Titel |
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01. Mud |
02. Trucker’s Song |
03. Refugee’s Plea ( Jungle Prayer) |
04. One Town Over |
05. Tennessee |
06. Anger Of Magdalene |
07. Butterfly Effect |
08. James McGovern |
09. Blood On The Bottle |
10. Six-String Directions |
11. Like Father |
12. Till The Day We Die |
13. Beauty Fades |
14. Water Rising Up |
15. Weep (Unlisted Bonus Track) |
Musiker | Instrument |
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G.F. Patrick | Vocals, Acoustic Guitars |
Billy Conway | Drums, Percussion |
Frank Swart | Bass |
Mark Blasquez | Guitars, Keyboards |
Die U.S. of A. mögen derzeit ein noch so zerrissenes und für viele unverständliches Land geworden sein – eines hat sich zum Glück nicht geändert. Noch immer ist das Land eine nie versiegende Quelle von Songwritern und Songwriterinnen, die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt haben und wissen, dass ein wirklich guter Song auf der Akustik-Gitarre beginnt – und mit einem Menschen, der wirklich etwas zu erzählen hat.
Und der nächste in der langen Reihe solcher Songwriter, die einst mit Woody Guthrie begann und so große Namen wie Johnny Cash oder Steve Earle umfasst, ist G.F. Patrick. Geboren in Georgia, Wurzeln geschlagen in Philadelphia, aber eigentlich ist das nebensächlich, denn diese Musik könnte überall im großen Heartland der Vereinigten Staaten entstanden sein. Trockene Drums mit sauberem Beat, Bass und Keys arbeiten immer für die Songs, die getragen werden von warmen Gitarren, die wiederum von Händen gespielt werden, welche kräftig zupacken und trotzdem sanft sein können. John Mellencamp setzte einst mit seinen Alben „Scarecrow“ und „Big Daddy“ Maßstäbe für solche Alben; andere, weniger bekannte Bands wie SONS OF BILL oder AMERICAN AQUARIUM halten die Heartland-Fahne hoch und „One Town Over“, das Debüt von G.F. Patrick, klingt genau in diesem Geiste.
Und wie so viele gute amerikanische Songwriter hat Patrick ein genaues Auge für die Verlassenen und Chancenlosen unserer Gesellschaft, für die „ehrliche Haut“, die sich mühsam abstrampelt, aber doch kaum über die Runden kommt und schließlich auch für die Verzweifelten, die zum letzten Mittel greifen.
Ähnlich wie Richard Shindell versteht es Patrick, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und Lebensgeschichten zu erzählen, als wären sie seine eigenen. Da ist der Kohlekumpel, der sich den Rücken in der Kohlemine krumm schuftet, zwei Söhne verliert und trotzdem unter der Erde seinen Lebenssinn sieht (James McGovern). Da ist der Immigrant, der vor Gewalt geflohen ist, zurückgeschickt werden soll und nun darum fleht, dass wenigstens seine Kinder bleiben dürfen (Refugee’s Plea). Patrick erzählt vom alten Trucker, der noch immer Kurzwelle und CB-Funk benutzt (Trucker’s Song). Und er schildert eindrucksvoll, wie das Mädchen aus der zerrütteten Familie immer mehr an den Abgrund getrieben wird, bis sie schließlich zur Pistole greift, um den schmierigen, übergriffigen Bewährungshelfer zu erledigen (Anger of Magdalene).
G.F. Patrick ist ein Rocker, ein Country-Kenner, ein Traveller, ein verdammt guter Sänger und manchmal auch ein Mutmacher, wenn er in einem seiner schönsten Songs auf einem Moll-Riff schildert, wie sein Vater versucht, den Alkohol zu bekämpfen und auch den Sohn davor zu retten: „So I know you’ve got the strength to walk yourself out of this rocky place. I know you hear them waiting for you just outside that door. But put your hand in mine, and I’ll fight by your side. And together we’ll do battle with these beasts.“ (Like Father).
Aber vor allem ist G.F. Patrick ein Storyteller, dem man einfach zuhören muss…