Flying Colors

Third Degree

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.10.2019
Jahr: 2019
Stil: Progressive Rock
Spiellänge: 66:23
Produzent: Flying Colors

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Plattenfirma: Mascot Label Group

Promotion: Netinfect


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

The Beatles

King's X

Titel
01. The Loss Inside
02. More
03. Cadence
04. Guardian
05. Last Train Home
 
06. Geronimo
07. You Are Not Alone
08. Love Letter
09. Crawl
Musiker Instrument
Casey McPherson Gesang & Gitarre
Steve Morse Gitarre
Dave LaRue Bass
Neal Morse Keyboards, Gitarre & Gesang
Mike Portnoy Schlagzeug & Gesang

Sie haben eine kleine Schaffenspause eingelegt, die FLYING COLORS. Die Supergroup um den DEEP PURPLE-Gitarristen Steve Morse, Ex-DREAM THEATER- und THE WINERY DOGS-Drummer Mike Portnoy sowie THE SEA WITHIN-Sänger Casey McPherson und TRANSATLANTIC-Mastermind Neal Morse hatte von 2012 bis 2015 jeweils zwei Studio- und zwei Live-Alben vorgelegt, die vergangenen Jahre dann aber wieder anderen musikalischen Spielwiesen gewidmet. Nun war es aber offensichtlich wieder Zeit, zusammen in die Saiten, Tasten und Felle zu greifen und das dritte Studio-Album, namens “Third Degree“, vorzulegen.

Das Werk startet gleich mit einer Überraschung: im Gegensatz zu den ersten beiden Scheiben, bei denen die jeweiligen Opener zunächst sehr ruhig und langsam begannen, legt The Loss Inside mit einem sehr knackigen und treibenden Riff von Morse und entsprechendem Drumming von Portnoy los, Morse legt einen Hammond-Sound darunter, so dass man zunächst glauben könnte hier eine neue PURPLE-Nummer zu hören. Aber anschließend entwickelt sich die Nummer über viele verschiedene Parts und funky Parts von LaRue sowie Portnoy zu einem perfekten Opener. Das folgende More war die erste Single aus dem Album, bei der mich das Riff ein wenig an KING‘S X erinnert, bevor Morse mit seinem typischen sehr melodiösen Spiel und singendem Ton, der auch das folgende leicht träumerische Cadence prägt.

Anschließend präsentieren sich die FLYING COLORS bei Guardian und Last Train Home so, wie man es von den ersten beiden Alben her kennt: moderat rockend mit viel Liebe zu eingängigen Melodien aber auch einem besonderen Auge beziehungsweise Ohr für musikalische Details, wie spannende Instrumental-Einschübe oder rhythmische Feinheiten. Dazu dann noch die Stimmen von (meist) McPherson und (häufig) Morse, den den Liedern gerne einen hymnischen Überbau geben, der an mancher Stelle an MUSE erinnert, aber auch die gemeinsame Vorliebe für die BEATLES (siehe die Nummer Love Letter)nicht leugnen kann, überwiegend jedoch – Dank der sehr unterschiedlich geprägten Musiker in der Band einen sehr eigenen Klang-Charakter hat.

Denn was an den FLYING COLORS jetzt schon zum wiederholten Mal sehr positiv auffällt, das ist die Bereitschaft der beteiligten Musiker, ihre Egos an der Tür zum Aufnahmeraum abzulegen und sich hier immer in den Dienst des Songs zu stellen. Keiner der Instrumentalisten übertreibt hier mit exzessiven Soli, sondern steuert bei, was der Song benötigt, um besser zu werden. Dafür geben die anderen Musiker aber auch den dafür benötigten Platz zur Verfügung, so dass sich etwa Dave LaRue bei Geronimo mit einer sehr jazzig-funkigen Bass-Line mal etwas in den Vordergrund spielen darf, bevor die Nummer etwas mehr in Richtung Rock „abgeht“.

Auffällig ist in der Gesamtbetrachtung, dass “Third Degree“ ein wenig aufgeteilt wirkt. Da sind am Anfang die deutlich härteren Nummern wie eben The Loss Inside, More aber auch stellenweise noch Guardian, die manches Mal fast metallisch wirken und dann hinten raus kommen die sehr ruhigen, getragenen Lieder wie etwa auch die zweite Single You Are Not Alone. Abgerundet wird das Album dann mit dem elfminütigen Crawl, das die ganzen Qualitäten der Gruppe vereint und die erneut ja sehr abwechslungsreiche Scheibe zu einem fulminanten Schluss trägt.

“Third Degree“ wird den Fans der ersten beiden Scheiben – und wohl auch dem größten Teil der Anhänger der Ursprungs-Bands der beteiligten Musiker – wieder sehr gut gefallen. Hier trifft das instrumentalisch-individuelle auf das kompositorisch-gemeinschaftliche Können und ergibt eine perfekte Symbiose. Momentan versteht es wohl kaum eine andere Gruppe so geschickt, musikalischen Anspruch mit ultra-eingängigen (man ist fast versucht zu sagen: popigen) Melodien zu kombinieren, so dass Hörer beider Fraktionen rundum zufrieden gestellt werden.

 

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