Five Fifteen

The Man Who Sold Himself

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 11.11.2004
Jahr: 2004

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Five Fifteen Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Man Who Sold Himself, Ranch Records, 2004
Mika Järvinen Vocals, Guitar
Saana Koskinen Vocals
Mikko Määttä Bass
Santeri Saksala Drums
Matti Salovaara Guitars
Kalle Sinkkonen Keyboards
Länge: 77 Min 57 Sek Medium: CD
1. Stone Cold Heartbreaker10. Call The Doctor (Live)
2. Innocence Is No Excuse11. My Oh My
3. Jesus Went To N.Y.C (Again)12. Rocking Horse
4. Mrs. Rolling Stone13. Believer
5. Silver Machine14. Hanuman Dance
6. Wayward Child15. I Don't Remember
7. Games Of May16. Mrs. Dalloway Meet Mrs. Gallagher
8. Black Monday17. Prostitute
9. Eastern Song

Alright folks: Let's do the time walk again!
10 Jahre ist es schon her, seit die erste Scheibe von FIVE FIFTEEN erschien. Anlass genug für eine Retrospektive, welche mit "The Man Who Sold Himself" vorliegt.
Und, Mann, was für ein tolles Teil! Hatte schon "Death Of A Clown" vielen Rock-Fans ordentlich Spaß gemacht, beschert einem dieser Überblick über die Karriere der finnischen Band noch weit mehr ausgelassene Heiterkeit.

Zu jedem Song gibt es ein paar sinnvolle, oder auch -lose, Erläuterungen durch Sänger Mika, die immer unterhaltsam sind.
Los geht's mit dem knalligen Stone Cold Heartbreaker, von "Death Of A Clown" - hier in der Single-Version. Sänger Mika erzählt, wie er einen 3-Gitarren-Attack-Song schreiben wollte, der an LYNYRD SKYNYRD angelehnt sein sollte. Die Leute, die ihm dann erzählten, die Gitarrenharmonien klängen eher nach IRON MAIDEN lagen nicht falsch - JUDAS PRIEST hatten ebenfalls solche Mehrstimmigkeiten öfters im Repertoire.
Ansonsten ist es natürlich bester 70's Rock der richtig geil abgeht. Klar klingt da LED ZEPPELIN mit rein, etwa in dem zweistimmig gesungenen Innocence Is No Excuse, das aber auch modern genug klingt um heute ein Hit sein zu müssen. Fette Akkorde und ein Ohrwurm-Refrain. Ich sag's euch: Scandinavians do it better! In Sachen Party-Rock'n'Roll überzeugen mich die Bands aus dem Norden immer mehr. Allein die "Begeleittexte" zu den Songs sind schon ein Spaß für sich. Inspiration für den vorhergehenden Titel war z.B. HIM-Sänger Ville Valo. Die Geschichte... lest selbst.

Dass Jesus Chicago verlassen hat, wissen wir spätestens seit ZZ TOP. Jetzt wissen wir auch wohin er ging: Jesus Went To N.Y.C. (Again). Und offensichtlich hat er dabei gut gegroovt. Irgendwo zwischen Glam-Rock, Lenny Kravitz' Retro-Schiene und etwas POTHEAD. Für die Lead-Fills und das Solo hat der alte THIN LIZZY-Recke Brian "Robbo" Robertson in die Saiten seiner Gibson gegriffen. Drauf hat er diesen aggressiven wie süßlichen Ton immer noch, der "Robbo".

Mit Mrs. Rolling Stone kommt er erste "neue" Song auf diesem Album. Und der kommt gut! Startet wie eine Ian Hunter-Nummer mit deftigen Riffs und hämmernder Tastenarbeit, um, folgerichtig, eine langen Pass Richtung GREAT WHITE zu schlagen. Die Gitarrenstimmen sind diesmal tatsächlich sehr "southern"!
Der folgenden Song hört sich zunächst stark nach "Rocky Horror Picture Show" an, es handelt sich aber doch um HAWKWINDs Silver Machine. Ein paar psychedelische Akzente, aber insgesamt rockt es in bestem Time Warp-Gewand.
Wayward Child hat nix mit Rory Gallagher zu tun, sondern klingt zunächst mal nach SCORPIONS-Ballade. Hat dann aber doch eher was von den akustischen D-A-D Stücken und da passt die Geschichte über Mika in Germany bestens dazu.

