Ghalia Volt

Shout Sister Shout!

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 27.10.2023
Jahr: 2023
Stil: Blues Rock
Spiellänge: 48:13
Produzent: David Catching

Links:

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Eddie 9V

Whitney Shay

Titel
01. Every Cloud
02. Changes
03. Can't Afford To Die
04. Insomnia
05. Shout Sister Shout
06. No Happy Home
 
07. She's Holdin' You Back
08. Can't Have It All
09. Hell Is Not Gonna Deal With You
10. Hop On A Ride
11. Dog Ya Around
12. Po' Boy John
Musiker Instrument
Ghalia Volt Vocals & Guitars
Danny Frankel Drums & Percussion
Ben Alleman Keyboards
David Catching Guitar, Keyboards
Dean Zucchero Bass
Whitney Shay, Amanda Portela, Jessi Carr Backing Vocals
Matt Miller Drums on 'Can't Have It All', 'Hop On A Ride' & 'Dog Ya Around'
Eddie 9V Rhythm Guitar on 'Hop On A Ride'
Phil Breen Keyboards on 'Can't Have It All'

Für Ghalia Volt war die Pandemie zwar ebenso unerfreulich, wie für ihre Kolleginnen und Kollegen, aber mit den nötigen Fähigkeiten ausgestattet, konnte sie als One Woman Band trotzdem einige Auftritte absolvieren und, wieder auf den Geschmack gekommen, hat sie das daraus resultierende Album auch gleich (fast) im Alleingang eingespielt.

Aber die Zeiten haben zum Glück geändert und die Belgierin hat wieder mehr Lust auf Rock und Gesellschaft. Und dafür ist sie ausgerechnet in die Wüste gereist, denn dort, neben dem berühmten Joshua Tree National Park, hat David Catching (einst Gitarrist der QUEENS OF THE STONE AGE) sein Aufnahmestudio “Rancho De La Luna“ platziert, das mittlerweile weit über seinen Insiderstatus hinausgewachsen ist.

Und auch Ghalia Volt fühlte sich in dieser Umgebung äußerst inspiriert, sodass sie zwar ihre ihre bluesigen Wurzeln beibehalten hat, aber sich gleichzeitig ein Stück Richtung psychedelischem Desert Rock orientiert hat. So wabbert bereits Every Cloud in wundervollem 60er/70er Flair, woran die Hammond von Ben Alleman – einst in Diensten von Dr. John – nicht ganz unschuldig ist. Das lassziv-groovenden Changes verlockt umgehend dazu, die Gliedmaßen in Bewegung zu setzen und möglichst ein kleines Tänzchen hinzulegen. David Catching hat sie teilweise auch an der Gitarre unterstützt. Ich denke, auch hier und der Song im Verlauf immer besser in Fahrt.

Bei Can't Afford To Die, irgendwo zwischen Swamp Rock und Rockabilly, geht es um die – vor allem bei vielen Musikern – berühmte Situation, dass das Geld zum leben so wenig reicht, wie zum sterben. Trübsinn kommt bei diesem flotten Titel jedoch nicht auf. Im Gegenteil. Hat ein bisschen was von der frühen Samantha Fish. Das sphärisch-psychedelische Insomnia kann man sich dann schon eher in der Einsamkeit der Wüste vorstellen. Ghalia ganz allein mit ihrer Gitarre, vor der Kulisse der aufgehenden Sonne. Der Titelsong des Albums geht ebenfalls Richtung Desert Rock. Leicht schleppend, ein bisschen Doo Wop (im Chor übrigens Label-Kollegin Whitney Shay) und ein ansteckender Groove in flirrender Atmosphäre.

No Happy Home hat wieder so einen leichten Rockabilly-Einschlag und klingt für mich stark nach Dana Fuchs. Auch wenn Ghalia nicht deren Stimmgewalt hat, das Flair und den Drive hat sie zweifellos drauf. So richtig Laune macht She's Holding You Back, in bester Boogie-Manier und Rock'n'Roll-Basis. Dazu noch Ghalias raus Blues-Slide, da bleibt kein Bein und kein Fuß ruhig. Absolut cool auch Hell's Not Gonna Deal With You, mit seinem 60's R&B-Flair. Würde mit Sicherheit gut in einen Tarantino-Film passen. Für die nicht minder coole Rockabilly-Rhythmusgitarre in Hop On A Ride – das bereits beim BLUES CARAVAN 2022 als Eröffnungsnummer fungierte – ist mit Eddie 9V ein weiterer Label-Kollege verantwortlich und der macht das gewohnt fundiert und schmissig.

Mit Po' Boy John verabschiedet sich die Sängerin mit einem energiegeladenen 50's Piano-Rock'n'Roll im Stile von Jerry Lee Lewis, der nochmal so richtig in die Beine geht. Man kann sich gut vorstellen, wie das im Konzert abgeht. Wenn Ghalia Volt sagt, “Shout Sister Shout! halte ich für meine bisher beste Arbeit.“, dann kann man ihr nur zustimmen. Sie hat sich in jeder Beziehung weiterentwickelt und hier auch den absolut passenden Rahmen für ihre neue Scheibe gefunden.

 

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