Fury In The Slaughterhouse 30 - The Ultimate Best Of Collection, Sony Music, 2017 |
Kai Wingenfelder | Vocals, Guitar | |||
Thorsten Wingenfelder | Guitar, Vocals | |||
Christof Stein-Schneider | Guitars, Vocals | |||
Gero Drnek | Keyboards, Guitars, Mandolin, Vocals | |||
Christian Decker | Bass, Keyboards, Vocals | |||
Rainer Schumann | Drums | |||
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CD 1: | ||||
01. Every Generation Got It's Own Disease | 09. Dancing In The Sunshine Of The Dark | |||
02. Come On | 10. Everything I Did | |||
03. Radio Orchid | 11. Time To Wonder | |||
04. Milk And Honey | 12. Kick It Out | |||
05. Then She Said | 13. Riding On A Dead Horse | |||
06. When I'm Dead And Gone | 14. Bring Me Home | |||
07. Hello And Goodbye | 15. Seconds To Fall | |||
08. One Way Dead End Street | ||||
CD 2: | ||||
01. Are You Real | 09. Down There | |||
02. Won't Forget These Days | 10. Midnight Rider | |||
03. Trapped Today, Trapped Tomorrow | 11. Goodbye, So Long | |||
04. Brilliant Thieves | 12. Haunted Head And Heart | |||
05. Protection | 13. She's A Star | |||
06. Homesick | 14. Dear Prudence | |||
07. Starless | 15. Things Like This | |||
08. All The Young Dudes | ||||
CD 3 - EP "The Last Order": | ||||
01. 30 (It's Not Easy) | 05. The Last Order | |||
02. Love Has Gone Home | 06. Words | |||
03. My Personal Everest | 07. Love Has Gone Home - Remix by RCM | |||
04. Dance On The Frontline | 08. Dance On The Frontline - Puntillas-Remix by RCM | |||
Das sind tatsächlich schon 30 Jahre, seit sich die Brothers Wingenfeld mit ein paar Gleichgesinnten zur Band mit dem leicht anzüglichen Namen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE vereinten. Gleichwohl da noch Deutsche Wellen am abebben waren, vermied man es, auf deren Wogen zu surfen und suchte von Beginn an einen zeitgeistunabhängigen Stil und sang entsprechend auch auf Englisch.
Der ganz große Erfolg stellte sich zwar nicht ein – und für mich gehören die FURYS zusammen mit CLIFF BARNES AND THE FEAR OF WINNING zu den sträflich unterbewertetsten Bands - , aber es reichte doch zu einigen Ehren und nicht zuletzt gehört ein Wolfgang Niedecken zu den Fans der Band. Das kommt hierzulande einem Ritterschlag gleiche.
Nichtsdestotrotz entschloss man sich, 2008 einen Schlussstrich zu ziehen. So ganz konnte man es aber doch nie lassen und hier und da kam man für Konzerte wieder zusammen. So durchgehend war das Bestehen also nicht, lassen wir mal Fünfe gerade sein und freuen uns, dass die Jungs Anfang März zu drei Jubiläums-Konzerten in Hannover kam und damit der Rest der Welt auch was davon hat, gibt’s zum Dreißigjährigen das CD-Tripple mit (fast) allem, was man dringend von der Band braucht.
Die ersten beiden CDs sind denn auch an Kurzweiligkeit kaum zu überbieten. Das geht mit dem wundervollen Every Generation Got Its Own Disease los, bei dem gleich dieses Road-Movie-Breitwand-Feeling bekommt, dass mich bei so vielen Songs der FURYS beschleicht. Die Jungs haben/hatten ein fantastisches Händchen für Klangfarben, die nicht “verklumpen“, sondern sich wunderbar auflösen und in den griffigen Refrain münden. Irgendwie muss ich da auch manchmal an U2 denken, ohne zu “verkopft“ zu werden, wenn die mehr rockig unterwegs waren.
Dazu kommt natürlich, dass Kai Wingenfelder ein richtig charismatischer Sänger ist, wie man sie nicht allzu oft geboten kriegt. Hierzulande gleich gar nicht! Wenn in ein paar Jahren die Herren Lindenberg, Westernhagen, usw. das Zeitliche segnen, braucht man solche Leute dringend!
Gebt mal Songs wie Radio Orchid eine (zweite) Chance. Oder lasst euch vom Drive eines CURE-verwandten Milk And Honey mitreißen. Und freut euch an den wundervollen Coverversionen. Allen voran When I’m Dead And Gone, welches nicht mal bei McGUINNESS FLINT so gut geklungen. Allein der LED ZEPPELIN-Drums-Einstieg ist genial.
Auf der zweiten CD gibt’s unter anderem das leicht experimentelle Are You Real, das wundervolle Trapped Today, Trapped Tomorrow - von strahlender Schönheit und viel zu oft vergessen oder übersehen - , das herrlich dahin-rollende Homesick und weitere Coverversionen, wie All The Young Dudes und Dear Prudence. Würdiger wurden die BEATLES-Nummer vom “White Album“ wohl selten gecovert.
Und weil man zum Geburtstag auch Geschenke mitbringt, gibt’s auch noch einen dritten Silberling, der sich EP schimpft (die Älteren erinnern sich…) und den extra für das Jubiläum verfasste 30 (It’s Not Easy) enthält und der bereits im Radio und bei den Konzerten gespielt wurde. Dazu noch eine Handvoll weiterer Songs, die im typischen, meist leicht melancholischen, FURYS-Stil gehalten sind und von denen mindestens The Last Order auf dem Sampler zum 40. vertreten sein sollte.
Das hört sich jetzt weit weg an, aber die Band ist ja gerade auf Tour, hat eine Menge Spaß dabei und weigert sich selber, da jetzt schon zu weit in die Zukunft zu schauen. Wollen wir hoffen, dass der Spaß und die Lust anhält, denn wäre sicher noch manch guter Song zu erwarten. Happy Birthday!