Gene Vincent

The Crazy Beat Of Gene Vincent

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.02.2015
Jahr: 2015
Stil: Rock′n′Roll, Pop

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Gene Vincent Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Gene Vincent
The Crazy Beat Of Gene Vincent, Hoodoo Records, 2015 (1963)
Gene VincentLead Vocals
Allan Reuss, Scotty Turner, Bill Pittman, Cliff Gallup, Willie Williams, Johnny MeeksGuitar
Clifford Hills, Jack Neal, Bobby Lee JonesBass
Allen R. Breneman, Clyde Penington, Dickie Harrell, Jesse SailesDrums
Ray Johnson, Clifton Simmons, Jim PiercePiano
Jackie Kelso, Herbie Steward, Alan HolmesSaxophone
Produziert von: Ken Nelson Länge: 50 Min 26 Sek Medium: CD
01. Crazy BeatBonus Tracks:
02. Important Words13. Well. I Knocked, Bim-Bam
03. It's Been Nice14. If You Want My Lovin'
04. Lonesome Boy15. Mister Loneliness
05. Good Lovin'16. Lovely Loretta
06. I'm Gonna Catch Me A Rat17. Dance In The Street
07. Rip It Up18. Lucky Star
08. High Blood Pressure19. Baby, Don't Believe Hiim
09. That's The Trouble With Love20. She She Little Sheila - TV Broadcast
10. Weeping Willow21. I'm Going Hiome (To See My Baby)
11. Tear Drops22. Anna Annabell
12. Gone Gone Gone

Dem Hoodoo-Records Label verdanken wir seit geraumer Zeit die Wiederauflage diverser Rock’n’Roll- und 50‘s/60’s-Klassiker, die meist mit reichlich Bonus-Tracks versehen oder/und intelligent zusammengefasst werden.
Unter anderem hat uns das schon Bo Diddley erneut in den Player gespült. Nun also Gene Vincent. Eine der Rock’n’Roll-Ikonen schlechthin. Man braucht sich nur einmal frühe Fotos von John Lennon anzusehen, um zu erkennen, wem der nacheiferte (die BEATLES waren hin und weg, als ihr Idol 1962 mit ihnen im Hamburger Star Club auftrat!) und wie wichtig Vincent noch Jahrzehnte später für Bands wie die STRAY CATS war, drückt sich nicht nur in Songs wie Gene & Eddie aus.
Vincent war weit “mehr Rock’n’Roll“, als Kollegen wie Carl Perkins oder gar Bill Haley und auch Elvis wirkte im direkten Vergleich eher wie ein Schauspieler – was er ja bald auch wurde. Gene Vincent war der “real deal“, was ihm besonders in England zu einer treuen Gefolgsschar verhalf.
Ganz in Leder und mit einem nach einem Motorradunfall (was sonst?!) lädierten und nahezu steifem Bein stand Vincent auf der Bühne ließ sich auch durch seine geringe Körpergröße nicht abhalten, den harten Mann a la Marlon Brando zu markieren. Hits wie Be-Bop-A-Lula bescherten ihm einen Platz im Rock’n’Roll-Olymp. Und nicht zuletzt saß er mit im Wagen, bei dem tragischen Unfall, bei dem Eddie Chochran 1960 verstarb.
Zum Zeitpunkt dieser LP war es mit den großen Zeiten von Gene Vincent schon ziemlich vorbei. Rock’n’Roll war nicht mehr “the next big thing“, sondern “Beat“ war das Modewort jener Zeit, was sich auch im Albumtitel ausdrückt.
Zwar klingt der Sound noch häufig nach den 50ern, wie in dem an Fever erinnernden Titelsong, aber die Girl-Background-Action verweist schon auf das angebrochene neue Jahrzehnt. Bei den Important Words muss ich an den Evergreen Sixteen Candles denken und auch wenn der Titel nicht so viel hergibt, hört man doch, wie auch in Lonesome Boy, Vincents unterschwellige Sexualität, die ihm auch schon mal einen Radio-Boykott einbrachte.
In I’m Gonna Catch Me A Rat schimmern wieder deutlich die 60er durch, während High Blood Pressure an die Doo-Wop-Band der 50er erinnert.

Höhepunkt des Albums ist zweifelsohne der Rock’n’Roll-Hit Rip It Up, den, u. a., später auch John Lennon für sein “Rock’n’Roll“-Album neu aufgenommen hat. Mehr Drive geht eigentlich nicht und man kann die Teddy-Boys förmlich bei der Nummer ausflippen sehen.
Bei Weeping Willow hat man dagegen den Schmuse-Elvis vor Augen. Sicher auch nicht schlechter gemacht, als vom King, aber nicht wirklich das, was ich mit Gene Vincent verbinde. Da sich auch Country und Blues mit in die unterschiedlichen Stile einmischen, bleibt das Album etwas “durchwachsen“, was mit ein Grund für seinen bescheidenen Erfolg sein dürfte.
Gleich zehn Bonus-Tracks hat man ihm spendiert und gleich beim ersten, Well, I Knocked, Bim-Bam hört man Genes genialen früheren Blue Cats-Gitarren-Sideman Cliff Gallup, dem Jeff Beck später ein ganzes Tributalbum widmen sollte.
Aber auch die restlichen Songs machen dem Freund der damaligen Musik durchaus Spaß, haben Elan und bringen manchen imaginären (oder tatsächlichen?) Petticoat und manche Haartolle zum Wippen.
Anspieltipps braucht’s da eigentlich nicht, aber Anna Annabell und Dance In The Street seien trotzdem namentlich erwähnt.
Eugene Vincent Craddock verstarb 1971 an einer Magenblutung. Wohl auch eine Folge seines exzessiven Lebenswandels und seines Alkoholmissbrauchs. Er rockt weiter in unseren Herzen und im Rock’n’Roll-Himmel, mit Eddie, Elvis, Roy, Carl, Johnny und wie sie alle heißen…

Epi Schmidt, 20.02.2015

 

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