Gary Moore

A Different Beat

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.12.2022
Jahr: 2022
Stil: Rock
Spiellänge: 64:58
Produzent: Gary Moore

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Plattenfirma: BMG


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. Go On Home
02. Lost In Your Love
03. Worry No More
04. Fire
05. Surrender
06. House Full Of Blues
 
07. Bring My Baby Back
08. Can't Help Myself
09. Fatboy
10. We Want Love
11. Can't Help Myself (E-Z Rollers Remix)
Musiker Instrument
Gary Moore Guitar, Vocals, Bass, Additional Keyboards
Gary Husband Drums on 'Worry No More' & 'Fire'
Roger King Programming & Keyboards
Phil Nichols Additional Programming on 'Can't Help Myself'

Die Ursprünge dieses ursprünglich 1999 veröffentlichten Albums, führen ins Jahr 1995 zurück. Also in eine Zeit, als der Ausnahmegitarrist noch in seiner mittleren Bluesphase steckte und diese durchaus noch weiter hätte auskosten können. Für einen Film über Jimi Hendrix nahm er The Wind Cries Mary (das leider unveröffentlicht blieb) und fand Gefallen am “Programming“. Da er weder ein weiteres Blues-Album einspielen, noch zu seinem 80er Jahre Hard Rock-Stil zurück wollte, suchte er nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, was letztlich zum Drum'n'Bass beeinflussten Album “Dark Days In Paradise“ führte. Sicher ein tolles, zeitgemäßes und innovatives Werk, aber leider weder das, was die Fans, noch die Plattenfirma erwartete. Die miesen Verkaufszahlen kosteten ihn denn auch seinen Vertrag.

 

Aber der irische Dickkopf lies sich davon nicht abschrecken und setzte da noch einen drauf mit dem Nachfolger “A Different Beat“. Gut hier war man bereits vorgewarnt. Das Album erscheint nun neu auf CD und erstmals als Doppel-LP mit orangefarbenen Vinyl. Ein Bonustrack ist jeweils enthalten. Einem Perfektionist, wie Gary Moore kam es gar nicht so ungelegen, dass er über ein festgelegten Beat spielen und singen konnte, an dem sich nichts änderte. Ausflüge der wenigen Beteiligten blieben nie ungeahndet.

 

Dem Vernehmen nach, war er in jenen Tage ebenso von seiner jungen Freundin wie auch der Musk von Bands wie EVERYTHING BUT THE GIRL beeinflusst. In der empfehlenswerten Biografie von Harry Shapiro kann man sich hier ziemlich genau informieren. In der Tat findet sich auch hier ein Jimi Hendrix-Song und mir erscheint es nicht so unwahrscheinlich, dass Jimi selbst Fire zu jener Zeit ähnlich interpretiert hätte. Will sagen, da ist immer ordentlich abgefahrene funky Gitarre drauf und lediglich der Beat ist kommt mehr “wie an der Schnur gezogen“. Los geht’s aber mit Go On Home und das startet mit Sounds, wie ich sie bei D-A-D (auf “Simpatico“, interessanter Weise aus dem Jahr 1997) auch schon gehört habe. Klar, das hat schon starken Rap- und Hip Hp-Charakter, aber das mittels Slide-Gitarre auf ein anderes Level zu bringen, das muss man erst mal können. Gary konnte es.

 

Klar, ist Lost In Your Love schon recht poppig, aber immer wenn Gary die Les Paul anwirft, dann werden große Scheite rauen Blueses aufs Feuer geworfen, während sein Gesang stellenweise reggae-mäßig kommt. Ein ziemlicher Ohrwurm. Letztlich fühle ich mich bei vielen Stücken auch an SANTANA erinnert, der ja just um diese Zeit auch in dieser Richtung experimentierte und damit ziemlich erfolgreich war. Vielleicht sollte ich noch an den ein oder anderen Song auf “Bridges To Babylon“ von den STONES erinnern. Bezeichnenderweise stammt jenes Album aus dem Jahr 1997. Es lag also wohl was in der Luft.

 

Aber, sei es, wie es will, über so eine neun-minütige Ballade, wie Surrender konnte Gary immer noch ein geniales Solo legen. Und auch wenn House Full Of Blues nicht die erhoffte Chicago-Nummer ist – das trifft, modernisiert, eher auf Bring My Baby Back zu - , geht’s hier doch ordentlich zu Sache und es groovt wie die Hölle. Ob, funky, wie bei Fatboy, oder leicht sphärisch, wie in We Want Love, ich denke, die Jungs von RUN DMC dürften hier einiges an Inspiration erhalten haben. Als Bonus gibt’s – auf CD und Vinyl – den Remix von Can't Help Myself, den man den E-Z ROLLERS (einer Drum'n'Bass Band aus London) in den Rachen geworfen hat. Die motzen die Nummer gleich mal auf die doppelte Länge auf und entfernen sich damit hoffnungslos weit von “Still Got The Blues“-Zeiten und warum das nach zwei Dritteln in Surrender übergeht (ich hoffe mal, kein Pressfehler!) erschließt sich mir nicht ganz, aber für den Dancefloor ist es wohl ein Bringer. Puristen also vorsichtig hier, Gitarristen und Dancefreaks mit erweitertem Horizont finden hier einiges an interessantem Material.

 

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