Franz K. So Einfach, Sonic Revolution, 2013 |
Michael "Momo" Grimm | Vocals & Bass | |||
Mick Hannes | Guitar | |||
Frank Roßmann | Guitar | |||
Stefan Josefus | Drums & Percussion | |||
Vincent Valiton | Drums & Percussion | |||
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01. Die Stones kommen niemals nach Witten | 08. Jede Sekunde | |||
02. So einfach | 09. Zu Ende ist das niemals | |||
03. Für solche Momente | 10. Wir werden es packen | |||
04. Zauber-Beat | 11. Du + Ich | |||
05. Du Schöne aus dem Internet | 12. Die Sehnsucht nach Dir | |||
06. Komm, wir spielen Rock N' Roll | 13. Bonus: Zauber-Beat (Shuffle Version) | |||
07. Vielleicht, vielleicht | 14. Du Schöne aus dem Internet (Club-Version) | |||
Man muss auch wissen, wann man aufhören muss. Nicht wenige haben Probleme mit dem richtigen Zeitpunkt fürs Abtreten aus der Öffentlichkeit, das ist ja nicht nur bei Musikern der Fall. Nur bei Musikern sind die Folgen des Nicht-Aufhören-Könnens mitunter schmerzhaft für alle hörbar.
Früher mal, zu längst vergangenen Zeiten Anfang der siebziger Jahre waren FRANZ K. aus dem beschaulichen Witten noch eine Band voller Saft und Kraft, die gerade auch so viel Sympathie beanspruchen konnte, da sie wusste, wo ihre Grenzen liegen. Man war nicht progressiv oder hoch intelektuell, nicht so bissig politisch wie manch andere Krautrocker, man war ehrlich, schnörkellos und aus der Provinz. Die Musik atmete Schweiß, Bier und Rock N‘ Roll aus, sie traf die Leute eher im Bauch als im Kopf und verstand es daher bestens, das Lebensgefühl zum Beispiel eines Azubis zur damaligen Zeit ideal einzufangen. Die Klänge waren so hart wie die Zeiten, die Band blieb auf dem Boden und nahe bei ihren Fans.
!997 verstarb Peter Josefus an Lungenkrebs, aber Mick Hannes und Stefan Josefus sind von der ursprünglichen Besetzung noch dabei (wobei es schon auffällt, dass ihre Instrumente jeweils „doppelt“ besetzt sind). Aber nach 43 Jahren Bühnenpräsenz ist jeglicher Saft und alle Kraft entwichen, mit Rock hat das nur noch mit viel gutem Willen in ganz wenigen Momenten ansatzweise etwas zu tun (Die Stones kommen niemals nach Witten). Über fast fünfzig traurige Minuten des Albums regiert der Schlager, wobei ein Tiefpunkt den nächsten jagt (Jede Sekunde, Zu Ende ist das niemals). Tja, früher einmal “Rockpalast“, jetzt vielleicht ein Gnadenbrot im “Fernsehgarten“. “So einfach“… scheint es nicht zu sein, den Absprung rechtzeitig zu finden. Für FRANZ K: ist es leider zu spät.