Quireboys

Shotgun Express

Frankfurt, Nachtleben, 15.02.2011

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 24.02.2011
Stil: Pub Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Quireboys, Shotgun Express,
Frankfurt, Nachtleben, 15.02.2011

"We're The Quireboys and THIS IS ROCK'N'ROLL!", beliebt Sänger Spike die Konzerte der "Chorknaben" einzuleiten und das ist für meinen Kumpel Peter und mich so etwas wie der Ruf zu den Waffen. Oder anders gesagt: Auf nach Frankfurt und die Stufen runter zum 'Nachtleben', verkehrsgünstig direkt an der Zeil gelegen.
Zu Beginn gibt’s allerdings noch eine gute Dreiviertelstunde "High-Energy-Rock" von der Stuttgarter Band SHOTGUN EXPRESS. Die Jungs meinen es ernst (nun ja, da unten hat man zurzeit auch nicht viel zu lachen: Stuttgart 21, VFB...) und drehen ordentlich auf. Kommt eigentlich nicht so übel, auch wenn sie so gar kein Klischee auslassen. Von der löchrigen Jeans übers karierte Baumwollhemd, zu den löchrigen Jeans, den Converse-Schlappen, dem Ramones-T-Shirt und der aus der Jeansweste lugenden Marlboroschachtel ist praktisch alles vertreten was Rock, Punk und Grunge hervorgebracht haben. Ach ja, die Marshall-Backline nicht zu vergessen, wobei ich einen Full-Stack in dem kleinen Laden, der das Nachtleben ist, für leicht übertrieben halte. Egal, mit dem Song Shotgun Express fetzt die Band sofort richtig los und gibt sich alle Mühe, das Publikum anzuheizen. Selbiges traut dem Braten noch nicht so und hält noch ein paar Schritte Abstand. Die Jungs auf der Bühne geben sich wenig beeindruckt und rocken irgendwo auf dem schmalen Grad zwischen GUN N' ROSES und SKID ROW, mit Songs wie Suicide oder Wasted Life, in welches der Gitarrist ein kleines LED ZEPPELIN Slide-Zitat einstreut.

Nach einer etwas langen Umbaupause kündet Muddy Waters' vertrautes Hoochie Coochie Man die Ankunft der QUIREBOYS auf der Bühne an und tatsächlich steigt die Band kurzerhand in das Playback ein und spielt einen Teil des Blues-Klassikers live.Sofort ist Partylaune angesagt. Die wahre Stimmung bricht sich aber mit dem folgenden Misled Bahn. Das sind sie: Die Pub-Rocker der alten Schule, die Rock'n'Roller der Seitenstraßen. Sänger Spike krächzt sich gewohnt heiser durch die Songs, sodass man schon zu Beginn fürchtet, dass er niemals bis zum Ende durchhält. Es sei gleich gesagt, dass er richtig gut bei Stimme war und ich ihn seit Jahren nicht mehr so toll singen gehört habe.

Natürlich ist es laut, zumal man ja mittlerweile am vorderen Bühnenrand dicht gedrängt steht. C'mon, fordert die Band auf und praktisch bei jedem Song ist der Publikums-Chor willig mit dabei. So beim folgenden Klassiker There She Goes Again - "Whoou-whoo-uoo". Klar, es sind die Songs des 20 Jahre alten Debütalbums die den Besuchern immer noch am nächsten liegen, die jedem Rock-Fan längst in Fleich und Blut übergegangen sind. Aber auch auf dem zweiten Album gab es geilen Stoff, wie Tramps And Thieves erneut deutlich macht. Von "damals" sind ja nur noch Spike und Gitarrist Guy Griffin an Bord, aber zumindest mit Keyboarder Keith West ist ein inzwischen auch schon langgedienter Recke auf der Bühne. Ein Gewinn war zweifellos die Rekrutierung von Paul Guerrin an der zweiten Gitarre. Er und Guy Griffin fungieren wie die Herren Richards und Wood bei den STONES. Eng verzahnt ist ihr Gitarrenspiel, die Riffs fliegen hin under her und zwischen Lead- und Rhythmusgitarre ist praktisch kein Unterschied. Und sie rocken!

Hier und da ist mal eine Verschnauf-Ballade, wie Roses & Rings oder Dirty Town drin, aber ansonsten schwingen sich auch lockere Countryanfänge schnell zu brachialen Rock'n'Roll-Monstern auf.
Zwischendurch werden ein paar Anekdoten erzählt, ein paar Witze gerissen - "Does Frankfurt have a Football Team? - und die Vorzüge von Newcastle (Bier, Fußball, Paul Guerrin...) gepriesen.
Die Aussage von Spike, dass er heute keinen Alkohol trinkt, wird natürlich von keinem geglaubt und nur mit grinsenden Gesichtern quittiert. Die Rufe nach King Of New York werden nicht erhört, aber mir sind solche schwer und schleppend rockenden Songs wie Just Walk bedeutend lieber. Der Song ist sowas von geil! The Rain kommt in der Live-Fassung deutlich rockiger als auf dem Studioalbum und auch Searchin' gefällt mir richtig gut, wenn auch eher im Balladensektor angesiedelt.
Die Band ist jetzt wirklich schon lange im Geschäft und auch wenn die trunken-ausgelassene Bühnenshow, als ein Nigel Mogg noch über das Drum-Set hinweg purzelte, Vergangenheit ist, so rocken die QUIREBOYS doch immer noch verdammt gut und Songs wie Whippin' Boy und das - zunächst - finale 7 O'Clock reißen mich auch heute noch total mit.
Es geht schon bald auf Mitternacht zu, als die Jungs die Mitgröl-Melancholie-Ballade I Don't Love You Anymore anstimmt - und ins Intro mal so locker aus dem Handgelenk Fool To Cry von den STONES einstreut. Es ist klar, was nur noch folgen kann. Noch folgen muss! Denn ohne die Einladung zur Sex Party wäre kein QUIREBOYS-Konzert komplett. Da wird nochmals gerockt, gestampft, gebrüllt, was das Zeug hält.
This is Rock'n'Roll! These are The Quireboys! Und beim nächsten Mal sind wir wieder dabei, trotz wenig Schlaf und klingenden Ohren. "Say Yieee-Hah!!!"

Epi Schmidt, 15.02.2011

 

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