Gabriel Gordon

Wesel, Karo, 13.02.2004

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 13.02.2004

Links:


Redakteur(e):

Frank Ipach


Wesel, KARO, 13.02.2004

Gabriel Gordon

Möglicherweise lag es an den zu hoch gesteckten Erwartungen meinerseits oder aber meine Konzentrationsfähigkeit ließ nach dem Vortrag des supporting-acts zu wünschen übrig. Denn wie der Zufall es wollte, wurde meiner eigenen musikalischen Heimat, namentlich CRAVING HANDS, die Rolle des Show-Openers angetragen.
Die Performance der Gabriel Gordon Band deckte sich jedenfalls nicht so ganz mit meinem Erwartungshorizont. Doch wir wollen hier nicht den zweiten vor dem ersten Schritt durchführen...

Gabriel Gordon

Nachdem ich also Gabriel Gordons tolles Album "Gypsy Living" vor einigen Wochen aufgrund seiner ausgewogenen Musikalität und absolut spannenden Songs gebührend zu loben wusste, machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg in unsere Nachbarstadt Wesel. Der dort beheimatete Karo-Club und sein herzlich und zuvorkommend agierendes Team unter der Leitung des umsichtigen Matthias Schüller, hat sich im Laufe der letzten Jahre ein unumstrittenes Standing in Deutschlands Clublandschaft erarbeitet. So gaben sich insbesondere Künstler aus dem Roots- und Americana-Umfeld, wie z.B. HARDPAN , THE RESENTMENTS, Steve Wynn, Elliott Murphy, Todd Thibaud und Rich Hopkins durchweg zufrieden die Klinke in die Hand.
Ein ansehnlicher Haufen ca. 100 kundiger Musikbegeisterter fand sich also bei nasskaltem Schmuddelwetter im Schoße des anheimelnden KARO wieder. Und obwohl die diversen Räumlichkeiten eher der Charme eines verwitternden Jugendheimes umgibt, fällt es einem nicht schwer, sich dort wohl zu fühlen.

Gabriel Gordon

Der amerikanisch-deutsch gemischte Vierer der Gabriel Gordon Band strotzte im Vorfeld vor Kollegialität und überließ uns etwa drei Viertel ihres Equipments, so dass das leidige Umbauen und Hin-und-Hergerenne in der sogenannten Umbaupause glücklicherweise entfiel.
Nachdem sich also unsere Combo den anerkennenden Applaus der aufmerksamen Zuhörerschaft erspielt hatte, enterte ein selig lächelnder (die Tour begann letzte Woche in Holland) Gabriel Gordon die Bretterbühne und eröffnete mit dem Titelsong seines aktuellen Albums die gut neunzigminütige Show. Fast am Ende ihrer zehntägigen Tour angekommen, hinterließ die Band einen gut eingespielten und souveränen Eindruck, konnte aber im Laufe des Sets nicht immer jenes Feuer entfachen, das man angesichts ihres ausgebufften Albums vermuten durfte.
Das lag zum Teil sicherlich an der für eine Vier-Mann-Combo schwerlich umzusetzenden Arrangement-Finesse der Album-Vorlage "Gypsy living". Da der gute Gesamteindruck der Musik unter anderem stark von den herrlichen Harmony-Vocals seines Albums bestimmt wird, wurde dieser Part während des Konzertes schmerzlich vermisst. Dafür hinterließ der deutsche Keyboarder an Fender Rhodes Piano und Orgel einen sehr erfreulichen Eindruck und wusste mit dem einen oder anderen schmierigen Hammond-Solo zu beeindrucken. Die weiteren Mitstreiter an Bass und Drums stellten sich songdienlich in den Dienst der Truppe.

Gabriel Gordon

Die Resonanz des Publikums war zwar durchweg positiv, der Fluss des Konzertes wurde allerdings von Gordons ständigen Kampf mit seinem Gitarren-Tuning ein ums andere Mal jäh unterbrochen. Wie es sich für einen weitgereisten Entertainer gehört, kanalisierte Mr. Gordon das schmerzliche Vermissen eines umsichtigen Gitarren-Roadies in einen halbwegs amüsanten "running gag". Das waghalsige Umschiffen dieser gefährlichen Klippen geriet ihm trotz größter Lässigkeit dennoch nicht so ganz glücklich.
Und obwohl es der Band gelang, einige musikalische Glanzpunkte zu setzen, werden sie mit einem nicht gerade überdurchschnittlichen Konzert in Erinnerung bleiben. Absolut positiv zu Buche schlägt ein wirklich empfehlenswertes Album, die Präsenz eines sympathischen und bodenständigen Gabriel Gordons und die berechtigte Hoffnung auf stimmstabilere Gitarren.

Frank Ipach, 14.02.2004

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music