FOUND Factorycraft, Chemikal Underground, 2011 |
Ziggy Campbell | Lead Vocals, Guitar | |||
Tommy Perman | Bass, Keyboards | |||
Kev Sim | Percussion, Electronics | |||
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01. Anti Climb Paint | 06. Lowlandless | |||
02. I'll Wake With a Seismic Head No More | 07. You're No Vincent Gallo | |||
03. Machine Age Dancing | 08. Johnny I Can't Walk the Line | |||
04. Blackette | 09. Every Hour That Passes | |||
05. Shallow | 10. Blenbetter | |||
Wer sich schon immer gefragt hat, wie eine Band wie XTC oder DEVO geklungen hätte, wenn PHIL SPECTOR sie produziert hätte, sollte sich mal Machine Age Dancing von FOUNDs neuem Album "Factorycraft" anhören. Dieses Album ist ihr drittes insgesamt, aber das erste auf Chemikal Underground, die die Band aus Edinburgh unter Vertrag genommen haben. Ziggy Campbell, Kev Sim und Tommy Perman verstehen sich als Künstlerkollektiv, haben sich auf der Art School in Aberdeen kennen gelernt. Jeden Freitag veröffentlichten sie einen neuen Track von "Factorycraft" als free download bis jetzt eben das komplette Album erscheint.
Selbst produziert, mit Unterstützung von dem schottischen Indieproduzenten der Stunde, Paul Savage, geben sich FOUND nicht nur erwartungsgemäß arty-farty, sondern stellen über weite Stellen unter Beweis dass sie auch das Prinzip POP verstanden haben. An den Soundeffekten von Blackette hätte Joe Meek seine Freude gehabt, You're No Vincent Gallo liefert Tribut an den New Yorker Undergound-Künstler und Johnny, I Can't Walk The Line hat außer dem Titel wirklich nichts mit dem Klassiker von JOHNNY CASH gemein. Wenn überhaupt eine CASH-Referenz im Raum steht, dann eine an den Song The Wanderer von dem U2-Album "Zooropa", auf dem The Man In Black sich mit 90s Europop verband. Interessanterweise erinnert hier Campbells Stimme auch glatt an BONO.
Von dem ersten Moment an, wo Campbell mit wunderbar schottischem Akzent die ersten Zeilen von Anti Climb Paint "My love comes staggered / Dug-eared and haggard" singt, wird dem Hörer deutlich, dass er es hier mit einer ungewöhnlichen Platte zu tun hat. Und an dieser Ungewöhnlichkeit kann man sich erfreuen oder nicht - langweilig wird es jedenfalls nicht!