Beim letzten Mal ging der Anfang der Rezension so: „Aus der Lausitzer Diaspora stammen die TOURETTE BOYS, die sich mittlerweile in Dresden und Berlin niedergelassen haben. Aber mittlerweile sind die TOURETTE BOYS Geschichte und der neue Name GAVIAL sollte im Gedächtnis behalten werden. Das mit dem Wortspiel in Anlehnung an „two red boys“ hatte sich sowieso erledigt, nachdem die Band inzwischen auf Quartettstärke angewachsen ist.

Geblieben ist aber das Atmosphärische in der Musik, die eine endlose Weite, aber auch Verlorenheit und einen deutlichen Hauch Melancholie und Nachdenklichkeit verspüren lässt. Das ist so was wie eine Anmutung von Americana, aber auch verstörende Psychedelia, Desert Sounds, Swamp Blues und Gospel. Zwischendurch wird die erdige, leicht geheimnisvolle Stimmung aber auch durch kräftige Rhythmen und Stoner-Gitarren aufgebrochen (Modern Times), so dass es niemals gleichförmig oder eintönig wird.

Bei dem zehnminütigen, instrumentalen Passing wagt man sich dann auch an geradezu meditative Klänge heran, womit man auch Ambient in die Aufzählung der Stilmittel aufnehmen darf. Der als TOURETTE BOYS eingeschlagene Weg wird weiter verfolgt, aber es findet eine spürbare Reifung, Erweiterung des Horizonts und Fortentwicklung auch des Songwritings statt, so dass man merkt: diese Boys sind längst erwachsen geworden.