Gary Moore

Back To The Blues

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 14.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 68:37
Produzent: Gary Moore & Chris Tsangarides

Links:

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Plattenfirma: BMG


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

T-Bone Walker

Johnny Guitar Watson

Dr. Feelgood

Titel
01. Enough Of The Blues
02. You Upset Me Baby
03. Cold Black Night
04. Stormy Monday
05. Ain't Got You
06. Picture Of The Moon
07. Looking Back
 
08. The Prophet
09. How Many Lies
10. Drowning In Tears
Bonus Tracks:
11. Picture Of The Moon (Single Edit)
12. Cold Black Night (Live At VH1)
13. Stormy Monday (Live At VH1)
Musiker Instrument
Gary Moore Guitar, Vocals
Pete Rees Bass
Vic Martin Keyboards
Darrin Mooney Drums
Brass Section on 'You Upset Me Baby
Martin Drover Trumpet
Frank Mead Tenor Sax
Nick Penterlow Tenor Sax
Nick Payn Baritone Sax

"I had enough of the blues, but the blues ain't had enough of me", singt Gary Moore in Enough Of The Blues, gleich zu Beginn dieses einst 2001 erschienen Albums, dass nun erweitert wiederveröffentlicht wird. Mitte der 1990er Jahre hatte Gary tatsächlich keinen Bock mehr auf Blues, obwohl ihm dieser seit der Veröffentlichung von "Still Got The Blues" einiges an Ehren - und wohl auch an Barem - eingebracht hat. Aber Erwartungen erfüllen, das war nie das Ding des begnadeten irischen Gitarristen. Schon die erste "Rückkehr zum Blues" wäre nicht zwingend notwendig gewesen, denn mit "After The War" hatte er 1989 ein richtig gutes Hard Rock-Album veröffentlicht, von dessen Sorte man noch mehr hätte vertragen können.

So kam der Blues und so ging er auch wieder, denn 1997 trieb es Gary wieder mehr in die Arme von Rock und 1999, mit A Different Beat" gar in die Hände von Dance Beat und Hip Hop. Das Aufatmen der Fans, als er "Back To The Blues" ankündigte, war mindestens europaweit zu vernehmen.    Schon mit dem Intro zu Enough Of The Blues macht Gary klar, was er auch in der offiziellen Biografie verkündet: "Ich wollte keine zweite 'Still Got The Blues' (Platte)". Auf der einen Seite puristischer, auf der anderen Seite kerniger und rauer geht er hier zu Werke. Auch wenn er sagt, dass er dadurch, dass er eine halbakustische Gitarre benutzte "einen klareren Sound" hatte, ist es doch unverkennbar Gary Moore, was da aus den Boxen dröhnt. Denn auch diese Scheibe wurde in Konzertlautstärke aufgenommen.

Auch wenn er kein zweites "Still Got The Blues" wollte, holte sich Gary für You Upset Me Baby dennoch die bewährte Bläser-Sektion von jenem Erfolgsalbum ins Studio. Die erledigen ihren Job perfekt und routiniert und Gary klingt gesanglich mindestens so dreckig, wie seine Halbakustische. Mein Favorit für diesen Song bleibt zwar Dr. Feelgood, aber geht hier auch gut zur Sache. Der leicht nervöse Jump Blues Cold Black Night erinnert in der Tat an den eben erwähnten Dr. Feelgood, mit Ausnahme des typischen Moore-Solos. Gerade im letzten Viertel hat das schon nicht mehr viel mit Blues zu tun. Cool ist es trotzdem.

Hat's noch eine weitere Aufnahme von Stormy Monday gebraucht? Nun an T-Bone Walkers Klassiker muss sich wohl jeder Blueser mal vergehen und im Vergleich zu manchem Hochglanz-Blues, der in den 90ern von renommierten Namen gespielt wurde, ist mir Garys Herangehensweise deutlich lieber. Erinnert stellenweise an seinen Landsmann Rory Gallagher. So viel kann man zu diesem Zeitpunkt schon sagen, für die Champagner-Fraktion, die zu Still Got The Blues gewippt hat, ist diese Scheibe nichts. Viel zu direkt und dreckig, haut Gary einem hier Songs und Sounds entgegen. Trotzdem gibt es natürlich auch die einfühlsame Blues-Ballade (die als Bonus-Track hier im Anhang in der Single-Version enthalten ist) und natürlich lässt Gary in Picture Of The Moon seine ganzen Emotionen einfließen. Ohne zu übertreiben.

Deutlich mehr Drive hat Johnny Guitar Watsons Looking Back und verbreitet auch gleich richtig gute Laune. Danach gibt's mit The Prophet eine klassische Moore-Instrumental-Nummer, die mich an Jeff Beck erinnert (andere sprechen von Roy Buchanan) und die wahrlich keine Worte braucht. Warum sich die Scheibe jetzt am besten in Schweden verkaufte, das weiß ich nicht. Vielleicht an solch sphärigen Mittsommernachts-Balladen wie Drowning In Tears? Hat jedenfalls auch was von den frühen FLEETWOOD MAC. Neben dem oben erwähnten Picture Of The Moon in der gelürzten Single-Fassung wurden uns hier noch zwei Live-Tracks spendiert, die 2001 bei einer VH-1 Live im Studio-Session mitgeschnitten wurden. Und das ist er halt, wie er - ebenso wie sein Kollege Rory Gallagher - am besten war: Live und ungeschminkt. Keine Rücksicht auf Verluste, keine Zurückhaltung, einfach den Dingen ihren Lauf lassen und Gas geben. In dem Zusammenhang muss ich wirklich nochmal das Live From London-Album empfehlen, aber auch mit "Back To The Blues" ist man - zumal mit den drei zusätzlich Titeln - auf dem richtigen (Heim-) Weg.

 

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