Geezer Butler

Manipulations Of The Mind

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 20.07.2021
Jahr: 2021
Stil: Modern Metal
Spiellänge: 208:44
Produzent: Geezer Butler & Paul Northfield

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Plattenfirma: BMG

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Marc Langels


s. weitere Künstler zum Review:

Black Sabbath

Dio

Heaven & Hell

Fear Factory

Machine Head

Pantera

Journey

The Dead Daisies

Faith No More

Red Hot Chili Peppers

Rage Against The Machine

Clawfinger

Titel
Plastic Planet
01. Catatonic Eclipse
02. Drive Boy, Shooting
03. Giving Up The Ghost
04. Plastic Planet
05. The Invisible
06. Séance Fiction
07. House Of Clouds
08. Detective 27
09. X13
10. Sci-Clone
11. Cycle Of Sixty
Black Science
01. Man In A Suitcase
02. Box Of Six
03. Mysterons
04. Justified
05. Department S
06. Area Code 51
07. Has To Be
08. Number 5
09. Among The Cybermen
10. Unspeakable Elvis
11. Xodiak
12. Northern Wisdom
13. Trinity Road
Ohmwork
 
01. Misfit
02. Pardon My Depression
03. Prisoner 103
04. I Believe
05. Aural Sects
06. Pseudocide
07. Pull The String
08. Alone
09. Dogs Of Whore
10. Don‘t You Know
Bonus Tracks
01. Pseudocide (No Intro)
02. Prisoner 103 (Alt. Take)
03. The Invisible (Instrumental)
04. Area Code 51 (Demo)
05. Cycle Of Sixty (Radio Mix)
06. X13 (Radio Mix)
07. Northern Wisdom (Demo)
08. Beach Skeleton (Japanese Version)
09. Pardon My Depression (Alt. Take)
10. Misfit (Rough Mix)
11. I Believe (Demo)
12. Four Feathers Fall (Demo)
13. Drive Boy, Shooting (Live)
14. Detective 27 (Live)
15. House Of Clouds (Live)
Musiker Instrument
Terrence „Geezer“ Butler Bass
Peter „Pedro“ Howse Gitarre
Burton C. Bell Gesang (“Plastic Planet“)
Deen Castronovo Schlagzeug (“Plastic Planet“ & “Black Science“)
Clark Brown Gesang (“Black Science“ & “Ohmwork“)
Chad E. Smith Schlagzeug (“Ohmwork“)

Manchmal versteht man die Veröffentlichungslogik der Labels wirklich nicht mehr. Jüngstes Beispiel. Erst vor gut einem dreiviertel Jahr wurden die drei Solo-Scheiben von Geezer Butler (seines Zeichens Gründungsmitglied von BLACK SABBATH und HEAVEN & HELL) wiederveröffentlicht. Dabei gab es sie erstmals auch als Vinyl und zudem wieder als CDs zu bekommen, dafür haben sie ein leicht modifiziertes Artwork erhalten. Denn auch hier steht nicht mehr die zuerst verwendete Abkürzung G/Z/R auf den Scheiben, sondern sie werden hochoffiziell unter dem Banner von Geezer Butler und natürlich dem Hinweis auf dessen Rolle bei BLACK SABBATH veröffentlicht. Deren Anhänger sollten natürlich weiterhin mit Vorsicht an diese Werke herangehen, denn musikalisch ist das hier eine ganz andere Baustelle.

