Fischer Spangenberg Quartett

Gateway

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CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2014
Jahr: 2013
Stil: Jazz, Fusion

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Fischer Spangenberg Quartett
Gateway, C.A.R.E. Music, 2013
Heiko FischerGitarre
Christoph SpangenbergKlavier
Daniel StritzkeBass
Konrad UllrichSchlagzeug
Produziert von: FSQ Länge: 56 Min 10 Sek Medium: CD
01. Open Season (Intro)07. Interlude
02. The Inductive Step08. Healthman
03. Gateway09. Track 7
04. Second Chance10. Open Season (Reintro)
05. The Post Office11. Open Season
06. Last Call For Miss Newton

Der Jazzmusik haftet seit jeher das Stigma des Elitären, Verkopften, schwer Zugänglichen an, was viele Rock-/Pop-Freunde davon abhält, die eine oder andere akustische Stipvisite zu wagen. Ein deutsches Quartett, das dieser verstaubten Zwangsjacke mit dezentem Muskelspiel ein wenig mehr Weite und Bewegungsfreiheit verschafft, hört überraschenderweise auf den sperrigen Namen Fischer Spangenberg Quartett. Da klingt die Kurzformel FSQ tatsächlich schon cooler und zeitgemäßer.

Wer sich erst einmal des Vorurteils eines drohenden Altherren-Jazzfrühschoppen entledigt hat, trifft auf eine Combo, die in ihrer jugendlichen Ausgelassenheit und wagemutigen Frische wie das Konstrukt aufgeweckter junger Männer wirkt, die ihre vermeintlich schulmeisterlichen Jazzambitionen in einem luftigen Konzept aus sphärisch anmutenden Melodien, einfallsreich verschachtelter Rhythmik, groovebetonter Geschmeidigkeit münden lassen, das sich sowohl gewisser Rock- als auch Popanteile bedient, ohne anmaßend oder berechnend zu klingen. Die namengebenden Protagonisten Heiko Fischer (Gitarre) und Christoph Spangenberg (Klavier) zeichnen kompositorisch für das komplette Werk verantwortlich und bestimmen alternierend oder auch gemeinsam die melodische Marschroute der elf Tracks, während Bassist Daniel Stritzke und Drummer Konrad Ullrich danach streben, das konventionelle Jazz-Konzept im Sinne der kecken Gesamtidee zu beugen.

Nach ihrem Debut "Lucid", das in der Jazzwelt für erhöhten Pulsschlag sorgte und den Jazz-ECHO-Preis gewann, darf sich das Hamburger Quartett nun mit "Gateway" rühmen, ein spannendes und in sich geschlossenes Werk erschaffen zu haben, das ihrer Vorstellung von musikalischer Freiheit wohl sehr nahe kommt. Das kohärente Band, das die einzelnen Tracks des Albums verbindet, bleibt stets elastisch und dehnbar, sorgt für den Raum, den es braucht, um das eigene FSQ-Profil zu entwickeln. In manchen Momenten erinnern die Norddeutschen - bei aller Eigenständigkeit - aber auch an große Kollegen wie Pat Metheny Group, Kurt Rosenwinkel, John Scofield oder an die verschrobene Abgehobenheit solcher Kollegen wie RADIOHEAD, jedoch minus Thom Yorkes Stimme.

Das wunderbar ineinander verzahnte Spiel dieses Quartetts, der clever austarierte Spannungsbogen zwischen elegischer Versponnenheit und pulsierender Gradlinigkeit, die niemals um eine Überraschung verlegenen Arrangements, formen aus "Gateway" ein glänzendes Album, das nicht nur für eingefleischte Jazz-Heads interessant sein dürfte.

Frank Ipach, 29.12.2013

 

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