George Lynch Kill All Control, earMUSIC/Edel, 2011 |
George Lynch | Guitars (Tracks 1-13) | |||
Nic Speck | Bass (Tracks 1-11,13) | |||
Adrian Ost | Drums (Tracks 1-11,13) | |||
Guests: | ||||
London LeGrand | Vocals (Track 5) | |||
Wil Martin | Vocals (Tracks 2,4.6,11,13) | |||
Marq Torien | Vocals (Tracks 1,3,9) | |||
Keith St. John | Vocals (Tracks 1,3,7,8,9,10) | |||
Xander Smith | Vocals, Guitar (Track 1) | |||
Jerry Cantrell | Guitar (Track 6) | |||
Fred Coury | Percussions (Track 12) | |||
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01. Kill All Control | 08. Rattlesnake | |||
02. Done | 09. (Here Comes The) Sun | |||
03. Flys On The Wall | 10. Man On Fire | |||
04. Brand New Day | 11. My Own Enemy | |||
05. Wicked Witch | 12. Son Of Scary | |||
06. Voices In My Head | 13. Go It Alone | |||
07. Resurrect Your Soul | ||||
In meiner LYNCH MOB Review zu "Smoke And Mirrors" hatte ich ja schon angedeutet, dass George Lynch bei seinen Outputs nicht immer sonderlich innovativ zu Werke geht, sondern sich lieber "inspirieren" lässt und dabei auch gerne mal auf Züge aufzuspringen versucht, die längst abgefahren sind, frei nach dem Motto: "Will Play For Food".
Auch bei "Kill All Control" beschleicht mich ab und an der Verdacht, dass hier Slash mit seinem jüngst erschienenen Solowerk als "Inspirationsquelle" herhalten musste, obwohl "Kill All Control" ja angeblich als Nachfolger des 2008er SOULS OF WE Debut "Let the Truth Be Known" seinen Ursprung genommen haben soll.
Während Lynch und London LeGrande (SOULS OF WE, BRIDES OF DESTRUCTION) an den Songs arbeiteten, wurde Lynch scheinbar plötzlich von der Muse geküsst und mit Hilfe von POWERMAN 5000 Drummer Adrian Ost sowie Nic Speck (RUN RUN RUN) ging plötzlich alles ratz fatz.
"Die kreativen Säfte flossen und wir schrieben den Großteil der CD in zehn Tagen", sagt Lynch. "Während wir schrieben und die Aufnahmen in den Slate Studios vorangingen, experimentierte ich mit zusätzlichen Sängern, einschließlich Wil Martin (EARSHOT), Marq Torien (BULLET BOYS) und Keith St. John (MONTROSE), in der Hoffnung einen kollektiven Hörgenuss zu kreieren".
Ob der Versuch erfolgreich war, muss jeder für sich entscheiden, aber meiner Meinung nach verliert sich Lynch nach hörenswertem Auftakt in kommerzielle Anbiederung an eben besagtes Slash Album mit all seinen Höhen und Tiefen, bis hin zum süßlichen Pop. Was mich besonders ärgert, ist, dass trotzdem immer wieder wunderbare Riffs, Licks und Soli durchschimmern, die den genialen Gitarrengott aufblitzen lassen, wie seine Fans George Lynch vermutlich am Liebsten hätten, von der Reunion mit DOKKEN mal abgesehen, denn die stand eigentlich auch auf der Tagesordnung, wurde aber kurzfristig von Don "The Diva" Dokken bis auf Weiteres verschoben.
Auf das "schwebende Verfahren" angesprochen, verweist Lynch auf den Track Son Of Scary, den er als Nachfolger zu dem Spitznamen gebenden Mr. Scary geschrieben und mit Hilfe von Fred Coury (CINDERELLA) aufgenommen hat: "Die Leute haben gefragt... und ich denke ich habe geantwortet", lacht Lynch zu der unendlichen Geschichte.
Der guten Ordnung halber sei noch vermeldet, dass auch noch Jerry Cantrell (ALICE IN CHAINS) sowie Xander Smith (RUN RUN RUN) bei je einem Song mit von der Partie sind.
Fazit: Lynch begeistert mit seinen virtuosen Gitarrenkünsten und beeindruckenden Soli und bietet in guten Momenten die perfekte Mischung aus dem Besten von DOKKEN und LYNCH MOB, aber seine songwriterischen Fähigkeiten lassen leider doch hier und da zu wünschen übrig.
Die verschiedenen Sänger bleiben im Übrigen wirkungslos, London LeGrand hätte den Job mühelos auch alleine erledigen können und vielleicht hätte man besser an dem ursprünglichen SOULS OF WE Nachfolger festhalten sollen, wer weiß.