2Raumwohnung

Frankfurt/Main, Cocoon Club, 01.10.2009

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 06.10.2009
Stil: Pop

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Redakteur(e):

Tim C. Werner


2Raumwohnung,
Frankfurt/Main, Cocoon Club, 01.10.2009

Inga Humpe und die mit ihrem Lebensgefährten Tommi Eckart im Jahre 2000 gegründete 2Raumwohnung sind ein Faszinosum, man kann es nicht anders sagen: Knapp 54-jährig steht die Dame - extrem sexy übrigens - einer Band vor, die mit ihrem seichten, unangreifbaren Sommerpop regelmäßig die Charts hochklettert.

Die Konsumenten kaufen hier eine Marke, ganz klar: Modern, jugendlich und - heutzutage ganz wichtig - unverbindlich; das ganze verortet im Umfeld von hippen Clubs, teuren Alkoholmischgetränken und 12"-Vinyl-Remixen. Vergessen und vorbei die Zeiten der NEONBABIES (1978-1983), des DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHEN FEINGEFÜHLS (1983-1984) und des eher suboptimalen Schwesternprojekts HUMPE & HUMPE (1985-1988).
Dennoch (oder möglicherweise gerade deshalb!) sind vor allem "36 Grad" (2007) und "Lasso" (2009) sehr gute Alben.

Dass das ganze hervorragend klappt, ist erstaunlich, hängt aber vielleicht auch damit zusammen, dass gut gemachte deutsche Popmusik heutzutage einfach sehr selten ist. Außerdem zahlt man auch gerne mal den einen oder anderen Ticketeuro mehr um nicht mit grenzdebilen PUR-Fans in der Stadthalle irgendeiner mittelgroßen, uninteressanten Stadt unter hochgeklappten Basketballkörben zu stehen. Hinzu kommt, dass es 2Raumwohnung gelingt, extrem eingängige Melodien zu liefern ohne dabei peinlich zu wirken oder gar ins Schlagerfach abzudriften. Das ist meines Erachtens das Geheimnis der Band.
Auch aus diesem Grunde wählte man für den Frankfurter Gig Sven Väths "Cocoon Club", ganz im Osten der Mainmetropole, Heimat des Molekulargastronomie-Restaurants "Silk" des Sternekochs Mario Lohninger.

Das Venue war extravagant, tatsächlich, die Gäste normal wie Du und Ich, eigentlich ganz angenehm. Zusätzlich durfte man - für einen Techno-Club gänzlich unüblich - um halb zwölf schon wieder nach Hause. Die Beats waren hart, härter als auf Platte, aber keineswegs unangenehm, im Gegenteil: Hits wie Nimm Mich Mit (2001), Ich Und Elaine (2002), 36 Grad (2007) oder auch Rette Mich Später (2009) kamen kraftvoll und dennoch relaxt rüber. Ich jedenfalls gehe nächstes Mal wieder hin.
Es muss ja nicht immer Heavy Metal sein.

Tim C.Werner, 01.10.2009

 

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