Denn ganz ähnlich wie sein ehemaliger BACK SABBATH-Kollege Ronnie James Dio (auf dessen Alben “Strange Highways“ und “Angry Machines“) hatte sich auch Butler für die Solo-Scheiben von damals modernen Metal-Sounds beeinflussen lassen. Zudem hatte er mit FEAR FACTORY-Frontmann Burton C. Bell sogar einen der prominentesten Vertreter für das Debüt-Album “Plastic Planet“ gewinnen können. Dieser drückt den Kompositionen denn auch seinen unverkennbaren klanglichen Stempel auf und erweist sich erneut als hervorragender Sänger für diese Art Musik. Zusammen mit Gitarrist Peter „Pedro“ Howse (der übrigens auch Butlers Neffe ist) und Drummer Deen Castronovo (der anschließend lange Jahre bei JOURNEY und THE DEAD DAISIES war) legten die beiden hier eine wahrlich fulminante Scheibe vor, die Vergleiche mit den Szene-Größen wie FEAR FACTORY, MACHINE HEAD oder PANTERA nicht zu scheuen brauchte.

Denn “Plastic Planet“ ist eine Scheibe wie aus einem Guss. Die Riffs von Howse knallen mehr als nur amtlich aus den Boxen, Butler sorgt mit seinem tiefer gestimmten Bass für eine Menge düsteres Grummeln und einige Action im Tieffrequenz-Bereich, Castronovo zeigt von langsam groovend über treibend bis hin zu Up-Tempo den gesamten Bereich seiner Qualitäten und Bell verpasst dem Ganzen dann mit seiner Gesangs-Performance die benötigte Aggression und Attitüde. Herausragende Titel sind dabei aus meiner Sicht Catatonic Eclipse, Drive Boy, Shooting, der Titelsong oder das an CLAWFINGER angelehnte The Invisible und das mysteriöse Séance Fiction sowie das abschließende Cycle Of Sixty. Ein wahrlich begeisterndes Debüt-Album.

Foto Credit: Getty Images - zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion

Obwohl der Nachfolger, “Black Sciene“, bereits zwei Jahre später – dann aber unter dem Namen GEEZER - veröffentlicht wurde, hatte es bereits die erste Umbesetzung gegeben. Burton C. Bell hatte sich wieder FEAR FACTORY angeschlossen und Butler, Howse und Castronovo fanden mit dem Amerikaner Clark Brown einen würdigen, wenn auch nicht ganz so hervorragenden, Nachfolger. Das machte sich dann auch in dem Mix bemerkbar, denn die Stimme von Brown wurde – im Vergleich zu der von Bell auf dem Debüt – nicht ganz so dominant in den Vordergrund gepackt. Zudem hat er nicht ganz diese Gesangsmelodien, die das Debüt zu so einem tollen Einstand gemacht hatten. Aber bei all der Kritik macht Brown seine Sache hier schon echt gut, denn das sind ja auch recht große Schuhe, die er da zu füllen hatte.

Auch der Klang der Band hat sich ein Stück weit verändert. Die Einflüsse des Industrial Metal treten in Kompositionen wie Justified, Area Code 51 und Has To Be noch viel stärker als zuvor schon zu Tage. Northern Wisdom transportiert durch den Einsatz von E-Drum-Sounds ein wenig Dance-Flair. Auch die Gitarre klingt stellenweise auf “Black Sciene“ nicht mehr ganz so fett. Trotzdem überschattet sie Butlers Bass. Aber auch dieses Mal gibt es eine ganze Reihe spannender Kompositionen wie etwa Among The Cybermen, das düster-verspielte Unspeakable Elvis oder auch Xodiak. “Black Sciene“ ist vielleicht das schwächste Solo-Album in Butlers Karriere, es ist aber auch kein schwaches Album per se geworden. Es konnte einfach nur nicht ganz an das fulminante Debüt anknüpfen. Daher verwundert es in der rückblickenden Betrachtung nicht, dass sich die Band im Anschluss erst einmal eine mehrjährige Auszeit nahm, um sich neu auszurichten, bevor es an die Aufnahmen des dritten Albums ging.

