Fluttr Effect

Marking Time

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 05.01.2007
Jahr: 2006

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Redakteur(e):

Ralf Stierlen


Fluttr Effect
Marking Time, 10T Records, 2006
Kara Trott Vocals
Troy Kidwell Guitar & Vocals
Valerie Thompson Cello & Vocals
J Marchionna Drums
Vessela Stoyanova Marimba Lumina, Melodica & Vibes
Earl Patrick Additional Vocals
Brendon Downey Additional Guitar
Produziert von: Fluttr Effect Länge: 57 Min 51 Sek Medium: CD
1. Like This7. Lucky Glove
2. Talk To Me8. Don't Know What You're Living For
3. Awake9. Venus Loves Hades
4. Hollywood Is Porn Part 110. Nowhere
5. Hollywood Is Porn Part 211. Marking Time
6. February First 189612. Transmission (Remix)

Ganz schön sperrig, aber durchaus nicht unspannend, was dieser Fünfer aus Boston auf ihrer dritten Veröffentlichung (dem zweiten Longplayer nach der dazwischengeschobenen EP "Swallows And Sparrows") anbietet. Irgendwo zwischen den Grenzbereichen Art Pop, Prog, Alternative, Jazz und Metal irrlichtert "Marking Time" umher. Schon die Besetzung und Instrumentierung von FLUTTR EFFECT ist ungewöhnlich: wann hat man im Prog Genre (wenn man die Band da mal einsortieren will) schon einen Damenüberschuss und statt E-Bass und Keyboards bzw. Mellotron gibt es hier ein elektrisches Cello und eine MIDI Marimba.

Der Opener Like This zieht recht roh, schroff und metallisch vom Leder, bei einer düster verhangenen Grundstimmung, die auch weiterhin erhalten bleibt. Jedenfalls ist dies hier deutlich kein kalifornischer Sonnenschein-Prog. Scharfkantige Alternativeeinflüsse reißen immer wieder Wunden auf, luftig-jazzige Parts werden plötzlich von bedrohlich stampfenden Sequenzen abgelöst (Awake), immer wieder schimmern verstörende Sounds durch die Stücke und sorgen für eine leicht frösteln machende Atmosphäre. Auf der anderen Seite gibt es auch wavigen Art Pop und Trip Hop Phasen, ein paar Spritzer Folk und nicht nur dank den weiblichen Vocals erinnert das gelegentlich an THE GATHERING.
Neben der recht druckvollen Gitarre setzt vor allem das Cello immer wieder Gänsehaut erzeugende Akzente, insbesondere das epische Hollywood Is Porn und das schwer greifbare Titelstück Marking Time verlangen vom Hörer viel Aufmerksamkeit und Konzentration, entschädigen dafür aber mit einer außergewöhnlichen, vielfältigen, ausdrucksstarken Interpretation von moderner Rockmusik in den Schattenbereichen zwischen Alternative und Prog, die die Band selbst als "Thinkrock" bezeichnet.

Das Ringen des Autors um Formulierungen und Vergleiche beweist schon: FLUTTR EFFECT ist alles, nur nicht langweilig. Zwar merkt man dem mitunter etwas dumpfen Klang die Eigenproduktion noch an und manche Idee wirkt noch nicht ausgereift oder zu Ende entwickelt, aber die Band kann als absolute Pluspunkte ihre unkonventionellen Arrangements, die scheuklappenfreie Experimentierfreude und mit Kara Trott eine charismatische, mitunter leicht divenhafte Frontfrau ins Felde führen. Diese Band wird man unbedingt im Auge behalten müssen, zumal mit dem zweiten Longplayer ja noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht sein dürfte.

Ralf Stierlen, 05.01.2007

 

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