Fer De Lance

The Hyperborean

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.06.2022
Jahr: 2022
Stil: Epic Metal
Spiellänge: 52:42
Produzent: Matt Russell & Fer De Lance

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Plattenfirma: Cruz Del Sur Music

Promotion: Sure Shot Worx


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Rainbow

Dio

Titel
01. Aurora Borealis
02. The Mariner
03. Ad Bestias
04. Sirens
 
05. Northern Skies
06. Arctic Winds
07. The Hyperborean
Musiker Instrument
MP Gesang, Gitarre & Tin Whistle
Rüsty Bass & Gesang
Scud Schlagzeug, Percussion & Gesang
Mandy Martillo Gitarre & Gesang

FER DE LANCE ist auf den ersten Blick sicherlich ein ungewöhnlicher Name für eine Metal-Band, noch dazu, wenn sie aus den Vereinigten Staaten kommt und nicht aus Frankreich. Dabei handelt es sich aber um den Namen der Terciopelo-Lanzenotter, eines überwiegend in Südamerika lebenden, nachtaktiven Tieres - und das klingt ja dann schon fast wieder prototypisch Metal, sich nach einer Schlange zu benennen. Das Quartett kommt aus Chicago und legt uns – knapp zwei Jahre nach ihrer EP “Colossus“ - mit “The Hyperborean“ ihr Debüt-Album vor. Und wenn man die Musik von MP (Gesang & Gitarre), Rüsty (Bass), und den beiden Neuzugängen Mandy Martillo (Gitarre & Gesang) sowie Scud (Schlagzeug) hört, dann kann man noch viel weniger glauben, dass es sich um Amerikaner handelt.

Denn der Sound der Band hat seine Wurzeln ganz eindeutig in Europa und bezieht sich dabei zum einen auf klassischen Heavy Rock wie ihn etwa RAINBOW in ihren Anfangstagen mit Ronnie James Dio präsentiert haben, zum anderen aber insbesondere auf eine Band wie BATHORY, in deren epischeren Momenten wie etwa zu Zeiten von “Hammerheart“. Die Stücke auf “The Hyperborean“ sind denn auch, abgesehen vom Intro Aurora Borealis, allesamt mindestens sieben Minuten lang und können ob ihren abwechslungsreichen Kompositionen auch schon als Progressive Metal durchegehen.

Denn ein klangliches Markenzeichen von FER DE LANCE ist, dass sie musikalisch und instrumental sehr vielschichtig und komplex agieren. Dabei werden immer wieder weite Strecken der Lieder von akustischen Gitarren getragen – auf diese Phasen der Kontemplation folgt aber dann auch immer wieder ein unbändiger metallischer Ausbruch. Die Lieder sind keine „leichte Kost“, die sich so einfach nebenbei hören lassen. Vielmehr verlangen FER DE LANCE hier die volle Aufmerksamkeit, damit sich die epische Schönheit der Kompositionen wie Ad Bestias auch wirklich erschließt. Anschließend wird die musikalische Reise in Sirens und Arctic Winds spürbar heftiger, bevor sie in dem Titelsong kulminiert und alle musikalischen Fäden zusammenbringt.

Wer sich so viel Mühe mit dem Abwechslungsreichtum der Musik macht, der hat meist auch bei den Texten einen besonderen Ansatz. Das gilt auch bei FER DE LANCE, die in “The Hyperborean” die Geschichte eines Seefahrers erzählen, der die Verderbtheit und Ungerechtigkeit der so genannten "zivilisierten" Welt auf der Suche nach einem Land ohne Schmerz und Leid verlässt. Das Abenteuer des Seemanns wird in dem fantastischen Cover von Adam Burke detailliert illustriert - im Vordergrund steht der Tempel sowohl für den Ausgangspunkt der Reise als auch die Zivilisation, die der Seemann hinter sich lassen möchte. Die Aurora Borealis und der Eis-Berg repräsentieren das Ziel und die Sterne darüber, die Wegweiser, an denen sich die alten Seefahrer orientierten. Der Seemann und seine Crew folgen den Sternen in der Hoffnung auf Erlösung.

Das Konzept der Geschichte entstand aus der ausgedehnten Isolation von MP während der Pandemie im letzten Winter. Das Konzept, das in dieser Welt verwurzelt ist, soll dabei keine eskapistische Fantasie sein, sondern wurde inspiriert von der kalten Schönheit dunkler Meere, eisiger Winde und sternenklarer Nächte. Und natürlich ist es daher nur zu passend, dass der leidenschaftliche Gesang von MP als Leitfaden für eine Reise über Meere, Winde, Sterne und Eis dient.

Ihr habt es vielleicht schon gemerkt, ich stehe ziemlich auf diese Scheibe. Vom Cover-Artwork über das Konzept bis hin zur Musik können mich FER DE LANCE hier restlos überzeugen. Eben auch, weil sie so komplett eigenständig klingen. Dabei merkt man den Musikern zu jedem Moment ihre absolute Begeisterung für ihre Musik an, diese Passion dringt aus jeder Note und jedem Ton. “The Hyperborean” ist eines dieser Metal-Meisterwerke, die wohl nie die verdiente Aufmerksamkeit bekommen werden, einfach, weil sie in keine vorgefertigte Schublade reinpassen wollen und den Hörer auch gerne mal ein wenig fordern. Aber für alle Anhänger aus Bereichen Epic und True Metal, die Gefallen daran finden ist “The Hyperborean” ein wahres Füllhorn an großartigen Eindrücken, dem man sich dann nicht mehr entziehen kann. Ein absoluter Geheimtipp.

 

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