Gary Moore

Live From London

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 02.02.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 78:52
Produzent: Ben Findlay

Links:

Gary Moore Homepage

Gary Moore @ twitter


Plattenfirma: Provogue/Mascot


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

John Mayall

Thin Lizzy

Rory Gallagher

Titel
01. Oh, Pretty Woman
02. Bad For You Baby
03. Down The Line
04. Since I Met You Baby
05. Have You Heard
06. All Your Love
07. Mojo Boogie
 
08. I Love You More Than You‘ll Ever Know
09. Too Tired / Gary‘s Blues 1
10. Still Got The Blues
11. Walking By Myself
12. The Blues Is Alright
13. Parisienne Walkways
Musiker Instrument
Gary Moore Vocal, Guitar
Vic Martin Keyboards
Peter Rees Bass
Steve Dixon Drums

Von all den Hochgeschwindigkeitsdudlern, ist mir Gary Moore immer noch der liebste. Respektive war, da uns der sympathische Ire (Gibt es eigentlich unsympathische Iren? Okay, in der Politik wohl…) vor ziemlich genau neun Jahren (6.2.2011) verlassen hat.

Davor hat er aber gezeigt, dass man sehr wohl ein Flitzefinger sein kann und dennoch eine Menge an Gefühl in sein Gitarrenspiel legen kann. Abgesehen davon, hat er einige der genialsten Songs geschrieben oder mitgeschrieben und mit THIN LIZZY, wie auch als Solokünstler, ein paar meisterhafte Alben aufgenommen, die auch in Jahrzehnten noch begeistern werden.

Bekanntlich hat er sich mit dem Album “Still Got The Blues“ auf eben jenen (zurück-) besonnen und entsprechend waren ab 1990 diese Songs wichtigster Bestandteil seiner Show, meist die Höhepunkte. Am 2. Dezember 2009 spielte Gary mit seiner Band in der Londoner Islington Academy und wenngleich seine Konzerte die Fans immer elektrifizierte, stand Moore hier offensichtlich besonders unter Strom. Die Setlist birgt für seine damalige Zeit keine großartigen Überraschungen, aber es war ohnehin eher die Art, wie er diese Songs spielte, als welche Titel darunter waren.

So brennt auch bereits bei Oh, Pretty Woman die Luft ordentlich. Ob das damals die Eröffnungsnummer war, vermag ich nicht zu sagen – könnte mir gut vorstellen, dass das Konzert länger als die vorhandenen 78 Minuten gedauert hat - , aber die Band ist dermaßen heiß, dass man sich schon wie bei der Zugabe wähnt. Das liegt natürlich in erster Linie an Moore. Allein wie es sich ankündigt, wenn der Verstärker kurz ächzt, wenn Gary fürs Solo hochfährt, beschert Gitarrenfans wohlige Schauer. Bad For You Baby stammt vom gleichnamigen Album, zu dem auch diese Tour gehörte. Man hört gut, dass die Band nicht nur nötiges Beiwerk war, sondern großen Anteil an der Präsentation hatte. Besonders Keyboarder Vic Martin weiß sich mit seinen “Orgelteppichen“ in Szene zu setzen.

Die Art, wie Gary Moore vorzieht, lässt schon erahnen, welch Up-Beat-Nummer Down The Line ist. Dass Moore trotz des Wahnsinnstempos da mit seinen Solo-Einwürfen noch auf die Überholspur ausscheren kann, nötigt jeden Respekt ab. Gerade weil er ganz offensichtlich trotz der Geschwindigkeit genau weiß, was er tut.

Obwohl einige Klassiker des Blues-Genres vertreten sind, beweist der Sänger/Gitarrist, dass er dagegen mit eigenen Songs anstinken kann. Unter anderem mit dem mitreißenden Since I Met You Baby und natürlich mit Still Got The Blues, welches einen auch beim tausendsten Hören nicht teilnahmslos lässt.

Zu den Höhepunkten gehört für mich, das fast zehnminütige Have You Heard, von John Mayall. Sicher gibt es ähnliche gefühlvolle Versionen des Songs, aber wie sich hier Power und Feeling vereinen, Aggressivität und Leidenschaft, das macht Moore wohl in dieser Form keiner nach. Ich denke, an diese Intensität kommt/kam höchstens noch ein Rory Gallagher heran.

Wie sehr sein stets kraftvolles Gitarrenspiel auch in der Schrittgeschwindigkeitszone wirkt, zeigt Moore in Otis Rushs All Your Love und auch mit dem Slide-Röhrchen weiß er zu brillieren, wie beim Mojo Boogie von JB Lenoir.

Vom ebenfalls viel zu früh verstorbenen Donny Hathaway stammt I Love You More Than You‘ll Ever Know. Die gefühlvolle Ballade erstreckt sich hier über knapp 12 Minuten und lässt Moore nochmal zu ganz großer Form auflaufen. Das hat schon Klasse, wie er hier sowohl mit seinem Gesang als auch mit seiner Gitarre den Hörer auf eine emotionale tour de force mitnimmt.

Für den Partyspaß sind die Boogie-Nummern, wie Too Tired und Walking By Myself zuständig, sowie The Blues Is Alrightfür den Mitsingteil im Programm. Und die Nostalgie wird abschließend mit dem Meisterwerk von Gary Moore und Phil Lynott bedient: Parisienne Walkways. In gewisser Weise Vorläufer von Still Got The Blues ist der Song das passende Finale für dieses Konzert. Endlos, wie Moores Gitarrenton, wird uns die Gitarre dieses Musikers begleiten und uns stets an einen der ganz Großen erinnern.

Das Album erscheint auch als limitiertes Deluxe-CD-Set (mit Plektren, Untersetzern, Aufkleber, etc) und als Doppel-Vinyl, wahlweise in Orange oder Blau.

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music