Wie sagt Mika in den "Notes" zu Games Of May: "Led Zep? Never heard." Glaubt man ihm sofort bei diesen charakteristischen Akkordwechseln und dem Solo. Besser noch gefällt mir natürlich eine Abgeh-Nummer wie der straighte Rock'n'Roll von Black Monday vom Album "The Sensational Five Fifteen", das MOTT THE HOOPLE ebenso beerbt wie, wegen Saana Koskinens "Wilson"-Stimme, HEART.
Akustisch, ähnlich wie auf dem Album "III" von, ääh... fällt mich jetzt nicht ein, klingt der Eastern Song, bzw. beim weiblichen Gesang wieder eher nach HEART.
Noch etwas abgedrehter windet sich in hypnotischen Spiralen Call The Doctor. Das ist trotz des psychedelischen Gewirbels dann doch nicht nötig. Auf dem Höhepunkt springt man zum nächsten Song: My Oh My. Ein geniale Midtempo-Nummer irgendwo zwischen KINKS, Steve Harley und wiederum Ian Hunter. Ein paar härtere Akkorde zucken hier auch mal auf, dazwischen heult eine Slide-Gitarre, aber spätestens in Refrain geht's eingängig, poppig zu. "Redneck Led Zep riff" bezeichnete der Bassist der Band das was Mika Järvinen hier "kreierte". Tja, was soll man sagen? Da gibt's zwar auch mal eine romantische Unterbrechung, aber auch viel "Luftschiff" und was halt so zu deren Nachkommen gehört.

"Progressive Hardrock Beyond The Mainstream" nannten FIVE FIFTEEN ihr erstes Album und davon stammt Believer. "We just jammed and fooled around" gab Mika dem Mixer bereitwillig Auskunft. "And it sounds JUST like that!" war dessen Antwort. Ich sage: JA! Und einen Mordsspaß hat man immer noch, wenn man ihnen zuhört!
In ausgereifteren Bahnen läuft Hanuman Dance, das irgendwo zwischen klassisch anmutender Musik und ABBA pendelt. Ganz hervorragend gesungen von der damaligen Sängerin Maikki Liuski (1994-1999 bei der Band) und mit Streichern im "Apocalyptica"-Stil bestens untermalt.
Ein Britpop-Meisterstück wie I Don't Remember haben die wenigsten Bands von der Insel hingekriegt. Alles da was man braucht: Mehrstimmiger Gesang, psychedelisch angehauchte in einander verwobene Gitarren, akustische Gitarren-Parts, ein eingängiger Refrain... ein Klassiker!
Und wo wir schon in England sind, passt die Ballade Mrs. Dalloway Meets Mr. Gallagher, die die BEATLES nicht mehr fertig gekriegt hatten, gut hintendran. Na ja, so einen BON JOVI-Leadgitarrensound konnten sie damals noch nicht erzeugen.
Für das schmissige, akustische Prostitute konnte Mika u.a. HIM-Sänger Ville Valo für den Gesang gewinnen. Keine weltbewegende Ballade, aber genau die Art von Stoff, die einen locker mitswingen und bei der Steigerung, zum Ende hin, freudig die Arme schwenken lässt.

"The Man Who Sold Himself" ist ein klasse Überblick über die ersten zehn Jahre von FIVE FIFTEEN und nahezu jedem Rock-Fan bedenkenlos empfehlbar, solange der ein Mindestmaß an Humor in sich trägt.

Epi Schmidt, 11.11.2004

 

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