The Yayhoos

Frankfurt, Sinkkasten, 06.05.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 06.05.2002

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


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Dan Baird Montagabende sind nicht unbedingt die besten Termine für Konzerte - vielen steckt doch noch das Wochenende in den Knochen. Vielleicht ein Grund warum sich der Frankfurter Sinkkasten nur zögerlich füllt.
Allerdings weiß man doch, dass hier hochkarätige Künstler zu humanen Preisen auftreten und man weiß auch wer heute abend spielt!!
Verdammt nochmal!
Für mich gibt's da jedenfalls kein Halten: THE YAYHOOS, da muss ich hin!

Zunächst läuft, wie könnt's anders sein, die BOTTLE ROCKETS-CD ("Brand New Year") über die Hausanlage. Die muss sich nach deren Konzert damals im CD-Spieler verklemmt haben. So oft ich seitdem da war ist sie gelaufen (z.T. mehrere Male hintereinander). Aber - macht ja nix. Hab schon weit schlechtere Sachen vor Konzerten ertragen müssen. Und auch oft genug schlechte und unpassende Vorgruppen!
Heute ist das allerdings nicht der Fall: Gegen neun Uhr füllt sich die Bühne mit einer recht kunterbunten Truppe. Sowohl alters- als auch outfitmäßig sind die LOCAL HEROES sehr unterschiedlich. Noch dazu treten sie mit drei Gitarren (zwei E- eine Akustikgitarre), Keyboards, Drummer, Bassist und einem Saxophonisten/Flötisten, sowie einem Leadsänger auf und wecken so Vergleiche zu Bruce Springsteens E-STREET BAND. Und tatsächlich beginnen sie ihren Set auch mit einem Springsteen-Song: Trapped, mir nur von dem "We Are The World"-Sampler bekannt, aber einer seiner stärksten Songs.
Der charismatische Leadsänger spielt sich schnell in den Vordergrund, tobt, spuckt und schreit die Songs von der Bühne (leider sind noch kaum Leute vor der Bühne) und die Band breitet einen sehr guten Soundteppich aus. Erinnert wirklich an die Begleitband vom "Boss" in ihren frühen Tagen.
Es folgen noch u.a. Paper In Fire (John Mellencamp), Maggie May (da wär ich froh, wenn Rod das heutzutage noch so spielen würde!) sowie Born To Run (Springsteen) mit grandiosem Finale.
Wie gesagt, der Sänger ist der Mittelpunkt der Band und mit seinem kahlrasiertem Schädel und seinen Tattoos, könnte er glatt bei ROSE TATTOO einsteigen, falls Angry Anderson mal aufhört.
Jedenfalls: Eine gut rockende Band, die ruhig noch ein, zwei Nummern länger hätte spielen können. LOCAL HEROES - sollte man sich merken!

Dann, es ist kaum Zeit zu realisieren, dass tatsächlich eine andere Pausenmusik läuft, schlurft schon ein jeansbekleideter Typ mit einem... Halt!
Zunächst mal ein dickes Lob an Blue Rose Records, die es wieder mal ermöglicht haben, dass eine amerikanische Band hier auf Tour geht, die keine großartigen Verkaufszahlen hat oder "die Massen" anzieht (gilt natürlich auch für den Sinkkasten!).
Die "Insider" wissen natürlich, dass es sich hier nicht um "Newcomer" handelt, sondern um ROCKLEGENDEN! Jawohl, das meine ich genau so! Jeder ernstzunehmende Rockmusikfan sollte wenigstens eine Scheibe einer der vier Herren im Plattenschrank haben.
Dan Baird ist von den THE GEORGIA SATELLITES her schon ein Begriff, aber natürlich auch für seine Soloalben und seine Produzententätigkeit bekannt. Eric "Roscoe" Ambel war ja schon in Joan Jett's BLACKHEARTS aktiv und ist jetzt schon eine Produzenten-Koryphäe (u.a. BOTTLE ROCKETS). Keith Christopher und Terry Anderson sind ebenso "alt gediente Hasen".