Erst im Jahr 2005 – also nach einer knapp achtjährigen Pause – erschien das bislang letzte Solo-Werk von Geezer Butler – dieses Mal dann wieder als GZR -, namens “Ohmwork“. Und wieder einmal waren Clark Brown und Pedro Howse mit von der Partie – die Drums wurden jedoch von Chad E. Smith bedient, einem Musiker aus St. Louis und nicht zu verwechseln mit dem Chad Smith von den RED HOT CHILI PEPPERS – insofern ist das „E.“ ein wichtiger Hinweis. Zusammen wurden zehn Songs eingespielt, die dieses Mal Butler zudem im Alleingang produzierte. Dabei fällt auf, dass “Ohmwork“ nicht mehr den Industrial Metal-Einfluss der vergangenen Dekade aufweist. Vielmehr kann man hier sehr unterschiedliche Einflüsse durchscheinen hören.

Bei Pardon My Depression muss ich von der Stimmung und beim teilweise gedoppelten Gesang teilweise an ALICE IN CHAINS denken. In der Nummer Prisoner 103 werden aber vielmehr Crossover-Einflüsse deutlich, der Song klingt, als hätten RAGE AGAINST THE MACHINE und CLAWFINGER den Song zusammen geschrieben und eingespielt. Das akustische I Believe hingegen hat fast etwas psychedelisches. Anschließend geht die Scheibe dann aus meiner Sicht musikalisch zunehmen in Richtung von FAITH NO MORE zu deren “King For A Day“-Phase. “Ohmwork“ fällt denn auch wieder deutlich stärker aus als “Black Sceince“. Die Kompositionen sind ausgereifter und haben deutlich mehr Druck. Irgendwie klingt die Band in meinen Ohren auch leidenschaftlicher und überzeugender als auf dem Vorgänger. Aggressiver moderner Metal feinster Sorte und ganz nah dran am Debüt würde ich sagen. Anschließend beendete Butler (zumindest mal vorerst) das Kapitel Solo-Alben, da er zunächst mit HEAVEN & HELL und später dann mit BLACK SABBATH wieder aktiv war.

Das Paket wird nun von einer Bonus-Disc abgerundet. Die Bonus-Disc ist eine Fundgrube von unveröffentlichten Tracks. Darunter sind die Demos zu Area Code 51, Northern Wisdom, I Believe und Four Feathers Fall. Hinzu kommen Studio-Outtakes etwa zu Pseudocide, Prisoner 103, Pardon My Depression oder der Rough Mix von Misfit, Außerdem enthält die Scheibe die Single- oder Radio-Edits von Cycle Of Sixty sowie X13. Aber die Highlights sind der bislang nur auf der Japan-Version des Debüts enthaltene Song Beach Skeleton drei Live-Tracks: Drive Boy, Shooting, Detective 27 und House Of Clouds, die im Februar 1996 im Majestic Theatre von Detroit im US-Bundesstaat Michigan aufgenommen wurden. Auch diese Songs waren bisher nur auf dem Japan-Re-Release des Debüts und einer Promotion-EP enthalten, die nicht offiziell veröffentlicht wurde, erhältlich und sind daher für die Fans wohl vom größten Interesse, Die Aufnahmen der Live-Songs sind dabei sehr roh und vom Klang her am ehesten als semi-professionelles Bootleg einzuordnen.

Manipulations Of The Mind“ bietet die komplette Vollbedienung in Sachen Geezer Butler-Solo-Karriere. Da die drei Studo-Scheiben aber erst vor kurzem wieder der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, fragt man sich natürlich schon, warum die Plattenfirma dann nicht damals schon mit dem kompletten Paket „um die Ecke kam“ und es den Fans als Alternative zum Einzelerwerb anbot. Dabei bleibt es dabei: insbesondere das Debüt “Plastic Planet“ und das abschließende “Ohmwork“ sind die beiden Highlights. Sie können es definitiv mit allen anderen Werken aus dem Bereich moderner und industriell geprägter Metal aufnehmen. “Black Scienceist auchgut, kommt an die anderen beiden Scheiben aber nicht ganz heran. Und die Bonus-CD ist überwiegend genau das: ein netter Bonus.

 

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