so wie es MÖTLEY CRÜE auf ihrem einen Album mit John Corabi als Sänger oder aber SKID ROW insbesondere auf “Slave To The Grind“ und “Thickskin“ phasenweise getan haben. Dabei knallen die Songs, begonnen mit Welcome To The Freakshow und Nailed To The Wall, so deftig aus den Boxen, dass einem fast schon angst und bange werden kann.
Der Sound ist roh, schön aggressiv und fett produziert von Gitarrist Mr. Y. Der Glam-Faktor ist vorhanden, hält sich aber in Grenzen und wirkt eher wie sorgfältig austariert, um der rohen Energie der Kompositionen nicht im Weg zu stehen. Die Musik hat genau das, was sich Oliver Kahn einmal für seine Mannschaft wünschte: richtig dicke Eier. Die Melodien sind selbst in solch bedrohlichen Stücken wie Judgement Day immer catchy aber nicht anbiedernd oder platt. Die Mischung ist schlicht optimal und mit Broken Heart haben sie sogar noch eine schöne Ballade am Start.
In der zweiten Hälfte des Albums verschiebt sich der musikalische Schwerpunkt etwas vom Sleaze weg in Richtung Metal, beispielsweise bei Scarecrow. Das erinnert mich ein wenig an AVANTASIA, nur würde das da wahrscheinlich Michael Kiske singen. Aber auch hierbei überzeugen FATAL SMILE. Genauso wie bei Innocent oder Take It To The Limit. Die Schweden haben ein durchgehend gelungenes Album vorgelegt, das ohne Ausfall daherkommt und die Zeit rechtfertigt, die sich die Schweden damit gelassen haben. FATAL SMILE unterstreichen einmal mehr: der Sunset Strip verläuft jetzt durch Schweden.