Fergie Fredriksen Happiness Is The Road, Frontiers Records, 2011 |
Fergie Fredriksen | Vocals | |||
Dennis Ward | Bass, Guitar, Keyboards, Backing Vocals | |||
Dirk Bruinenberg | Drums | |||
Nathan Eshman | Guitars | |||
Eric Ragno | ||||
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01. Angel (Mirror To Your Soul) | 07. Lyin Eyes | |||
02. Elaine | 08. Love Waits For No One | |||
03. First To Cry | 09. Writing On The Wall | |||
04. Follow Your Heart | 10. The Future What It Used To Be | |||
05. Happiness Is The Road | 11. The One | |||
06. I Still Believe In Love | 12. The Savior | |||
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Die beste Nachricht gleich zu Beginn: Fergie Frederiksen, der im Sommer 2010 durch die Diagnose Leberkrebs erschütttert wurde, steht nun mehr oder weniger krebsfrei vor einer freudigen Zukunft. Hoffen wir das Beste. Sein neues Album, das bezeichnenderweise "Happiness Is The Road" betitelt wurde, klingt frisch und energiegeladen, wenn es sich auch, wie im Melodic-Rock Genre üblich, auch gerne in sattsam bekannten Klischees ergeht. Doch Freunde des AOR können damit locker umgehen. Es kann schließlich nicht jedes Melodic-Rock Album so geil werden wie das aktuelle Werk von JOURNEY.
Zunächst hatte Fergie angesichts der niederschmetternden Diagnose Null Drang sein Album fortzusetzen, doch sein Freund Alex Ligertwood (ex-SANTANA) machte ihm Mut: "When I was first diagnosed with cancer I wanted to stop recording. It didn’t feel like I could do it. But my friend Alex Ligertwood said I need to finish it. He was right of course and I thank him for the tough love. I am proud that I did.”
Wie klingt das Album? Mächtig fett, stellenweise überladen, glücklicherweise relativ gitarrenbetont, so wie Alben, die Dennis Ward (House of Lords, Pink Cream 69, Place Vendome) steuert eben klingen: für dieses Genre letztlich absolut passend. Jede Menge Pathos, manchmal etwas zu schwülstig in der Melodieführung, doch nie so platt, dass man verärgert den Player ausknipst. I still believe in love mag vielleicht etwas grenzwertig daherkommen. Sänge Fergie hier auf Deutsch könnte er damit in der Hitparade landen.
Manchmal geht es in Richtung BON JOVI, hin und wieder klingt es nach Fergies alter Früh-Achtziger TOTO-Phase ("Isolation") und ab und zu sogar nach KANSAS (die spätere Phase, so ca. "Monolith" meets "Vinyl Confessions"). Die Ballade Follow your heart erinnert in manchen Phasen an die unvergessene bombastische Kerry Livgren/Steve Walsh Wucht von einst. Gefällt mir ausgesprochen gut. Fergies Organ klingt dann tatsächlich auch wie eine gelungene Mixtur aus Steve Walsh und John Elefante, z.B. auch beim Titelsong Happiness is the road. Überhaupt, Frederiksen ist verdammt gut bei Stimme. Ganz offen gestanden konnte ich ihn seinerzeit, als er Bobby Kimball bei TOTO ablöste, nicht sonderlich gut leiden. Inzwischen schon.
Die Songs hat er sich z.B. von Melodic-Rock Agenten wie Jim Peterik (ex-SURVIVOR), David Roberts (BAD ENGLISH), Robert Sall (WORK OF ART) und Mark Baker (HOUSE OF LORDS) auf den Leib schneidern lassen. Innerhalb des Genres keine schlechten Adressen. Ja, das passt schon. "Happiness Is The Road" macht im großen und Ganzen Spaß und bleibt dabei weitestgehend auf angenehme Weise unterhaltsam. Meine Lieblingssongs sind übrigens Writing on the wall und Follow your heart.