Fifty-Five Live In Berlin, Blackbird Music, 2010 |
Henrik "Ille" Ilgner | Gesang | |||
Andreas Hommelsheim | Keyboards | |||
Torsten "Todd" Wagner | Gitarre | |||
Simon Pauli | Bass | |||
Lutz Halfter | Schlagzeug | |||
Corrie Townsend | Gesang | |||
Therese Pitt | Gesang | |||
Tina Hänsch | Gesang | |||
Gerald Meier | Posaune | |||
Frank "Fratsch" Fritsch | Alt-, Tenor-, Baritone-Saxophon | |||
David "Skip" Reinhard | Trompete | |||
Jarek Jeziorowski | Tenor-Saxophon | |||
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Disc 1 | ||||
01. I Am Crazy | 05. Los Angeles | |||
02. Ron's Song | 06. So Lazy | |||
03. Why Do You Cry | 07. Shemesh | |||
04. Blue Smoke | 08. Mellow Fellow | |||
Disc 2 | ||||
01. The Way You're Movin' | 05. Fly Away | |||
02. Life Isn't That Hard | 06. 55 Shuffle | |||
03. Sweet Little Sixteen | 07. Forever | |||
04. Do You Really Wanna Know | 08. Happy Happy Happy Birthday | |||
Funk und Soul haben aus meiner Sicht im Studio eine eklatante Schwäche und das ist die Produktion. Die meisten Platten aus diesem Bereich lassen einfach den nötigen Biss, den richtigen Drive vermissen und werden zugunsten der Verkaufs-Strategie glatt- beziehungsweise weggemischt. Aber live auf der Bühne legen Bands wie TOWER OF POWER, CHICAGO oder aber auch Candy Dulfer so mächtig los, dass es auch für einen Rocker wie mich eine wahre Freude ist, dem zuzusehen und zu lauschen.
Aus genau diesem Grund gefällt mir auch das Werk der Band FIFTY-FIVE. Aufgenommen bei einem Geburtstags-Konzert in Berlin zeigen sich die Musiker und Musikerinnen in Hochform, voller Spielfreude und Drive. Der Sound ist brillant und fein ausbalanciert. Hier werden Gitarre, Bass, Bläser und Schlagzeug nicht weichgebügelt und nach im Mix hinten gedrängt, sondern stehen als gleichberechtigte Partner im Sound-Gefüge der Band dar.
Jeder der Instrumentalisten – und das schließt die Vokalisten mit ein, denn schließlich ist die Stimme das ureigenste Instrument des Menschen – ist eine Koryphäe, ein wahrer Könner. Das beweisen die Musiker auf den beiden CDs zur Genüge. Dabei erkunden Initiator Andreas Hommelsheim und Co. die Grenzen zwischen Funk, Soul, Jazz und etwas Rock sehr ausgiebig und stets mit hörbarer Freude.
Apropos Rock, ein wenig mehr davon wäre aus meiner Sicht sicherlich wünschenswert gewesen und auch der Bass hätte etwas mehr Dampf machen dürfen, aber insgesamt ist das Jammern auf hohem Niveau. Etwas schwerer wiegt da die Tatsache, dass sich auf dem Album meiner Meinung nach kein großartiger Track befindet, der alles überstrahlt. Stattdessen bieten die Musiker aber 16 makellose Funk/Soul/Jazz/Rock-Hybriden, die den Zuschauern hörbar Spaß gemacht haben. Meine persönlichen Lieblings-Songs befinden sich dabei fast allesamt auf der zweiten CD. Dann wird schon mal etwas härter gerockt, die Bläser dürfen richtig Gas geben und der Rhythmus wird etwas groovender und härter.
Negativ wirken sich die ständigen Pausen zwischen den einzelnen Songs auf das Hörvergnügen aus. Das komplette Live-Feeling – so als ob man beim Gig wirklich dabei ist - will so nicht wirklich aufkommen. Zudem wäre bei knapp 91 Minuten bei zwei CDs schon noch ein wenig Luft gewesen, entweder für mehr Songs oder aber die Ansagen. Aber ansonsten stimmt das Gesamtpakt, das FIFTY-FIVE hier geschnürt haben. Wer bei dieser Musik still halten kann, sollte seinen Puls mal checken.