Also, dieser Typ mit dem komisch/albernen karierten Hut/Mütze ist natürlich besagter Dan Baird, der sich anschickt seinen Kram einsatzfähig zu machen ("Hi Dan!" - "Hi, how are you doin? Just let me get my stuff together"). Es folgt auch gleich Eric Ambel, der mit seinem Seitenscheitel und der dickrandigen Brille ganz schön Roy Orbison ähnelt.
Ruckzuck ist auch der Rest der Truppe auf der Bühne - kurzer Test der Gitarren (Dan Baird: Telecaster, Marshall-Amp, "Roscoe": Les Paul, Fender-Amp) und schon geht's los.
Und, meine Herren: Es geht los!!
Dan "schrubbt" ein paar Riffs auf seiner Gitarre und fast schon punkig stürmen die YAYHOOS in Naturally, gleich gefolgt vom Opener ihres Albums, What Are We Waiting For.
Die Lautstärke ist sofort massiv angestiegen im Vergleich zur Vorband. Ist aber nix Neues, schon zu seligen GEORGIA SATELLITES-Zeiten stand auf den Lautsprecherboxen: LOUD AS HELL. Mit einem Wahnsinnsdruck treiben die Boys ihren Rock durch die Speaker.
Dan Baird ist zwangsläufig die Hauptperson, auch mit den Ansagen, was aber nicht heißt, dass ihm die anderen nachstehen. Jeder setzt sich in Szene und hat seine Highlights. Zudem hat die Band ganz offensichtlich einen Riesenspaß zusammen auf der Bühne. Das überträgt sich natürlich aufs Publikum, das sehr schnell in Partylaune kommt, oder wie Terry Anderson zwischendurch bemerkt: "It's a monday night, but it feels like a saturday night!"
Terry bringt auch einen Song seiner letzten Studio-CD: Killin' In Dillon, bzw. kommt für die Songs, die er auf der YAYHOOS-Scheibe singt sogar hinter den Drums vor und greift sich Dans Gitarre.
Keith Christopher wechselt ans Schlagzeug und Dan Baird übernimmt den Bass. Die Rolle als Bassist macht Dan großen Spaß (wie überhaupt fast alles an diesem Abend) und so bleibt er auch dabei als Keith an die Gitarre wechselt und For Crying Out Loud singt (D.B.: " That's the secret weapon!"). Sowohl der Gesang als auch sein Äußeres erinnern sehr stark an Ron Wood.
Eric Ambel hat natürlich, neben der tollen Lead Gitarre die er spielt (und den Plektren die er ins Publikum schmeißt - zwei seht ihr auf der Setlist abgebildet), auch seine Auftritte, unter anderem bei dem "Liebelied" Baby I Love You (just leave me the fuck alone...), bei dem sich Mr. Baird, auf dem Schlagzeugpodest sitzend, köstlich amüsiert.

So rocken und "blödeln" sich die YAYHOOS durchs Programm. Auch eine R&B-Nummer wie Love Train (O'JAYS) klingt da natürlich wie eine YAYHOOS-Komposition.
Nebenstehende Setlist war für die Band nicht unbedingt bindend: Da werden auf Zuruf durchaus mal Reihenfolgen geändert, bzw. weitere Coverversionen ins Programm genommen: I'm A Believer von den MONKEES etwa, oder I Could Never Take The Place Of Your Man von Prince (!). Speziell letzteres klingt aber logischerweise überhaupt nicht nach dem Original.
Die auf ihrem Debut doch recht kurzen Songs werden live kräftig ausgedehnt und mit Soli und reichlich "Lärm" erweitert. Eines der vielen Highlights ist für mich auch das treibende Lil' Bit von Dans erster Solo-CD. Geht gnadenlos ab!
Zu Dancing Queen (ABBA) bittet Dan Baird, ein paar Leute möchten doch mit den Händen über dem Kopf tanzen, wie in den 70/80ern. Er würde sich dann viel besser fühlen. "Because I did it too!". Und er freut sich dann auch diebisch, als ein paar seiner Aufforderung nachkommen.
Zu zwei Zugaben kommen die Vier noch mal heraus, ehe Eric Ambel mit einem ruhigen Song den Abend beschließt.

Mein Fazit: WAHNSINN! Ein fantastisches, unterhaltsames Konzert, zwar etwas laut, aber so ist das nun mal mit richtigem Rock'n'Roll und so muss er sein. Genau so wie ihn die YAYHOOS an diesem Montagabend zelebriert haben!
(Bin drauf und dran nächste Woche nach Nürnberg zu fahren...)

Epi Schmidt, 07.05.2002

 

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